Wer zum ersten Mal für eine Erdbestattung eine Grabstelle lösen und sich um deren Betreuung kümmern muss, der steht oft vor der Frage, wie der provisorische Grabhügel bepflanzt und gestaltet werden soll, und wie lang es dauert, bis die eigentliche Grabgestaltung beginnen kann. In der Regel ist es so, dass nach der Beisetzung das Grab geschlossen und ein Hügel aufgesetzt wird, meist üppig geschmückt mit den Kränzen und Blumensträußen der Trauernden. Nachdem der Blumenschmuck abgeräumt wurde, bleibt ein Erdhügel zurück, den mancher sicher so schnell wie möglich zur endgültigen Grabstelle umgestalten möchte. Doch das ist nicht möglich. Etwa ein Jahr bleibt dieses Provisorium bestehen, denn der Boden wird sich durch Regen im Sommer und Frost im Winter über viele Wochen hindurch setzen. Mindestens ein Winter sollte ihm Zeit gegeben werden, ehe die endgültige Gestaltung beginnen kann. Wer es zu eilig hat, wird damit rechnen müssen, dass sich der Boden weiter setzt und die Grabanlage zerstört.
Das gilt übriges auch, wenn ein Denkmal in Form eines Grabsteins, einer Stele oder eines Holzkreuzes aufgestellt werden soll. Auch dafür sollte man sich Zeit lassen, denn Setzungen im Boden werden Nacharbeiten nötig machen.
Da sicher jeder den Erdhügel schnell begrünt und mit Blumen bepflanzt haben möchte, hier meine Empfehlungen dafür: Im Herbst kann man das mit immergrünen Zweigen, Kränzen oder Gestecken sowie mit Herbstblumen und winterharten Heidepflanzen tun. Im Frühling und bis in den August hinein lohnt das Setzen von Einjahrespflanzen und Sommerblumen.
Meine besonderer Tipp sind Teppichpflanzen, welche den Erdhügel einspinnen, zugleich etwas befestigen und dabei noch gut aussehen.
Zwei Bodendecker als Empfehlung
Für diese Zwecke hier zwei Vorschläge, die sowohl in der Sonne als auch im Schatten gleichermaßen umzusetzen sind. Ein winterharter und sehr flacher Bodendecker, der sich schnell ausbreitet, ist Lysimachia nummularia 'Aurea', das gelbe Pfennigkraut. Die Urform dieser Pflanze ist grün und gleichermaßen geeignet, doch die gelbe wirkt freundlicher. Gepflanzt wird sie oben auf den Grabhügel an die Außenkanten. Von dort breitet sich diese extrem flache, immergrüne Staude schnell aus und schmiegt sich gut an den Hügel an.
Das Pfennigkraut ist frostfest, und man kann es auch über den Winter auf der provisorischen Grabanlage belassen.
Ein anderer schnellwüchsiger Bodendecker ist Sutera diffusus, die Schneeflockenblume. Neben ihrem freundlichen Grün bringt sie viele kleine weiße, rosa oder blaue Blütchen hervor. In der Sonne mehr - im Schatten weniger. Allerdings ist diese Pflanze nicht frostfest und eignet sich nur für die Sommerbepflanzung.
Eigentlich ist Sutera diffusus eine Balkonblume, die ausladend und überhängend in Balkonkästen oder in Blumenampeln wächst, doch auch für den Friedhof ist sie bestens geeignet. Bepflanzt man oben den Grabhügel auf der Außenkante mit der Schneeflockenblume, dann wächst sie zügig von oben nach unten und überwuchert bald die schrägen Hügelflächen, wie man es hier im Bild gut sehen kann.
Die Bepflanzung mit beiden Arten sollte sehr dicht erfolgen. Man kaufe kräftige Pflanzen und setze sie im Abstand von 12 bis 15 cm.