Ziersalbei rot Feuersalbei'Salsa' steht für viele ähnliche Sorten der eigentümlichen Sommerblume
'Salsa' steht für viele ähnliche Sorten der eigentümlichen Sommerblume

Die hier vorgestellte Art, mit ihren meisten Sorten ist derjenige Ziersalbei in rot (auch Scharlach- oder Prachtsalbei genannt), welcher die feurigsten Beet- und Balkonbepflanzungen ermöglicht. Dabei ist dieser in der Farbe wirkliche Feuersalbei so außergewöhnlich, dass er kaum mit anderen Sommerblumen wirkungsvoll und harmonisch zusammengebracht werden kann. Das ist durchaus kein Mangel, denn auch die Bepflanzungen mit wenigen Arten und Sorten haben ihre Wirkung. Diese Umstände sollten jedoch vorweg Beachtung finden, wenn wir uns mit dieser Zierpflanze anfreunden wollen. Im übrigen hat diese einjährige, nicht frostfeste Sommerblume noch etliche andere Namen, wie Salvien, Rote Salvien, Prachtsalbei oder halt einfach nur Ziersalbei.

Übrigens ist Ziersalbei ein etwa weit gefasster Begriff, denn von diesen gibt es sehr viele Arten und Sorten. Darunter sind einige winterharte Stauden, wie die herrlich blauen Steppensalbei-Sorten oder auch der für Heilzwecke (zierende) Edelsalbei (S. officinalis). Daneben haben wir aber auch noch die einjährigen Ähren-Salbei-Sorten, welche ebenfalls besonders mit den blauen Sorten punkten. Diese oder jene werden mal als Salvien, als Pracht- oder mal Ziersalbei bezeichnet, was den Laien tatsächlich zu Verwechslungen führt. Allerdings ist für die hier vorgestellte Art eigentlich der deutsche Name Feuersalbei oder Salvie der ursprünglich gewesen.

Botanik und Eigenschaften

Die Art Salvia spléndens gehört zur Gattung Salbei (Salvia). Diese ist eine Unterfamilie der Nepetoideae und gehört in die Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Die Lippenblütler sind wiederum der Ordnung der Lippenblütlerartigen (Lamiales) zugehörig. Die Artbezeichnung S. spléndens leitet sich vom lateinischen spléndidus ab, was mit glänzend oder schimmernd übersetzt wird. Die Art stammt aus den Regenwäldern Brasiliens, doch die Stammart ist nicht in Kultur, sondern nur Sorten. Dort ist sie eine mehrjährige Staude. Die Sortenunterschiede beziehen auf den Habitus (Höhe und Breit) und auf die Farbspiele, von denen es einige gibt und von denen die feuerrote lediglich die markanteste ist. Die Zierpflanzen werden unter unseren Verhältnissen 35 bis 50 cm hoch, sie verzweigen sich reichlich und besitzen zugespitzt eirundes, bis gut 10 cm lange Blätter. Die Blüten haben eine Glockenform, stehen in Rispen und sind ein der Regel scharlachrot.

Salvia splendens 'Salsa Rose' PrachtsalbeiDie Rabatten blühen bei Frostfreiheit bis in den November hinein

Die Art wird schon über hundert Jahre als Zierpflanze gezüchtet. Meist sind es knallrot blühende Sorten, die für auffällige Pflanzungen (meist im kommunalen Bereich) benötigt werden. Für den Balkon oder für Gräber nimmt man sie seltener, doch gibt es hierfür neuerdings auch Sorten, die etwas gedämpftere Färbungen aufweisen und es seien diejenigen Züchtungen erwähnt, die eine merkwürdige Terrakotta-Farbe besitzen. Das hauptsächliche Farbspektrum ist, wie erwähnt, aber das Rot und daneben Weiß, grünliche Töne und Lila.

Verwendung

Besonders die roten Sorten, sind wie bereits erwähnt, Farblich sehr dominant. Sie sind ideal für städtische Blumenrabatten. Doch auch dort kann das Scharlachrot so feurig sein, dass es etwas gedämpft werden muss. Eine Möglichkeit hierzu ist es, weiße Petunien oder das Silberlaub der Lakritz-Strohblume (Helichrysum petiolare) dazwischen zu pflanzen. Die andere Möglichkeit ist die Verwendung neuerer Sorten mit gedämpftem Color. Mittlerweile gibt es auch interessante zweifarbige Varianten, wie 'Unica Red & White' (rot mit viel weiß), welche für die Beete genommen werden könnten, doch sollte dann keine weitere Sorte hinzugepflanzt werden. Anders ist es mit den weißen Sorten des Feuersalbeis, von denen die schöneren die sind, welche einen leicht grünlichen Einschlag besitzen. Diese nehmen wir, um die farbintensiven Sorten zu dämpfen und zwischen mehreren roten Farbtönen zu vermitteln, indem wir sie als Puffer dazwischen pflanzen. Doch sollten die Gruppen der einzelnen Prachtsalbei-Sorten, abgesehen von den weißen Formen nicht zu klein gesetzt werden, denn die Sommerblumen wirken nur in größeren Gruppen.

Blumenrabatte Salvia coccinea Lady in RedKann ein Pflanzenpartner sein: Blut-Salbei 'Lady in Red' (hier vor pinkfarbenen Petunien)

Experimente können sicher auch mit der Art Salvia coccinea, dem Blut-Salbei (Foto), gemacht werden. Dieser steht der hier vorgestellten Beet- und Balkonblume an roter Farbintensität nicht nach, hat aber mehr grüne Blattmasse, welche angenehm zur Wirkung kommt. Weiterhin ist es Möglich in eine Blumenrabatte von Feuersalbei markante Tuffs folgender hoher Zierpflanzen einzubringen: Cosmea (Cosmos bipinnatus),Engelstrompete (Datura), Mädchenaugen (Coreopsis) oder Ziertabak (Nicotinia)

Ein Salbei für den Balkonkasten?

