Möchte man kleine Hausgärten optisch großzügiger wirken lassen, so gibt es in der Gartengestaltung einige Tricks. Eine Möglichkeit ist es, vom Hause aus (vom Fenster oder von der Terrasse her) eine größere Blicktiefe dadurch zu erreichen, dass "Schneisen" mit niedrigem Bewuchs gehalten werden.
Speziell in naturnahen Gärten kann man mit der sogenannten umgekehrten Perspektive arbeiten, sie ermöglicht eine starke Tiefenwirkung. Man erreicht sie, indem man die Blickschneisen in der Nähe des Betrachters verengt, im Hintergrund aber ein wenig weitet.
Niedrige Pflanzen mit leuchtenden Farben platziert man im Vordergrund und stellt höhere Pflanzen (Sträucher, kleine Bäume) und stumpfe Farben in den Hintergrund. In der Malerei nennt man so etwas Luftperspektive. Das heißt, dass in freier Landschaft in der Ferne (Horizont) die Farben von der Atmosphäre "verschluckt" werden und verblassen. Blasse Farben und kühle Farbtöne (blau) vermitteln Weite. Kräftige Farben und warme Farbtöne vermitteln dagegen Nähe.
Außerdem wird die Tiefenwirkung noch verstärkt, wenn Vorder- und Hintergrund durch ein Schattenband getrennt sind bzw. wenn sich Licht und Schatten abwechseln. Etwas Streuschatten z.B. von einem Baum mit lockerer Krone (Birke) auf der Terrasse vor dem Haus ist ein gutes Beispiel und auf der Wohnterrasse ohnehin von Vorteil.
Ganz anders geht man in geometrisch angelegten Gartenteilen, wie bei einer rechteckigen und besonders bei einer quadratischen Rasenfläche. Diese kann zum Hintergrund hin etwas schmaler werden, ganz ähnlich der Vorgehensweise in der perspektivischen Malerei.
Bei all diesen Tipps, "Sichtschneisen" in die Gartengestaltung einzufügen, gilt der Grundsatz: Der Blick in den Garten darf nie ins Leere laufen sondern sollte immer in einem Blickziel enden. Blickziele können beispielsweise eine Plastik, Sitzecke oder romantische Gartenpforte sein, ein Bankplatz, Gartenhaus, Wandbrunnen, Solitärgehölz, Findling usw...