Mais im GartenBlütezeit: Mais braucht nun viel Wasser
Blütezeit: Mais braucht nun viel Wasser

Wenn man auf dem Lande die weitläufigen Maisfelder sieht, dann mag man vielleicht denken, dass der Anbau von Mais im Garten recht einfach ist, doch das trifft nur auf den einfachen Futtermais zu. Nach meinen Erfahrungen braucht es für den edleren, echten Zuckermais (zum Grillen geeignet, Zea mays L. convar. saccharata Körn.) einen wirklich sonnigen Platz mit einem tiefgründigen Gartenboden sowie Bewässerung bei Trockenheit. Der Mais zählt zu den sehr wärmeliebenden Gartenpflanzen. Der Anbau lohnt sehr. Jede Pflanze bringt ein bis zwei Kolben. Der frisch geerntete Zuckermais kann roh oder gekocht gegessen werden oder auf den Grill wandern, ohne vorheriges Dünsten!

Bodenansprüche – Mais auf Mais anbauen?

Man benötigt in voller Sonne einen sich leicht erwärmenden, nahrhaften (pH-Wert nahe 7,0; gute Kalkdüngung) und tiefgründigen Boden, weil die Maispflanze ein Tiefwurzler ist. Dieser Umstand bedingt, dass der Mais auch mit einigen flachwurzelnden Gemüsearten in Mischkultur angebaut werden kann. Das Beet muss natürlich so angelegt werden, dass die hohen Pflanzen später nicht die anderen lichtbedürftigen Gartenkulturen außerhalb des Maisbeetes beschatten. Aus diesem Grunde habe ich in meinem Garten ein kleines separates Maisbeet (Indianerbeet) angelegt, zumal man mehrere Jahre Mais auf Mais anbauen kann; und im Mischkulturenanbau besonders.

Düngung

Eine gute organische Düngung trägt wesentlich zur Ertragssteigerung bei. Die vom Mais gewünschte Stickstoffdüngung sollte in der Vegetationszeit möglichst auf drei Gaben verteilt mit jeweils 5 g N/m² erfolgen. Zu viel Stickstoff bewirkt allerdings eine Reifeverzögerung. Bezüglich Phosphor und Kali besteht ein mittlerer Bedarf, wobei hier die Düngung im Herbst (möglichst auf Basis von Bodenanalysen) vorgenommen werden sollte.

Aussaat- und Reihenabstand

Die Aussaat sollte vom 5. bis 10. Mai* direkt ins Freiland erfolgen; Saat-Tiefe 3 – 4 Zentimeter. Die Keimdauer beträgt 8 – 10 Tage (Mais ist 5 Jahre keimfähig). Der Abstand der Reihen beträgt 60 – 80 Zentimeter und von Pflanze zu Pflanze 30 – 40 Zentimeter oder dicht gepflanzt im Raster 45 x 45 Zentimeter. Es gibt auch die Methode, Doppelreihen (Abstand in der Doppelreihe 45 cm) und zwischen den Doppelreihen 80 Zentimeter. Hier beträgt der Pflanzenabstand dann nur 30 Zentimeter. Diese unterschiedlichen Saat-Raster gibt es deshalb, weil man ja im vorhin erwähnten Indianerbeet (Milpa) die Zwischenräume auch für den zusätzlichen Anbau von Kürbis und Bohnen nutzt.

junger ZuckermaisBis in den Juni hinein sind die Pflänzchen noch recht klein

Man steckt zwei Körner und kneift später die schwächere Maispflanze weg. Die Aussaat sollte eigentlich erst ab 10 °C Bodentemperatur erfolgen, doch ich decke lieber die Saat mit einer Folie ab, als zu lange zu warten und säe sogar schon um den 25. April. Hat man eine Folie schnell bei der Hand, so kann man auch noch bei später Kälte die jungen Pflänzchen schützen. Diese sogenannte Foliensaat ist in Kanada und Irland verbreitet.
Man sollte aber nicht eine einzelne Reihe allein säen (besser ist sogar ein quadratisches Maisbeet), weil so die Bestäubung (Windbestäubung) schlechter funktioniert und nur durch eine gute Bestäubung die Maiskolben später rundherum gut mit Körnern besetzt sind. Wird Mais im Garten als Sicht- oder Windschutz gepflanzt, sollte dies mindestens in einer Doppelreihe (50 cm Abstand) geschehen.

blühender MaisWenn der Mais blüht, dann gut wässern!

Vorkultur in Töpfen

Ende März, Anfang April Aussaat in Töpfe oder Saatschalen (aller 5 cm stecken, Erde, die nicht zu nährstoffreich ist). Die Saatgefäße werden an ein helles Fester gestellt und mäßig feucht gehalten. Ich denke aber, gegenüber der "Foliensaat" bringt die Topfsaat keine bedeutenden Vorteile.

Pflege und Ernte

Viel Arbeit macht der Mais nicht. Das Beet wird unkrautfrei gehalten und wie beschrieben moderat Stickstoff gedüngt. Bei Trockenheit sollte gut gewässert werden, weil Trockenperioden den Kornbesatz der Kolben beeinträchtigen können. Besonders kurz vor der Blüte sollte gut gewässert werden! Wer kann, der gieße mit abgestandenem, warmen Wasser. Man kann den Mais in den Reihen leicht anhäufeln, was allgemein für viel Gemüsearten vorteilhaft ist.
Haben die Pflanzen dicke Maiskolben angesetzt, dann kann man durch leichtes Beiseiteschieben der Blätter prüfen, ob der Mais reif ist. Meist ist dies Ende August und im September der Fall, dann beginnen die Staubfäden einzutrocknen und die Körner sind prall und weich (Milchreife). Man hat etwa zwei bis drei Erntedurchgänge in dieser Zeit, wobei die Kolben unter leichtem Drehen ausgebrochen werden.
Fruchtfolge: Eine Fruchtfolge muss im Garten kaum beachtet werden.

ZuckermaisEine alte, freie und ertragreiche Sorte ist 'Golden Bantam'.


*Aussaaten nach dem 10. Mai bringen 1 % Minderertrag pro Tag Verspätung.
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