Die Kugelrobine, die auch Kugelakazie (Falsche Akazie) genannt wird, weil sie akazienähnliche Blätter hat, ist ein sehr brauchbares Gehölz für Gärten, Grünanlagen in der Stadt und für formal gestaltete Grundstücke und Anlagen. Neben vielen nützlichen Eigenschaften, welche ich weiter unten eingehender beschreibe, sei hier zum Anfang die für mich wichtigste erwähnt. Es ist möglich, die Robinie mit ihrer rundlichen Krone frei stehend wachsen zu lassen, und sie bildet trotzdem eine schöne formale und breite Schattenkrone aus. Man kann diese Rundkrone aber auch regelmäßig stark zurückschneiden, auf diese Weise in Form bringen und dafür sorgen, dass der Baum die Funktion eines Formgehölzes übernimmt. Dieser Rückschnitt kann alle zwei oder drei Jahre erfolgen, ohne dass das Gewächs dabei Schaden nimmt.
Zunächst sei aber der Name noch einmal geklärt, und kurz zur Botanik des Gehölzes etwas gesagt. Man nennt die Art landläufig auch Falsche Akazie oder Scheinakazie, weil eine äußere Ähnlichkeit zur echten Akazie besteht. Robinia pseudoacacia stammt ursprünglich aus Nordamerika und wurde bei uns zu einem beliebten Parkgehölz mit vielerlei Sorten. Eine dieser Sorten ist 'Umbraculifera', die Kugelrobinie (Kugelakazie). Der Name leitet sich aus dem Lateinischen ab. Umbráculum ist der Sonnenschirm und weist auf die schirmartige Baumkrone der Sorte, welche in der Jugend kugelrund und im Alter etwas schirmartig wächst, wie im Bild 2) gut zu sehen ist.
Von den Robinien existieren etwa zwanzig verschiedene Arten. Von diesen Arten ist Robinia pseudoacacia die im Garten und Landschaftsbau am häufigsten verwendete Art, von der es wiederum sehr viele Sorten gibt. Eine der schönsten neben der hier beschriebenen ist die gelblaubige Form 'Frisia' (die Goldakazie).
Sortenbeschreibung
Die Form ist eigentlich ein recht dichter Strauch, welcher bis vier Meter Höhe erreicht. Das Geäst hat keine Dornen, wie die jungen Äste der Art normalerweise, und bildet besenartige Zweige aus. Das ist für die Pflege sehr von Vorteil. Die Blätter ähneln der Art, sind aber wesentlich kleiner. Die Sorte bildet keine Blüten und Samen. Auch diese Eigenschaft ist recht nützlich, da die Samen der Robinien als giftig gelten und nicht in die Hände von Kindern gelangen sollten.
Die Form wird in den Baumschulen nicht als Busch angeboten, sondern auf sogenannte Hochstämme veredelt. Nur so entsteht ein Baum mit hohem Stamm und runder Krone, die Kugelrobinie.
Standort, Eigenschaften und Verwendung
Die Kugelrobinie gedeiht, wie die Art auf jedem normalen Grund, der auch trocken sein kann. Schwere, nasse, sauerstoffarme Böden verträgt die Robinie nicht und sie möchte auch keinen Kalkboden! Hingegen mag sie volle Sonne. Schatten und selbst Halbschatten wird weniger gut vertragen. Hitze und selbst Trockenheit sind kein Problem, und das Gehölz ist absolut frosthart. Zudem erweist es sich als industriehart und salzresistent, was von Vorteil ist, wenn der Winterdienst mit Streusalz arbeitet.
Der Baum eignet sich sowohl für Fußgängerzonen, Stadt- und Parkplätze (auch für den Stellplatz am Eigenheim) und kleine Alleen als auch für Anlagen und Gärten, welche formale Pflanzungen benötigen. Die architektonische Form des Baumes wirkt auch im unbelaubten Zustand, wie im Bild 3) zu sehen. Man kann mit dem Kugelbaum geometrische Akzente setzen und ihn als vorzüglichen Raumbildner nutzen. Das filigrane hellgrüne Laub und die schwarze, durchfurchte Rinde des Stammes, stehen in einem eigentümlichen Kontrast zueinander.
Wie bei allen Robinien (Scheinakazien) ist das Laub sehr feingliedrig und kann im Herbst, oft zugleich mit dem allerletzten Rasenschnitt, mit dem Rasenmäher geborgen werden.
Kaufen und Pflanzung
Zu kaufen oder zu bestellen gibt es das Gehölz in jeder Baumschule vor Ort. Gegebenenfalls wird es auch angeliefert. Ich rate zur Pflanzung im Frühjahr, denn Robinien gehören wie Birken zu den Pioniergehölzen und diese lassen sich schlecht umpflanzen. Sie wachsen danach nicht so flott an wie andere Bäume. Und dafür eignet sich das Sommerhalbjahr nun einmal besser als der Winter mit Frost. Will man eine Anwachsgarantie mit der Baumschule vereinbaren (was möglich ist), dann geht das auch nur, wenn im Frühjahr gepflanzt wird. Da oft nur ein oder zwei Monate Gewähr für den Austrieb gegeben wird, kann im Winter keine Kontrolle darüber erfolgen. Schlägt das Gehölz im Frühling dann nicht wie erhofft aus, ist die Anwachsgarantie erloschen.
Es werden Exemplare mit einem Stammumfang von etwa 7 bis 16 Zentimetern angeboten. Sie sind dann meistens wurzelnackt, das heißt, sie werde ohne Wurzelballen verkauft. In diesem Fall hat man die Kontrolle über die Qualität der Wurzeln. Setzlinge mit kümmerlichen und beschädigten Wurzeln sind abzuweisen. Die genannten Größen und ganz besonders natürlich größere Bäume, sogenannte Starkbäume, werden auch mit Wurzelballen angeboten.
Welche Größe ist nun für die Pflanzung am besten geeignet? Aus meiner Erfahrung heraus rate ich, entweder relativ junge Baumschulware ohne Ballen zu kaufen, bei der man eventuelle Beschädigungen an den Wurzeln erkennen kann, oder ältere Exemplare mit Wurzelballen zu wählen, die in der Aufzucht auch garantiert mehrfach verpflanzt wurden.
Wichtig: Mit dem ersten Austrieb neu gepflanzter Robinien kann es sehr lang dauern. Ich selber hatte den Fall, dass dieser erst nach dem Johannistag erfolgte, also Ende Juni. Man übe sich also in Geduld.