Plastik GenesendeDie Plastik lenkt das Auge.
Die Plastik lenkt das Auge.

Der Rosengarten liegt in Dresden auf der Neustädter Seite direkt an der Elbe. Er ist ein letztes Erinnerungsstück an das alte Dresden, der internationalen Ausstellungen und besonders der internationalen Gartenbauausstellungen der Vorkriegszeit. Irgendwie scheint im öffentlichen Bewusstsein die Erinnerung an diese Zeit jedoch erloschen zu sein. Lediglich der Dresdner Geschichtsverein e.V. hat eine Dokumentation (in seiner Reihe Dresdner Hefte 63 Beiträge zur Kulturgeschichte) zu dieser Thematik im Jahre 2000 veröffentlicht.

Das Rosarium entstand 1935/36 nach Plänen des Stadtgartendirektors Heinrich Balke im Zusammenhang mit der Reichsgartenschau 1936 und der 1937 folgenden "Jahresschau Garten und Heim". Im Krieg erlitt die Anlage starke Schäden und in den folgenden Hungerjahren baute man hier Gemüse an. Auch in der Folge wurde der alter Zustand nicht mehr hergestellt und erst ab 1997 rekonstruiert. Durch die späte Sanierung ist der Rosengarten als Sehenswürdigkeit der Stadt relativ wenig bekannt.

Dresdner Rosensorten

Hat der Autor mit seinem Artikel auf eine relativ unbekannte Sehenswürdigkeiten hingewiesen, so soll gleich noch eine weitere, die unmittelbar damit zu tun hat, hinzugefügt werden. Es sind die Rosenzüchtungen des DDR-Betriebes VEG Saatzucht Baumschulen Dresden (Zucht in der Abteilung Cossebaude). Natürlich stehen nun diese DDR-Rosensorten vorzugsweise in der Anlage an der Elbe in Dresden. Damit hat man gleichzeitig eine Sammlung von Sorten aus den 70er und 80er Jahren. Damals waren vor allem die Floribunda-Sorten und die Tee-Hybriden in Mode, wobei man bei der Auslese besonders auf die optische Qualität achtete. Duftende Rosensorten finden sich in den Neuheitenkatalogen jener Zeit selten.

Senkgarten und Restaurant
Hamamelis virginiana, Blüte ku...
Euonymus alatus, der Flügel-Sp...
'Magnet'
'Baltik'
'Kontrast'

Ausflugsziel, kleine Stadtwanderung

Selbst wer die Landeshauptstadt nur für einen Tagesausflug besucht, der sollte sich eine Stunde am Tag etwas Ruhe gönnen. Dafür eignet sich die Anlage mit dem integrierten Restaurant/Eiscafé vorzüglich. Wer eine kleine Stadtwanderung von einer halben Stunden machen möchte, der kann von der Elbwiese am Japanischen Palais den Spaziergang vom Zentrum aus beginnen. An dieser Stelle hat man ohnehin die schönste Aussicht auf die Altstadt (Canalettoblick) und läuft dann ca. 1200 Meter bis zum Rosengarten an der Elbe entlang.

Bilder: Oktober 2006

Selbst an einem milden Oktobertag, wenn ihm noch keine starken Fröste vorausgegangen sind, lohnt der Rundgang und man staunt, wie viel hier noch blüht. Die Bilder auf dieser Seite stammen allesamt vom 25. Oktober 2006, einem sehr milden Herbsttag und zeigen, dass eine geschickt gestaltete Parkanlage auch in dieser Jahreszeit interessant sein kann. Das bewirkt man beispielsweise durch Plastiken oder Gehölze mit besonderer Herbstlaubfärbung. Eine besondere Überraschung bietet das schöne Exemplar einer Virginischen Zaubernuss (Hamamelis virginiana), deren zarte, gelbe Blüten (eine Herbstblütenstrauch!) man meist eher riecht, als entdeckt. So mancher Besucher ordnet den Duft sogar den Rosenblüten zu und geht damit dem Trick des Gärtners auf dem Leim. Dazu hier mehr.

Die Hauptachse wird von einer stimmungsvollen Bronzeplastik (Professor Felix Pfeifer, "Genesung" 1936) dominiert. Sie vermittelt uns auch recht gut den Gestaltungsgedanken jener Zeit, der nach einer gerade vergangenen "Naturgartenepoche" zu Beginn des 20. Jahrhunderts wieder mehr den Menschen im Mittelpunkt der Gestaltung sehen wollte.

Meine Video-Notizen

Der kleine Film ist schon ein paar Jahre alt und eine historische Dokumentation.

Literatur & Quellen: Rosensorten der DDR