Forsythia-Hecken – Goldglöckchen, Blütenzauber im April

Forsythienhecke und ein Fahradfaher

Forsythia x intermedia, die Forsythie (Goldglöckchen, Blühholz) kennt sicher jeder. Der sommergrüne Blütenstrauch kann auch als Zierhecke zum Einsatz kommen. Für kleinere Gärten oder für niedrige Blütenhecken gibt es auch klein bleibende Formen (siehe unten). Die meisten Forsythia-Arten und -Sorten haben duftende Blüten und verströmen im zeitigen Frühjahr damit die herrlichsten Frühlingsdüfte. Wer sich also für diesen blütenreichen Rahmen entscheidet, nutzt mit Forsythia x intermedia die Doppelfunktion einer Zier- und Zweckpflanzung.

Informationen über die Botanik des Gehölzes findest du hier im Beitrag über "Forsythie als blühender Zierstrauch im Garten". Prinzipiell können mit Strauchgruppen aus Forsythien und anderen Ziergehölzen aufgelockerte Sichtschutzstreifen angelegt werden. Hier soll es aber um geschnittene Forsythiahecken gehen.

Standortansprüche, Pflege

Forsythia darf nicht zu trocken, nährstoffarm und schattig stehen. Besonders für Hecken ist es wichtig, diese bei starker Trockenheit zu wässern und regelmäßig zu düngen (Blaukorn, Hornspäne), da die Hecken sonst "löchrig" werden (Bild 3.). Besonders der untere Teil der Büsche wird bei nachlässiger Pflege kahl und unansehnlich. Auf schweren, tonhaltigen Böden sind die Forsythien besonders während auftretender Trockenperioden im Frühjahr zu wässern.

Locker geschnittene Forsythiahecke2.) Im Gegensatz zu Bild 1.) sind diese Forsythien mehr locker geschnitten. Die Sträucher überdecken einen Maschendrahtzaun. Es ist die Einfriedung eines Firmengeländes.

Pflanzen für Hecke selber vermehren

Forsthien sind von den Ziergehölzen unserer Gärten diejenigen, welche sich am leichtesten selber vermehren lassen. Im Vorfrühling können wir beispielsweise Steckhölzer aus den Zweigen schneiden, das sind Zweigstücke etwa in Länge und Dicke eines Bleistiftes. Dabei wird das Aststück so ausgewählt, dass sich an beiden Seiten kurz vor der Schnittfläche jeweils eine Blattknospe befinden sollte. Anschließend werden sie so tief in den Boden gesteckt, dass nur noch ein Zentimeter aus der Erde schaut. Droht im August keine große Hitze, ist es ebenfalls möglich, solche Stecklinge herzustellen. Lediglich etwas länger (30 bis 40 Zentimeter) sollten die Steckhölzer sein. Am oberen Ende bleiben ein paar Laubblätter stehen, die restlichen werden entfernt. Gesteckt werden sie 25 Zentimeter tief. Bei Trockenheit muss unbedingt gewässert werden. Mit beiden Methoden lassen sich die Forsythien in größeren Mengen vermehren.

Möchte man die Stecklinge gleich an Ort und Stelle der zukünftigen Hecke haben, steckt man sie in den gleichen Abständen, wie für eine Pflanzung vorgesehen, nimmt aber pro Stelle drei Hölzer oder Stecklinge und lässt später bis zu zwei der kräftigsten Pflanzen stehen.

Forsythia Hecke in Heidenau3.) Diese Hecke wurde auf 1,20 Meter Höhe gehalten, doch sieht sie etwas löchrig aus. Mit einer moderaten jährlichen Düngung würde sie gleichmäßiger wachsen.

Baumschulware kaufen und pflanzen

Wer eine spezielle Forsythiasorte setzen will, der muss sich die Heckenpflanzen in der Baumschule kaufen oder bestellen. Es gibt die Baumschulware in den unterschiedlichsten Verkaufsgrößen. Für unsere Zwecke empfehle ich die Größe 40 bis 60 Zentimeter oder 60 bis 100 Zentimeter. Sie werden werden meist in Drei-Liter Containern (Töpfen) angeboten, welche sich auch noch gut pflanzen lassen.

