Symphoricarpos albus ist die Schneebeere (Knallerbsenstrauch). Es ist ein eher unauffälliger, sommergrüner Strauch, der aus Nordamerika stammt. Man kann ihn verwenden, um Hecken daraus zu formen oder größere Flächen zu bepflanzen. Als Heckenstrauch wird er weniger genutzt, obwohl er sich für diese Zwecke sehr gut eignet, weil er in Sonne und Schatten gleich gut wächst. Im Foto (A und C) steht die Hecke direkt unter alten Eschen im Vollschatten. Die gestalterische Besonderheit ist, dass die Schneebeere nicht für scharfkantige Formen geeignet ist, sondern die Hecken weich und abgerundet wirken und auch so geschnitten werden. Auch völlig frei wachsende Wind- und Sichtschutzpflanzungen, die wenig Pflege brauchen, sind möglich.
Es gibt noch weitere Gründe, das Gehölz als Hecke zu pflanzen:
Der Busch wird von Haus aus nur 1,5 bis zwei Meter hoch und breit. Wenn wir den jährlichen Schnitt einmal vergessen, dann ist das nicht so schlimm, da die Hecke nicht wuchert, wie andere Laubholzarten (Hainbuche, Feldahorn, Forsythie). Zudem ist die Schneebeere eine wertvolle Bienenweide. Erwähnt wurde schon, dass Symphoricarpos albus sehr robust ist – unverwüstlich ist wohl der bessere Ausdruck.
Nur wenige Gehölze schaffen es, wie er in voller Sonne oder im vollen Schatten gleich gut zu wachsen. Außerdem kommen die Pflanzen mit heißen, trockenen Standorten gut zurecht und halten auch dem Wurzeldruck großer Bäume stand.
Das Pflanzen
Die Schneebeere muss in einer Baumschule gekauft werden, da das Gehölz nur schwer selber vermehrt werden kann. Man bekommt die Heckenpflanzen in der Regel als getopfte Jungpflanzen. Für geschnittene Hecken ist ein Pflanzabstand von 50 bis 60 Zentimeter angebracht, freiwachsende Hecken können im Abstand von einem Meter oder mehr gepflanzt werden. Auch wenn es stimmt, dass die Pflanzen selbst auf kargem Boden wachsen, sollten wir die Pflanzstelle gut vorbereiten und nötigenfalls mit Kompost oder gutem Mutterboden aufwerten. Das kann so erfolgen, dass ein schmaler, spatentiefer Graben angelegt wird und der Aushub dann mit etwas guter Erde vermischt wird. Die Zugabe von Hornspänen wirkt sich ebenfalls positiv aus. Nach dem Einsetzten der Baumschulware wird der Graben wieder verfüllt und die Pflanzung gut angegossen. Dünger (vor allem Kunstdünger) wird nach diesen Arbeiten nicht hinzugegeben. Frühestens im nächsten Frühling kann man moderat damit beginnen.
Das Gehölz verbreitet sich mit der Zeit durch Wurzelausläufer. Diese können mit dem Rasenmäher aber leicht in Schach gehalten werden, wenn die Hecke an einen Rasen anschließt. Ansonsten müssen sie herausgejätet werden. Man sollte vor allem darauf achten, dass diese Ausbreitung durch Ausläufer nicht das Nachbargrundstück beeinträchtigt.
Das Schneiden der Hecke
Die Schneebeere ist vollkommen schnittfest, das heißt, wir können sie quasi zu jeder Zeit zu einer Hecke formieren. Ein günstiger Zeitpunkt für diese Arbeiten ist jedoch ein nicht zu heißer Tag im August, wegen des angenehmeren Arbeitens. Wird dabei einmal etwas stärker zurückgesetzt, treiben bis September noch einige Blätter aus, was für die Optik angenehmer ist, als bis zum Frühjahr nur kahles Buschwerk als Einfriedung zu haben. Ein Totalrückschnitt der Hecke ist aber auch möglich, was manchmal nötig wird, etwa wenn sie bei anstehenden Bauarbeiten im Wege ist. Für gewöhnlich werden die Büsche uralt.
Sorten
Die bekannteste Symphoricarpos-Art ist wohl der "Knallerbsenstrauch" mit seinen weißen Beeren. Die schneeweißen Früchte sind auch noch im Winter an den kahlen Büschen zu finden. Die reine Art Symphoricarpos albus wird in den Baumschulen nicht verkauft. In der Regel ist das die Sorte Symphoricarpos albus 'White Hedge'. Der Sortenname beschreibt bereits die Verwendung. Die sehr robuste Sorte "Weiße Hecke" wird bis zwei Meter hoch und setzt besonders viele Beeren an, welche bis in den Winter hinein in dichten Trauben an den Ästen verbleiben. Achtung! Es gibt eine namensgleiche niedrigere Sorte, siehe unten.
Noch schöner sind die Beeren der Korallenbeere mit ihrer leuchtend roten Farbe, wie es der Name bereits verrät. Es handelt sich dabei um die Art Symphoricarpos orbiculatus (Bild E). Diese Form stammt ebenfalls aus Nordamerika und wird zwei Meter hoch, verträgt Sonne und Schatten und toleriert alle Böden. Der Busch wächst in der Jugend straff aufrecht, dicht, später überhängend und ist für den Schnitt geeignet.
Symphoricarpos x chenaultii, die Purpurbeere (auch Bastard-Korallenbeere, Bild D und E) ist ein Hybrid (S. microphyllus x S. orbiculatus) mit einer Wuchshöhe von ca. 1,70 Meter. Alle Standorte werden toleriert, also alle Bodenbeschaffenheiten, sowie volle Sonne und besonders auch Schattenstandorte. Aus diesem Gehölz lassen sich niedrige Hecken (80 bis 120 Zentimeter Höhe) formieren. Die Beeren sind rötlich bis rot, zum Teil mit weißen Punkten besetzt und in großen Mengen am Strauch. Man verwechsle aber diese Form nicht mit der Sorte S. x chenaultii 'Hancock', welche eine breitwachsende, bodendeckende Zuchtform ist.
Als Heckengehölz wird übrigens auch eine Hybridform verkauft, welche ebenfalls (siehe oben) den Sortennamen 'White Hedge' hat. Es ist Symphoricarpos doorenbosii 'White Hedge'. Die doorenbosii-Gruppe vereint Kreuzungen von S. albus, S. orbiculatus und S. x chenaultii. Die besagte Sorte hat Fruchttriebe, welche nicht hängen und sehr große, schneeweiße Beeren hervorbringen. Das Gehölz wird nur 1,5 Meter hoch. Weitere Sorten aus dieser Gruppe, welche für Hecken verwendet werden können, sind:
- S. doorenbosii 'Magic Berry', Amethystbeere – wird etwa ein Meter hoch; lilarote Beeren; eine schöne gelbe Herbstfärbung; für niedrige Hecken; Sonne und Schatten (Bild F)
- S. 'Mother of Pearl', Perlmuttbeere – gedrungener Busch; Höhe bis zwei Meter; schöne, rosafarbene Früchte, die sich auch gut für die Binderei eignen; Standort in Sonne und Schatten
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