Diese hochinteressante Staude stammt ursprünglich aus Südeuropa hat sich jedoch durch die häufige Verwendung in Gärten und Parkanlagen auch bei uns eingebürgert. Die nur 15 cm hohen Blühstaude treibt zahlreiche Ausläufer und spinnt mit der Zeit alles um sich herum ein. Sie bildet dichte Teppiche und ist somit ein sehr guter Bodendecker. Sie wächst im Schatten und Halbschatten gut, mag aber keine volle Sonne
Die Blätter der kleinen Staude sind länglich-eiförmig, werden bis zu 7 cm lang, etwa halb so breit und sind auf der oberen Seite hellgrün.
Die 15 mm breiten Blüten kommen mit ihrer dunkel- bis himmelblauen Farbe in Trauben und stehen über dem sommergrünen Laub, sodass im zeitigen Frühjahr im Garten weitläufige, blau überlaufene Flächen entstehen können.
Sorten: Neben der natürlichen blauen Form gibt es auch eine weiße Sorte 'Alba'. Doch die himmelblaue, leuchtende Urform der Blüte ist meiner Meinung nach die schönere. Es gibt auch noch eine großblütige Auslese: Omphalodes verna 'Grandiflora'. Diese hat blaue Blüten.
Waldgedenkemein mag keine volle Sonne. Im Halbschatten und Schatten wuchert es dagegen förmlich. Der optimale Standort, auch um die Blüten zu genießen, ist lichter Schatten. Die weiße Sorte (ähnlich wie bei Immergrün, Vinca minor 'Alba'), pflanzt man in den Vollschatten, da dort die Blütenfarbe besser zur Geltung kommt. Im Lichtschatten hat das Weiß keine Wirkung.
Verwendung als Bodendecker
Die Staude ist ideal für die Verwendung in Waldgärten oder für die Bepflanzung von schattigen Splitterflächen im Garten. Am schönsten kommt die Pflanze zur Geltung, wenn die bepflanzte Fläche eine leichte Senke bildet oder oder ein leicht gewelltes Bodenprofil aufweist.
Das Waldgedenkemein ist auch für Grabanlagen, die einen mehr natürlichen Bewuchs bekommen sollen, ein schöner Bodendecker. Doch auch hier sollte es nicht auf einen sonnigen Standort gepflanzt werden.
Pflege
Die Staude gilt zwar als relativ robust, doch ich empfehle eine regelmäßige, leichte Düngung (Stickstoff) nach der Blüte. Ohne Düngung werden Pflanzen und Blüten von Jahr zu Jahr dürftiger.
Neupflanzungen können vom Frühjahr bis zum Herbst erfolgen. Die Staude lässt sich leicht durch Teilung vermehren.
Staudengärtner schaffen es ohne Mühe, die im Frühjahr geteilten Pflanzen bis zum Herbst verkaufsstark zu bekommen.
Wo kaufen?
Die Pflanzen bekommst du in jeder Staudengärtnerei - eventuell musst du vorbestellen. Auf Bestellung gibt es diese Stauden auch in Baumschulen. Der Online-Kauf ist natürlich ebenfalls möglich.
Mit welchen Stauden zusammenpflanzen?
Kein geringerer als Karl Foerster empfahl, dieses bezaubernde, blaue Frühlingswaldblümchen mit Dicentra specatabilis (das Tränende Herz der Bauerngärten) zusammenzupflanzen. Das ist eine wirklich gute Empfehlung, denn die Herzblume steigert mit ihren rosa Blüten das Blau des Waldversissmeinnicht und hat mit diesem einen ebenbürtigen Blühpartner.
Doch auch die Kombination mit dem kleineren Dicentra exima ist möglich, denn dieses blüht weiter, wenn die Blaublüten verschwunden sind. Auch von diesen beiden Arten der Herzblume gibt es weiße Alba-Sorten.
Zur gleichen Zeit blühen auch Doronicum orientale (Frühlingsmargerite) und die meisten der Magnolien und Zierkirschen im Garten.
Literatur & Quellen:
- Christian Grunert: Gartenblumen von A-Z, Radebeul 1972.
- Karl Foerster: Der Steingarten der sieben Jahreszeiten, Leipzig, Radebeul 1981.