Acer japonicum Aconitifolium'Aconitifolium' in einem Zengarten. Bereits ab Ende August beginnt sich das Laub zu färben.
'Aconitifolium' in einem Zengarten. Bereits ab Ende August beginnt sich das Laub zu färben.

Wie es bereits der botanische Name besagt, ist Acer japonicum von der Art her ein Japanischer Ahorn. Es ist dies ein kleiner Baum mit wunderschöner Herbstfärbung, der in den Bergwäldern der japanischen Hauptinseln Hokkaidō, Honshū, Kyūshū und Shikoku heimisch ist. Dieser Ahorn aus dem fernen Osten wächst bei uns eher strauchförmig, es sei denn man zieht ihn durch Schnitt zum kleinen Baum. Im Garten verwenden wir nicht die Art, sondern die Ziersorte 'Aconitifolium', deren Blätter geschlitzt sind und sich im Spätsommer von karmin bis rot-orange färben.

Weiteres zur Botanik

Der Baum ist absolut winterhart und wird 2 bis 4 m hoch und ist dann meist mehr breit, als hoch. Die Triebe des Gehölzes sind kahl und purpurn, die Knospen rot und das Geäst ist von bräunlich-rötlicher Färbung mit hellen Streifen.

Acer japonicum Blattform

Die Blätter der Sorte werden 8 bis 14 cm lang, wie breit, 7 bis 11-spaltig tief geschlitzt und mit wiederum fedrig geschlitzten Lappen. Das Laub ist dünn wie Papier, sodass sie bei Gegenlicht transparent erscheinen. Sie besitzen ein frisches helles Grün und ihre Stiele sind anfangs stark behaart. Die Herbstfärbung ist, wie bereits erwähnt, karminrot. In voller Sonne wird sie orange-rot. Die Blüten erscheinen mit dem ausbrechen der Blätter in kleinen Trauben im April/Mai. Sie sind von roter Farbe und mit gelben Staubblättern geziert. Die Ahorn-Flügel-Früchte erscheinen zahlreich, ihre Flügel stehen rechtwinklig bis waagerecht ab.

Verwechslung mit Fächer-Ahorn

Es sei hier darauf hingewiesen, dass die Art und Sorte immer wieder mit dem Echten Fächer-Ahorn (Acer palmtum) verwechselt wird. Ich vermute, dass dieses dadurch gekommen ist, dass die hier beschriebene Sorte Acer japonicum 'Aconitifolium' mitunter auch den Deutschen Namen trägt und mit diesem in den Baumschulen angeboten wird. Die echten Fächer-Ahorne sind zwar ähnlich, doch in den Standortansprüchen wesentlich unempfindlicher, was unbedingt beachtet werden sollte:

Standortansprüche

Der Japanische Ahorn sollte vollsonnig stehen, da sonst die Laubfärbung nicht so intensiv ist, doch er verträgt auch den Halbschatten recht gut.

acer japonicum

Die gelblaubige Sorte 'Aureum' sollte nur halbschattig stehen, da die Blätter in der Vollsonne leiden. Acer japonicum möchte frische, humose und schwachsaure Bodenverhältnisse mit gutem Wasserabzug. Sandige Lehmböden wären ideal. Diese Standortsprüche sind ein wesentlicher Unterschied zu den Fächer-Ahornen (Acer palmatum), welche auch Kalk und ärmere Böden tolerieren. Letztere werden auch für frostfeste Kübelbepflanzungen genommen. Dafür eignen sich die Sorten des Japanischen Ahorns zwar auch, doch sind sie wesentlich anspruchsvoller, als die Fächer-Ahorne.

Acer japonicum BlattformSpiel von Licht und Schatten auf dem Laub

Für manchen bleibt der echte japanische Ahorn für die Gartengestaltung aber unersetzlich, weil dessen Belaubung von solch milder Eigenart ist, das Licht in sich aufsaugen zu können, statt Farben einfach nur zu reflektieren. Diese Wahrnehmung ist der fernöstlichen Lebensart eigen.

Pflege

Zur Pflege ist nicht mehr zu sagen, dass vor allem die Standortbedingungen erfüllt werden müssen. Ungünstigen Plätzen ist der Boden entsprechend mit Sand oder Lehm aufzubessern. In der Literatur wird oft der Tipp gegeben den Grund mit Torf zu vermischen, doch das geht auch mit torffreien Erdmischungen (Rhododendron-Erden). Die Gehölze werden kaum geschnitten, nur wenn eine bestimmte Form erreicht werden soll. Bei Trockenheit ist gut zu wässern, doch dürfen die flach wurzelnden Ahorne nicht dauerhaft im Wasser stehen, was auch bei Pflanzkübeln zu beachten ist. Wenn die Kultur dauerhaft nicht gelingt, solltest du auf die Sorten der Art Acer palmatum ausweichen.

Verwendung

Der Japanische Ahorn und vor allem seine Sorten sind ideal für malerisch gestaltete Gartenanlagen, die umsichtig gepflegt werden. Für japanische Gärten sind sie prädestiniert.

acer japonicum Habitus

In hellen Atriumhöfen sind sie verwendbar, doch für öffentlichen Grünanlagen gänzlich ungeeignet. Die Gehölze können die Hausterrasse rahmen. Vorn dort aus, man vor allem die die nötige Nähe und Ruhe, die Blattkunstwerke in Farbe und Form zu betrachten. Wie gesagt, pflanze man Acer japonicum möglichst nur an ausgewählte Plätze, etwa an die erwähnte Terrasse oder neben eine Treppe. In Staudengärten finden sich ebenfalls exponiere Standorte. Im Steingarten kann der Ahorn in Flächen von Polsterstauden eingefügt werden oder man pflanzt ihn an ein Wasserbecken.

Synonyme und Sorte Acer shirasawanum 'Aureum'

Von Acer japonicum ist die oben beschriebene 'Aconitifolium' die am meisten gepflanzte. Synonyme dieser Sorte sind 'Parsonii' oder Acer japonicum filicifolium. Eine weitere sehr wertvolle Ziersorte ist Acer japonicum 'Aureum', der Japanische Goldahorn, eine Form mit gold-gelb-grünlichen Blättern, die nicht geschlitzt sind und welche sich im Herbst goldgelb färben. Neuerdings wird diese Sorte einer anderen Art zugeordnet, dem Acer shirasawanum. Der komplette Sortenname des Gold-Ahorn lautet deshalb: Acer shirasawanum 'Aureum'. Dieses Gehölz ist äußerst dekorativ, darf aber nur im Halbschatten stehen, da die Blätter in voller Sonne "verbrennen". Die weiteren Standortansprüche und Pflegetipps sind die gleichen, wie für 'Aconitifolium'.