Acer japonicum 'Aconitifolium' – Japanischer Feuerahorn. Ein Gehölz für Halbschatten.

Acer japonicum Aconitifolium

Wie es der botanische Name bereits besagt, ist Acer japonicum von der Art her ein Japanischer Ahorn. Es handelt sich dabei um einen kleinen Baum mit wunderschöner Herbstfärbung, der in den Bergwäldern der japanischen Hauptinseln Hokkaidō, Honshū, Kyūshū und Shikoku heimisch ist. Bei uns wächst dieses Gehölz eher strauchförmig, was an den unterschiedlichen klimatischen Bedingungen zu seiner Heimat im fernen Osten liegen mag. Mit einem entsprechenden Schnitt kann man den Strauch aber durchaus auch zu einem Baum ziehen.
In den Baumschulen wird aber selten die Art sondern die Ziersorte 'Aconitifolium' angeboten. Der Name heißt so viel wie eisenhutblättrig und leitet sich vom Aussehen der Blätter ab, die im Bild 2) schön zu sehen sind. Weil sich die Blätter im Spätsommer von einem Orangerot bis zu einem kräftigen Karminrot färben, trägt das Gehölz außerdem den Namen Feuerahorn.

Weiteres zur Botanik

Das Gehölz ist absolut winterhart und trägt auch nach sehr kalten Wintern keine Frostschäden davon.
Es erreicht eine Höhe zwischen zwei und vier Metern und ist ausgewachsen in seinem Habitus meist mehr breit als hoch. Das ältere Geäst hat eine bräunlich-rötliche Färbung mit hellen Streifen. Die neuen Triebe hingegen sind purpurfarben, die bis auf die Enden kahl sind. Dort wiederum bilden sich die Blattknospen, die rot zum Vorschein kommen.

Die Blätter der Sorte werden acht bis 14 Zentimeter lang und ebenso breit. Sie sind sieben bis elf-spaltig tief geschlitzt mit wiederum fedrig geschlitzten Lappen. Das Laub ist dünn wie Papier, sodass es bei Gegenlicht transparent erscheint, mit anfangs stark behaarten Stielen. Es besitzt ein frisches, helles Grün, wie im Bild 2) zu sehen, bis die Herbstfärbung einsetzt, die im Bild 3) dokumentiert wurde. Dann färben sich die Blätter, wie bereits erwähnt und im Bild 1) schön zu sehen, karminrot, in voller Sonne auch orangerot.

Zugleich mit den Blättern Ende April/Anfang Mai erscheinen auch die Blüten in kleinen Trauben. Sie sind von roter Farbe, mit gelben Staubblättern geziert. Die für den Ahorn typischen Flügel-Früchte erscheinen zahlreich, ihre Flügel stehen rechtwinklig bis waagerecht ab.

2) Die für diese Sorte typische Blattform, an der wir das Gehölz leicht erkennen.

Verwechslung mit Fächer-Ahorn

An dieser Stelle will ich darauf hinweisen, dass diese hier beschriebene Art und Sorte immer wieder mit dem Echten Fächer-Ahorn (Acer palmatum) verwechselt wird. Ich vermute, es liegt daran, weil Acer japonicum 'Aconitifolium' manchmal auch unter dem deutschen Namen Fächerahorn, was in diesem Falle aber ganz bestimmt von der Blattform abgeleitet ist, in den Baumschulen angeboten wird. Die Sorten von Acer palmatum (Echter Fächer-Ahorn) sind in der Herbstlaubfärbung ganz ähnlich. Zudem haben sie geringere Ansprüche an die Standortverhältnisse und vertragen mehr Sonne. Das ist meiner Meinung nach nicht unerheblich, denn schon oft bin ich zu kränkelnden Exemplaren von Acer japonicum gerufen worden und musste feststellen, dass der Standort absolut ungeeignet war.

Standortansprüche

Der Japanische Ahorn liebt einen kühlen, halbschattigen Standort. Der Boden muss humusreich, gut durchlässig und leicht sauer sein. Sandiger Lehmboden wäre ideal. Da diese Ansprüchen denen des Rhododendron ähneln, ist es ratsam, das Pflanzloch vor der Pflanzung großzügig mit Rhododendronerde zu füllen. 

3) Die Laubfärbung beginnt.

