Parkplatzbepflanzung Platanen Bäume1) Besser geht es nicht: Bepflanzung mit Platanen und Weißbuchenhecken
1) Besser geht es nicht: Bepflanzung mit Platanen und Weißbuchenhecken

Ob man einen großen Parkplatz in der Stadt, vor einem Supermarkt, in einem Firmengelände oder aber im kleinen Maßstab am Eigenheim anlegt, ein paar wichtige Ratschläge sollten dabei immer befolgt werden. Wer die hier zusammengestellten Tipps durchliest, wird am Ende meinen, diese Fakten müsste doch alle bekannt sein. So ist es auch. Doch in der Praxis werden dann leider immer wieder dieselben Fehler gemacht.

Geeignete Bäume für Parkplätze2) Die Verwendung nur einer Baumart sieht optisch gut aus, vereinfacht die Pflege und spart Kosten.

Abmessungen

Zunächst will ich nur kurz auf die Größe der Fahr- und Stellflächen eingehen*. Die Parkfläche für einen PKW, wenn im 90° Winkel eingeparkt wird, sollte eine Breite von 2,3 Metern und eine Länge von 5 Metern nicht unterschreiten. Die Fahrgasse muss eine Breite von 6 Metern haben, um ein gefahrloses Ein- und Ausparken zu gewährleisten. Bei einer Parkordnung schräg zur Fahrbahn (sogenannte Fischgrätenparkplätze) können vom Breitenmaß bis 30 Zentimeter abgezogen werden, und die Fahrgasse braucht auch nur 4,5 Meter breit zu sein. Die Maße für Behindertenparkplätze sind unter der DIN 18040 für barrierefreies Bauen zu finden. Über Einzelstellflächen am Eigenheim informiere ich hier.
Da ich auf dieser Gartenseite mehr die gärtnerischen Themen behandle, erwähne ich die baulichen Richlinien nur am Rande, gehe aber umfangreicher auf die Bepflanzung ein:

Welche Bäume pflanzen?

Wenn das abgestellt Auto von Baumkronen überspannt ist, merkt man diesen Komfort spätestens an heißen Hochsommertagen, wenn das Fahrzeug im Schatten kühler bleibt als in praller Sonne. Auch wer sein Auto dauerhaft draußen stehen hat, der schont mit einer lichten Überschattung zusätzlich den Lack, der bei ständiger Sonneneinstrahlung (UV-Licht) mitunter Schaden nehmen kann. Aus diesem Grunde empfehle ich hochstämmige Laubbäume mit Blätterkrone am Straßenrand und an Stellplätzen, die zum Parken genutzt werden, auch wenn man im Herbst Laub fegen muss.

Zu beachten ist dabei unbedingt, dass Bäume zum Einsatz kommen, die im Sommer keinen Honigtau absondern. Dabei handelt es sich um eine von Läusen produzierte Substanz, die bei großer Hitze von den Blättern der Gehölze tropft. Anfällig für die honigtauproduzierenden Läuse sind Ahorn, Eiche, Linde und Pappel und somit keine guten Kandidaten für Parkplatzbepflanzungen. Auch das Ausweichen auf Nadelbäume ist keine gute Empfehlung, weil Koniferen wiederum Harz absondern und das nicht nur am Stamm sondern auch an den Ästen und Zweigen. Bei Wärme tropfte es dann herunter. Manche Nadelbäume (Weymouthskiefer) haben sogar mit Harz bedeckte Zapfen oder Nadeln, die, wenn sie herunterfallen, für hartnäckige klebrige Rückstände sorgen, wo immer sie landen. Lediglich Lärchen (Larix decidua u. L. kampferi) harzen weniger, doch da sie im Herbst als einziger Nadelbaum ihre Blätter verlieren, sollte bedacht werde, dass diese in großen Mengen Abflüsse und Gullys verstopfen können. Auch in Dachrinnen sammeln sich die feinen Nadeln, laufen nicht mit dem Regenwasser ab und klumpen zusammen. Das ist ein nicht zu vernachlässigender Aspekt, wenn der Parkplatz sich nahe einem Gebäude (Besonders die Nordwestseite ist gefährdet, wenn Herbststürme die feinen Nadeln transportieren.) befindet und mit Lärchen bepflanzt werden soll. Nicht zuletzt ist das feinkrümelige Laub prädestiniert, sich in sämtlichen Öffnungen und Nischen am Auto (Lüftung, Motorhaube, Scheibenwischer) zu verfangen und zu sammeln. 

