Überwinterter Kohlrabi.Überwinterter Kohlrabi.
Überwinterter Kohlrabi.

Da in alten Gartenbüchern mehrfach von der Lagerung von Gemüse in Erdgruben während des Winters zu lesen ist, wollte ich nun einmal wissen, ob dies wirklich so einfach ist. Vorzugsweise Kopfkohl, Kohlrabi, Sellerie, Möhren und Winterrettiche können in dieser Weise im November "eingeschlagen" werden. Sollen ausschließlich Möhren gelagert werden, reicht es aus, sie einfach spatentief einzugraben oder in einem kühlen Raum mit Sand oder Sägespänen bedeckt, aufzubewahren.

Kohlköpfe in einer Erdgrube für die GemüselagerungIn der Erde überwintertes Gemüse.Die Grube für das Kohlgemüse habe ich einen Spaten tief ausgestochen und darin selbstgezogenen Winterkohlrabi (eine Riesensorte) mit den noch vorhandenen Wurzeln eingegraben. Um die Grubenlagerung weiterhin zu testen, habe ich noch Weißkohl, Rotkohl und Wirsingkohl aus dem Supermarkt in die Erdgrube gelegt (mit Vlies etwas geschützt) - dazu noch einen Schwarzen Rettich und einen Lager-Sellerie.

Dann habe ich die Grube mit Brettern, Folie und Herbstlaub abgedeckt - und das war es dann auch schon. Dann kam der sehr lange Winter 2012/2013, sodass ich erst am 20. März nachschauen konnte, ob sich das Gemüse gehalten hat. Das Ergebnis war sehr unterschiedlich. Die Kohlköpfe waren alle äußerlich angefault. Sellerie und Rettich haben die Lagerung gut und die mit den Wurzeln "quasi eingepflanzten" Kohlrabi sehr gut überstanden.

Ich vermute, es ist sinnvoll, z.B. Kohlrabi, Knollensellerie und Rettiche mit Wurzeln auszugraben und über Winter zu lagern, also quasi eine Etage tiefer unter der Erde neu einzupflanzen und frostsicher abzudecken. Im Frühjahr kann man dann das Gemüse sofort verbrauchen, weiter im Gartenhaus lagern, im Schatten einschlagen oder für kurze Zeit neu einpflanzen.

Um eigenen Samen, beispielsweise von Kohlrabi zu gewinnen, ist dies nur von überwinterten Pflanzen möglich. So hat mein Kohlrabi schon nach der ersten warmen Frühlingswoche durchgetrieben und einen Blütenstand gebildet.

Ausgehobene Erdgrube zur Gemüs...
Überwinterter Kohlrabi treibt ...
Dieser Weißkohlkopf hat sein W...

Übrigens: Im Gegensatz zur Grubenlagerung hat ein Weißkohlkopf, den ich offen in einem Drahtkorb im unbeheizten Gartenhaus lagerte, den langen und kalten Winter besser überstanden. Für Winter-Weißkraut (Spätsorten) ist das früher die übliche Lagerung gewesen. Größere Mengen Kohlköpfe lagerte man in der Scheune.