Wer diesen Aufwand nicht betreiben möchte, dem kann ich nur raten, ein Exemplar aus der Fülle der Fächer-Ahorne (Acer palmatum) zu wählen. Diese tolerieren auch kalkneutrale und nährstoffarme Böden. Sie können sogar für frostfeste Kübelbepflanzungen genommen werden. Dafür eignen sich die Sorten des Japanischen Ahorns zwar auch, doch wie gesagt mit höherem Anspruch an Boden und Standort.

Acer japonicum Blattform4) Wunderschönes Licht- und Schattenspiel auf dem Laub.

Für manchen bleibt der echte Japanische Ahorn für die Gartengestaltung aber unersetzlich, weil dessen Belaubung von solch milder Eigenart ist, das Licht in sich aufsaugen zu können, statt Farben einfach nur zu reflektieren. Diese Wahrnehmung ist der fernöstlichen Lebensart eigen.

Pflege

Zur Pflege ist nicht mehr zu sagen, als dass vor allem die Standortbedingungen erfüllt werden müssen. An ungünstigen Plätzen sollte der Boden wie bereits erwähnt aufgebessert werden. Dafür eignen sich Sand oder Lehm, oder die Erde wird, wie in der Literatur oft empfohlen, mit Torf gemischt. Es gibt aber auch torffreie Erdmischungen, sogenannte Rhododendron-Erden, die ich oben bereits erwähnte.
Der Baum benötigt kaum einen Schnitt, außer es soll eine bestimmte Form erreicht werden. Bei Trockenheit ist gut zu wässern, doch dürfen die flach wurzelnden Gehölze nicht dauerhaft im Wasser stehen, was auch bei Pflanzkübeln zu beachten ist. Wenn die Kultur nicht gelingt, auch bei allen Anstrengungen oder sogar einer Neupflanzung, solltest du, wie ich bereits mehrfach angedeutet habe, auf die Sorten der Art Acer palmatum ausweichen.

Verwendung

Der Japanische Ahorn und vor allem seine Sorten sind ideal für malerisch gestaltete Gartenanlagen, die umsichtig gepflegt werden. Für einen Japanischen Garten sind sie unentbehrlich. Wie gesagt, pflanze man Acer japonicum möglichst nur an ausgewählte Plätze,

acer japonicum Habitus5) Einer der schönsten kleinen Bäume für die Gartengestaltung.

Auch in einem hellen Innenhof (Atrium) kann das Gehölz gut zur Geltung kommen. Mehrere Exemplare sind geeignet, die Hausterrasse zu rahmen. Von dort aus kann man, mit der entsprechenden nötigen Ruhe und Aufmerksamkeit, die Blattkunstwerke aus der Nähe in Farbe und Form betrachten. Auch an einer Treppe ist diese Möglichkeit gegeben. Selbst in einem Staudengarten kann der Japanische Ahorn einen exponierten Standort finden, sowie in einem Steingarten in die Fläche von Polsterstauden eingefügt werden. Und nicht zuletzt ist ein Wasserbecken die ideale Begleitarchitektur für das Gehölz.
Für öffentliche Grünanlagen ist Acer japonicum jedoch gänzlich ungeeignet. 

Synonyme und Sorte Acer shirasawanum 'Aureum'

Von dem hier beschriebenen Gehölz ist 'Aconitifolium' die am meisten gepflanzte Sorte. Sie wird auch unter den Synonymen 'Parsonii' oder Acer japonicum filicifolium gehandelt.
Eine weitere, sehr wertvolle Ziersorte ist Acer japonicum 'Aureum', der Japanische Goldahorn. Dabei handelt es sich um eine Form mit gold-gelb-grünlichen Blättern, die sich im Herbst goldgelb färben und die nicht geschlitzt sind. Neuerdings wird diese Sorte allerdings einer ganz anderen Art zugeordnet, dem Acer shirasawanum. Der komplette Sortenname des Gold-Ahorn lautet deshalb Acer shirasawanum 'Aureum'. Dieses Gehölz ist äußerst dekorativ, darf aber nur im Halbschatten stehen, da die Blätter in voller Sonne "verbrennen". Die weiteren Standortansprüche und Pflegetipps sind die gleichen, wie für 'Aconitifolium'.