Es ist sinnvoll, auf einer gewerblich genutzten Fläche nur eine einzige Art Baum zu pflanzen, wie Bild 2) dokumentiert, weil das später die Pflege erleichtert und somit Kosten spart. Bei nur einer einzigen Gehölzart geht der Laubfall in einem relativ gut bestimmbaren Zeitfenster vonstatten. So wird die Pflegefirma seltener benötigt, um das Laub zu beseitigen. Befinden sich auf dem Gelände verschiedene Baumarten, kann sich der Laubfall über mehrere Monate hinziehen, je nach Eigenschaft der Arten. Eichen und Rotbuchen beispielsweise beginnen im November, sind aber bis ins Frühjahr damit beschäftigt und sorgen somit über einen langen Zeitraum für regelmäßige Kehrarbeiten.

Die Rotbuche zählt zudem zu den flachwurzelnden Gehölzen, die für Flächen, welche überbaut bzw. versiegelt werden, nicht geeignet sind. Diese sind in den Listen, welche in Baumschulen und Landschaftsarchitekturbüros vorliegen, bereits ausgeschlosen. Dort kann man sich noch genauer informieren.

Platane Baumkrone3) Platanen-Blätterdach als guter Schattenspender

Platanen

Meiner Meinung nach ist die Platane (Platanus × hispanica) bei der Thematik Parkplatz einer besonderen Erwähnung wert. Das Gehölz ist ziemlich resistent gegen Autoabgase oder anderweitig verschmutzte Luft bzw. Feinstaub. Zudem toleriert diese Baumart, und das finde ich besonders wichtig, das Verdichten des Bodens. Denn häufig leiden Straßenbäume gerade unter diesem Umstand, bekommen Stress und werden anfällig für Krankheiten und Schädlinge, was wiederum zum zeitigen Altern und Verfall der Gehölze führt.
Die Äste der Platanen brechen nur schwer aus (siehe auch nächstes Kapitel), und durch entsprechenden Schnitt lassen sich breite, schattenspendende Kronen, wie im Bild 3) zu sehen, aufbauen.
Neben den vielen nützlichen Eigenschaften ist die Ahornblättrige Platane, wie sie auch genannt wird, zudem ein schöner und mit seinem hellgrünen Laub freundlich wirkender Baum. Die schwarzgraue Rinde schält sich im Herbst ab und lässt interessante Farbspiele dunkler und neuer heller Borke an den Stämmen entstehen. Das Schälen der Rinde erfüllt aber auch einen Zweck. Die zum Vorschein kommende, gelblich-hellgraue Schicht bleibt über den Winter als Schutz vor dem Aufheizen durch die Wintersonne, welche von der hellen Rinde reflektiert wird. Ökologisch gesehen ist die Platane für die heimische Vogel- und Insektenwelt allerdings absolut wertlos, was von Naturfreunden oft angeprangert wird. Das stimmt auch, doch muss der Parkplatz ja auch kein Biotop sein. Immerhin liefern vier ausgewachsene Platanen den Sauerstoff für einen Menschen und filtern sehr viel Staub, und das ist für das Mikroklima der Stadt nicht zu verachten. Wer zusätzlich etwas für die Ökologie und heimische Insektenarten tun möchte, der kann durch entsprechende Wiesenstreifen einen Ausgleich schaffen.

Verkehrssicherheit

Die allgemeine Verkehrssicherheit im öffentlichen Raum ist ein wichtiges Thema, doch in unserem Fall weniger in Bezug auf den Straßenverkehr als auf Gefahren, die von den Bäumen ausgehen können. Das gilt übrigens für alle öffentlich zugängigen Wege und Plätze. Nun besteht bei Neuanlagen diesbezüglich in den nächsten vierzig Jahren ganz sicher keine Gefahr, aber es sollte bereits beim Kauf der Bäume und auch bei der anschließenden Pflege vorausschauend gehandelt werden. So ist ein ordentlicher Kronenaufbau von größter Wichtigkeit. Denn beispielsweise sogenannte Zwiesel (Bäume mit einer vergabelten Spitze) neigen dazu, bei Sturm leicht auszubrechen, weil die Doppelspitze an der Basis sehr eng steht und sich die beiden Äste ständig im Wachstum behindern und wegdrücken. Das führt dazu, dass sie an Stabilität verlieren und, wie bereits gesagt, leichter ausbrechen können, auch wenn der Baum noch relativ jung ist. Die regelmäßige Kronenpflege in der Jugend bei sämtlichen Stadt- und Straßenbäumen erspart in späteren Jahren außerordentlich viel an Arbeitsaufwand, Kosten und Nerven. Leider wird dem, obwohl hinreichend bekannt, allzu oft kaum Beachtung geschenkt.

