Gestaltungsregeln

Kleiner Garten

Klein, aber nicht kleinkariert, das ist die Gestaltungsphilosophie, die sicher jeder unterschreiben kann. Um dieses Prinzip umzusetzen, gibt es etliche Möglichkeiten. Du kannst aber schon viel erreichen, wenn du nur zwei oder drei dieser Tricks, die hier beschrieben sind, anwendest.

Sphinx am Wasser zwei gespiegelte Fotos

Die menschliche Wahrnehmung ist beeinflussbar und kann getäuscht werden. Diesen Umstand nutzen nicht nur Werbefirmen, sondern auch Politiker und die Medien reichlich und mit immer mehr und mit ständig verbesserten Methoden, und das vermutlich nur zum Eigennutz. Die Gartenkunst ist auch nicht ganz frei von dieser Wahrnehmungsbeeinflussung. Allerdings verfolgt sie sie im positiven Sinne. Es wird niemand damit geschädigt. Übernommen wurde sie aus der Malerei, als derjenigen Kunstsparte, welche dem Wesen nach am engsten mit der Gartengestaltung verbunden ist. Es ist die Begabung des Malers, den Betrachter mit seiner zweidimensionalen, unbeweglichen Bilderwelt so zu täuschen, dass er diese als reale Welt, als einen künstlichen Kosmos oder als Kunstlandschaft wahrnimmt.

Themen

126-optische-wahrnehmung-der-formenOptische Effekte und Täuschungen. Beispiele zur Wahrnehmung von Formen: – Konkave Formen wirken transparent, so auch Gräser oder Gehölze mit aufgelockertem Habitus – sie stören nicht die räumliche Gliederung des Gartens. Konvexe Formen sehen wir als Körper, sie ziehen die Blicke an und wecken unsere Aufmerksamkeit. Das Rechteck könnte ebenso ein Fenster oder ein Steinklotz sein – das Gartentor ist eine transparente Barriere.

Koreanischer GartenFeng Shui, ein fernöstiches Gestaltungskonzept für Garten und Wohnen: Harmonie beeinflusst unsere Wohlbefinden, und wenn man Harmonie als Ausgleich sich ergänzender Gegensätzlichkeiten (Yin und Yang) betrachtet, so will die Lehre des Feng Shui den Menschen mit seinem Lebensraum (Kosmos, Natur) im Ausgleich sehen. Dabei ist der Mensch ein Gegensatz-Teil seiner Umgebung und er ist mit ihr durch eine Kraft-Energie verbunden: dem Chi (Qi). Für manche mag diese Denkart eine Hilfe darstellen, um unsere alte, menschliche Ur-Verbundenheit mit der Natur besser verständlich zu machen. Doch diesen mystischen Chi-Energiefluss (den man sich als einen unsichtbaren ätherischen Wasserstrom vorstellen mag) gilt es in der Natur wahrzunehmen und in unseren Wohn- und Arbeitsplatz zu lenken.