Die Sorte 'Hancock' wird in den Baumschulen auch gern unter dem Deutschen Namen "Niedrige Purpurbeere" angeboten. Es ist ein Gehölz, welches sehr viel gekauft und gepflanzt wird, weil es sich ganz offensichtlich auch bewährt hat. Es handelt sich um einen sommergrünen, flach wachsenden Busch, der ab April eine sehr angenehm leuchtende Belaubung bekommt. Das absolut robuste Gewächs gedeiht sowohl in voller Sonne als auch ebenso gut im vollen Schatten. Selbst ärmliche, trockene Böden werden toleriert.
Botanik und Sortenbeschreibung
Die flach wachsende Purpurbeere gehört in die Pflanzengattung der Schneebeeren (Symphoricarpos), welche unter dem Namen "Knallerbsenstrauch" vielleicht bekannter sind. Zu dieser Gattung gehören etwa 15 Arten, die ihre Heimat in China und Nordamerika haben. Von diesen sind drei oder vier für den Garten- und Landschaftsbau verwendbar und davon wiederum Kreuzungen untereinander, die man als Bastard bzw. als Hybrid bezeichnet.
Symphoricarpos x chenaultii ist die sogenannte Bastardkorallenbeere (Bild 3), oder anders bezeichnet die "Purpurbeere", wegen ihrer roten Beerenfrüchte. Die Elternsorten sind S. microphyllus und S. orbiculatus. Die bisher genannten Arten und Hybriden habe ich im Zusammenhang mit der Thematik der Schneeberen-Hecken genauer beschrieben. Über deren Eigenschaften und Verwendung lies bitte dort nach. Fast alle dieser Gehölze eignen sich für kleinere Strauchpflanzungen oder Hecken. Nur die Sorte 'Hancock' tanzt gewissermaßen aus der Reihe, denn sie ist eigentlich nur als Bodendecker- oder Hangstrauch einzusetzen. Für diese Zwecke ist das Gehölz aber bestens geeignet und hat wenig Konkurrenz unter vergleichbaren Gewächsen.
Symphoricarpos x chenaultii 'Hancock' ist ein sommergrüner, bis 80 Zentimeter hoher, flachwachsender Strauch mit niederliegenden, dicht verzweigten Trieben, die im Herbst mit rötlichen Beeren besetzt sind. Die Form ist sehr anspruchslos an den Boden und wächst in Sonne und Schatten (Bild 1) gleich gut. Das Gehölz breitet sich mitunter aus, indem am Boden aufliegenden Triebe bewurzeln und neue Büsche bilden.
Die Blätter (Bild 2) an den rotbraunen Trieben sind bis zwei Zentimeter lang, eiförmig bis elliptisch, ganzrandig, beiderseits fein behaart, auf der Oberseite dunkelgrün und unterseits blaugrün. Der Austrieb des Laubes beginnt sehr zeitig und der Laubfall im Herbst sehr spät.
Verwendung und Pflanzung
Mit dem Gehölz kann man Grünstreifen an Parkplätzen, Splitterflächen und Grünflächen, die wenig Pflege brauchen, wie beispielsweise Straßenbegleitgrün bepflanzen. Auf Grund seiner Eigenschaften eignet sich 'Hancock' gut, Böschungen und kleinere Hänge zu befestigen.
Vor der Pflanzung ist es wichtig, dass der Boden etwas gelockert wird, und es muss unbedingt darauf geachtet werden, dass sich keine Wurzelunkräuter in der Erde befinden. Das ist besonders wichtig, denn die Purpurbeere kann Unkräuter nicht völlig verdrängen, und später ist es unmöglich, diese aus der Bodendeckerpflanzung wieder herauszubekommen.
Pro Quadratmeter benötigt man zwei bis fünf Pflanzen. Die getopfte Baumschulware steht das ganze Jahr zur Verfügung und kann auch ganzjährig gepflanzt werden, wenn es die Witterung zulässt. Das Gehölz wird etwa einen Zentimeter tiefer in den Boden gesetzt, als es im Pflanztopf gestanden hat. Anschließend wird es gut angedrückt und angegossen. Im ersten Vegetationsjahr ist während Trockenperioden stets gut zu wässern.
Pflege, Rückschnitt
Die Pflanze hat ein sehr starkes Wuchsvermögen. Aus diesem Grunde verträgt sie jeden Rück- und Formschnitt und das zu jeder Jahreszeit. Der Pflegeschnitt kann also, wenn man gerade dafür Zeit hat, erfolgen. Auch ein völliger Rückschnitt bis einen Zentimeter über dem Boden ist möglich, der bei großen Flächen sogar mit Motorsense und Kreissägeblatt erfolgen kann. Es empfiehlt sich, überalterte Büsche auf diese Weise von Zeit zu Zeit zu verjüngen. Das kann etwa alle 15 bis 20 Jahre nötig sein. Nach einem Totalrückschnitt wird im folgenden Frühling mit einem Universaldünger moderat gedüngt. Ansonsten bedarf die Bodendeckerpflanzung keiner Pflege.
Übrigens: Pflanzstreifen, die mit 'Hancock' und ähnlichen Bodendeckern bepflanzt sind, sollten sich nicht in der Nähe von Imbissständen, Haltestellen und Bahnhöfen befinden, denn nicht selten entsorgt die Kundschaft ihre Speisereste in den Büschen. Die Folge ist, dass diese dicht überpflanzten Flächen förmlich zu Rattenzuchtanlagen werden. Unter dem dichten Buschwerk sind die Tiere für uns völlig außer Reichweite. In diesem Fall ist die klassiche Rasengrünfläche die bessere Wahl.