Straßenlaternen nicht verdecken

Bei der Planung, Auswahl und Pflanzung der Gehölze, egal ob Großbaum oder Strauch, ist immer darauf zu achten, dass das Blattwek keine Beleuchtungskörper verdeckt. Nicht nur eine Straßenlaterne kann von einer Baumkrone regelrecht verhüllt werden, auch Strahler in geringerer Höhe, wie Wege- und Pollerleuchten oder an Mauern angebrachte Lampen sind nutzlos, wenn Gewächse sie verdecken. Auch starker Schattenwurf ist kontraproduktiv, zudem er in der Nacht auf Menschen verunsichernd wirken kann. Stadträume, die hell und transparent sind, vermitteln Sicherheit. Dazu zählt aber auch ein schützendes Blätterdach. Der Verzicht auf Baumpflanzungen wäre also ebenso unsinnig. Nur muss es halt richtig gemacht werden.

Sträucher

Aus den eben genannten Gründen kann man innerhalb der Parkflächen meiner Meinung nach gut auf Decksträucher verzichten, da die Fläche unbedingt transparent bleiben sollte, schon wegen des Sicherheitsgefühls bei Dunkelheit und für die Vermeidung von Kriminalität. Wer nicht darauf verzichten will, sollte zudem im Voraus bedenkenn, dass sich verschiedene Bodendeckergehölze, wenn sie von den Pflegefirmen immer nur seitlich beschnitten werden, mit der Zeit in Strauchwerk verwandeln. Eine Alternative wäre, von vornherein Hecken zu pflanzen, wie es im Bild 1) gut zu sehen ist.

Parkplatzbepflanzung Bodendecker4) Symphoricarpos chenaultii 'Hancock'. Einer der wenigen, wie ich meine, für Parkplatz und ähnlich genutzte Flächen geeigneten Bodendeckergehölze.

Bodendecker

Wer sich für kniehohe Bodendecker entscheidet, der kann Cotoneaster, Symphoricarpos (meine Empfehlung) und Lonicera verwenden. Sie eignen sich gut für die Bepflanzung von Splitterflächen. Allerdings kann in der Nähe von Supermärkten oder Imbissbuden das Problem auftreten, dass Passanten die Gebüsche als Abfalleimer benutzen und Verpackungen oder Lebensmittelreste drin entsorgen. Dann züchtest du unbeabsichtigt Ratten, die sich in dem Gehölzdickicht wunderbar verstecken und vermehren können. Der vermeintlich niedrigere Pflegeaufwand von Bodendeckerflächen gegenüber Rasen, welcher mehrmals im Jahr geschnitten werden muss, ist auf den ersten Blick plausibel. Aber eben nur auf den ersten Blick, will heißen nur die ersten drei bis vier Jahre. Werden die Bodendecker nicht regelmäßig gedüngt, gegossen und geschnitten, sowie Wurzelunkräuter bekämpft, sind diese Flächen schnell unansehnlich und verunkrautet. Ich denke, jeder hat diese Pflanzungen, mit Abfall verunreinigt und mit Gestrüpp und Quecke durchwachsen, schon gesehen. 
Als Alternative für bodendeckende Gehölze in den genannten Bereichen empfehle ich Rasen (Gebrauchsrasen) oder Wiese, die auch nicht so oft geschnitten werden müssen. Weiterhin habe ich schon gute Beispiele mit formgeschnittenem Buchsbaum gesehen. Mit letzterem können auch Hausmeisterfirmen gut umgehen. Zudem sind winterharte, mehrjährige Stauden wie Bergenien siehe Bild 5), Funkien oder Goldfelberich eine geeignete Alternative. In dieser Richtung könnte noch viel experimentiert werden, was sicher nicht von Schaden ist, denn über die Jahre sind die allbekannten Gehölzpflanzungen auf unseren Parkplätzen doch ein wenig eintönig.

Parkplatzbepflanzung mit Stauden5) Ein Grünstreifen kann auch mal mit Bergenien bepflanzt werden, was duchaus eine Alternative zu Gehölzen und Bodendeckern sein kann.

*Es handelt sich um Richtwerte ohne Garantie.