Salix viminalis ist die klassische heimische Korbweide (auch Kopfweide, Bindeweide, Flechtweide genannt), welche für das Flechten von Körben und anderen Gerätschaften früher sehr viel verwendet wurde und noch immer verwendet wird. Die langen, dünnen einjährigen Triebe sind das Ausgangsmaterial für die besagten Flechtarbeiten. Früher hatte fast jeder Bauern einige von diesen Weiden stehen, denn das Laub lieferte in Hitzeperioden im Frühsommer notfalls auch Futter, wenn die Wiesen nichts hergaben. Eine dritte Verwendung war die der stärkeren Äste als schnell nachwachsendes Brennholz.
Besonderheiten und weitere Notizen
Korbweiden müssen regelmäßig zurück geschnitten werden, auch wenn das Material nicht mehr zum Flechten verwendet wird, so prägen solch alte Exemplare das Bild unserer Kulturlandschaft. Alternativ kannst du die Kopfweiden auch aller drei Jahre zurücksetzen und hast damit billiges Holz für den Kamin. Aus stärkeren Weidenruten lassen sich leichte, aber recht stabile Stiele für Schaufeln, Harken und Gabeln fertigen!
Ein Vorteil des regelmäßigen Schnittes ist, dass die Korbweiden auch für kleinere Gärten geeignet sind. Trotz wenig an Platzverbrauch, werden es malerische alte Bäume, wenn die Kronen aller zwei bis drei Jahre zurückgesetzt werden, so wie es im Bild oben zu sehen ist.
Weidenflechtzäune, also lebende Weidenzäune sind populär, doch ich bin da etwas skeptisch, da ich selber schon so einen Zaun gesteckt habe. Die Sache wächst einem schnell über den Kopf und so richtig schön sehen die lebenden Weidenzäune nur im zweiten Jahr aus. Große Weidenhecken (wo Platz ist) geben hingegen guten Windschutz. Für eine Weidenhecke hatte ich mir von alten Korbweiden 80 Zentimeter lange, etwa daumenstarke Pflöcke geschnitten und zur Hälfte in die Erde geschlagen. Die Hecke war nach zwei Jahren übermannshoch. Kosten 0,- Euro.
Spielgeräte aus Weide belassen das Umfeld der Kinder in einer ruhigen Natürlichkeit. Weidentipi, Weidentunnel sind Ideen, die leicht umgesetzt werden können, aber sie haben auch ihre Tücken, weil sie nach wenigen Jahr stark wuchern.
Einen Weidentunnel im Kindergartengelände anzulegen, war mal modern. Man sieht heutzutage keine mehr, denn so eine Anlage benötigt viel Platz und muss von allen Seiten her geschnitten werden können. Irgendwann wächst sie einem dann aber doch über den Kopf. Ähnlich verhält es sich mit dem sogenannten Weidentipi.