Der Feuersalbei war im Ursprung vor allem für Töpfe, Schalen, Kübel- und Balkonbepflanzungen gezüchtet worden und so eignet er sich dieser Salbei natürlich auch für den Balkonkasten. Nur ist darauf zu achten, dass ein vollsonniger Standort gewählt und regelmäßig gegossen, wie auch gedüngt wird. Wer diesen Salbei in Rot gewählt hat, der muss sich kaum über Mischpflanzungen Gedanken machen, denn die Art passt kaum in solche hinein und lässt sich mit anderen Zierpflanzen nur kombinieren, wenn wir sie sparsam verwenden. Allerdings lassen sich gerade durch monochrome Bepflanzungen und durch den Flor einer einzigen Zierpflanzensorte respektable Massenwirkungen der Blüten erzielen. Für die Mischpflanzungen im Blumenkasten eignen sich blaue Lobelien (Lobelia erinus), Leberbalsam (Ageratum houstonianum) und vor allem grau-blättrige Zierpflanzen, wie Weißfilziges Greiskraut (Senecio cineraria).

Man verwende auf dem Balkon kleinwüchsige Sorten. Die Beetsorten haben Größen von 35 bis 50 cm, die Zwergsorten werden nur 25 cm hoch. Die Sommerblumen eignen sich auch für die Bepflanzung breiter Schalen, in der die Blütenpracht besonders gut zur Geltung kommen. Bei der allgemeinen Pflege (unten beschrieben) können, was auf Beeten nicht gemacht wird, die Pflanzen beschnitten werden. Damit ist das herausschneiden unschöner oder abgewelkter Blüten gemeint. So behandelte Blumenkästen können bis in den November hinein im Flor bleiben.

Vermehrung

Die Vermehrung geschieht durch Aussaat oder Stecklingen, welche von überwinterten Pflanzen genommen werden. Bei frühester Aussaat im Februar und Vorkultur in Töpfen hat man sie aber erst Ende Juni in voller Blüte. Die nächst Schwierigkeit der Aussaat ist, dass die topischen Blumen erst bei 16 bis 20°C keimen, was nur in geheizten Gewächshäusern möglich ist. Will man ordentliche Pflanzen ziehen, so müssen die aufgegangenen Pflänzchen nach ca. 4 Wochen in relativ große Töpfe pikiert werden (Größen 8 oder 11er). Für größere Mengen braucht es also viel Platz für die Anzucht, aber um so weiter kann man sie später auch auf dem Beet auseinander Pflanzen. Werden die Zierpflanzen im Gewächshaus überwintert, so kann man von ihnen, wenn die wieder treiben recht einfach Stecklinge entnehmen, diese einwurzeln und in Töpfe pflanzen. Wer einen Wintergarten hat, der kann dies probieren. Zu anderen Zwecken lohnt die Überwinterung von Feuersalbei allerdings nicht – doch möglich ist es durchaus.

Standortansprüche und Nährstoffbedarf

Unerlässlich ist ein warmer Standort in voller Sonne. Der Feuersalbei gedeiht in jedem normalen Gartenboden und auf jedem, dem entsprechenden Pflanzbeet. Dabei soll die Erde weder zu nass, noch zu trocken sein. Im Blumenkasten nimmt der Ziersalbei mit jeder normaler Blumenerde vorlieb. Dabei sollte die Erde von Hause aus weder zu arm, noch zur überreich an Nährstoffen sein.

Salvia splendens Salsa SalomonSorte mit Farbeinschlag ins Violette

Bei billigen Blumenerden, in denen der Humusanteil noch nicht nicht restlos verrottet ist, kann es zu Wachstumsstörungen kommen, da die Bodenbakterien bei der Humusproduktion dem Substrat Stickstoff entziehen. Weil dieser moderate, aber wichtige Nährstoffbedarf bei der Kultur nötig ist, haben schon früher die Gärtner, nachdem sie die Salvien eingepflanzt hatten und die Pflanzen etwas angewurzelt waren, sofort eine schwache Volldüngergabe zugegeben. Wie oben bereits erwähnt, ist zu viel an Stickstoffdüngung auch nicht gut, weil sich dann die Blüten nicht optimal entwickeln. Erst, wenn diese sich voll entwickelt haben, wird mehr gedüngt.

Pflege

Die Pflege der Pflanzungen bedarf neben der Entfernung von Unkraut einer ausgeglichenen Wässerung (sieh Ansprüche oben), sowie üblicher Düngergaben bei Sommerblumen, welche in der Regel durch Flüssigdünger für Blumen erfolgt (sie oben "Nährstoffbedarf"). Da die Nährstoffkonzentrationen der Anbieter dieser Düngemittel unterschiedlich ist, halte man sich an die Anwendungsvorschläge auf den Verpackungen. Der Wasserbedarf der Salvien wird oft mit gering bis mittel angegeben, was der Autor so nicht bestätigen möchte. Kübel, Blumenkästen und Beete müssen besonders bei Trockenheit und Hitze regelmäßig gegossen werden. Es ist ein Irrtum, dass topische Pflanzen Trockenheit und Hitze gut vertragen, doch das ist nicht so. Sie gedeihen besser bei Temperaturen zwischen 22°C und 26°C. Ist es kühler, dann kann mit Wasser gespart werden, doch bei Temperaturen weit über 30°C braucht es morgens Gießwasser nicht nur wegen des Flüssigkeitsbedarfes, sondern auch wegen der Kühlung.