Der Pflanzabstand sollte etwa 40 bis 50 Zentimeter betragen (etwa zwei Stück pro Meter). Dichter würde ich sie nicht setzen, da sonst die Gefahr besteht, dass die Hecke von unten her kahl wird. Solltest du dich mit der Bestellung verkalkuliert und zu wenige Pflanzen bestellt haben, kannst du mit der oben beschrieben Selbstvermehrungsmethode die Fehlstellen ergänzen.

Der Boden wird für die Pflanzarbeiten etwas aufgelockert, muss aber sonst nicht noch besonders vorbereitet werden. Vor dem Einsetzen in die Erde nimmt man das Gehölz aus dem Topf und gibt es in ein Gefäß mit Wasser, bis sich der Ballen vollgesaugt hat. Danach wird er in das Pflanzloch gestellt und zwar ca. einen Zentimeter tiefer als zuvor im Transportgefäß. Anschließend den Boden rings um die Pflanze gut andrücken, was am besten mit den Füßen geht. Zum Schluss wird noch gut angegossen, was den Wurzeln den Kontakt mit der umgebenden Erde erleichtert. Das ist schon alles.

Getopfte Baumschulpflanzen müssen nach dem Einsetzen nicht unbedingt zurückgeschnitten werden. Wird aber im Frühjahr gepflanzt, kann man sie um 2/3 kürzen. So bekommen sie einen gleichmäßigen kräftigen Austrieb. Bei einer Sommer- oder Herbstpflanzung kann man sich das sparen und schneidet die Hecke dann erst im kommenden Frühjahr stark zurück. Überhaupt haben die Goldglöckchen ein starkes Vermögen, wieder auszutreiben, sodass man überalterte Hecken bis auf zehn Zentimeter Höhe über dem Boden zurücksägen kann. Die Gehölze bauen sich dann völlig neu auf und sehen nach einem Jahr auch wider frisch und gesund aus. Der Zeitpunkt dafür ist nach meiner Erfahrung völlig egal. Am praktischsten ist aber gleich nach der Blüte, denn da kannst du vorher noch paar Äste für die Vase schneiden.

Wann schneiden? Zwei Varianten.

Wir haben zwei Möglichkeiten, die Forsythiahecke zu schneiden. Einmal straff und ganzjährig eckig. Das macht man in der zweiten Maihälfte und noch einmal im August. Obwohl es oft bestritten wird, bekommt man so auch eine blühende Hecke, aber in strenger Form. Lediglich die Blütenausbeute ist etwas magerer.

Forsythie freiwachsend freiwachsende heckeAustrieb im Sommer nach einmaligem Schnitt Anfang Mai

Die andere Art ist, eine mehr lockere Heckenform zu schaffen, die dann schon fast den freiwachsenden Hecken ähnelt. In diesem Falle erfolgt nur ein Schnitt direkt nach der Blüte im April/Mai. Das Gehölz treibt danach aus und bilden am einjährigen Holz die Blütenknospen für das kommende Jahr. Damit hat die Hecke nur wenige Wochen lang eine streng geschnittene Form und ist ab Juni wieder etwas ausladender bis zur nächsten Frühjahrsblüte. Auf diese Weise spart man sich zudem den zweiten Schnitt.

Zum Bild 2.) - Der überall bekannte und im April gelb blühende Zierstrauch eignet sich gut für geschnittene Hecken. Hier ist ein schöner, lockerer Schnitt zu sehen, doch der Maschendrahtzaun hätte besser zurückgesetzt innerhalb der Heckenpflanzung gestanden. Dann wäre er optisch verschwunden.

Sorten

Es werden lediglich Sorten gehandelt. Hier habe ich nur die robusten Formen aufgezählt und dabei die starkwüchsigeren zuerst:

  • 'Spectabilis' – hoher Strauch; aufrechter Wuchs; ohne Schnitt bis 4 Meter Höhe; überaus reich blühend
  • 'Vitellina' – aufrechter Wuchs bis 3 Meter; dottergelbe Blüten, klein, aber sehr zahlreich
  • 'Spring Glory' – bis 3 Meter; riesige hellgelbe Blüten; schönste hellgelbe Forsythien-Sorte
  • 'Lynwood' – 2 bis 3 Meter hoch; satte, goldgelbe Blüten; Laubblätter sehr grob gesägt
  • 'Primulina' – aufrechter Wuchs, bis 2 Meter hoch;. Blüten meist einzeln, dicht gedrängt an Kurztrieben
  • 'Weekend" – sehr kompakt und für Hecken gut geeignet, ungeschnitten 1,7 Meter hoch
  • 'Goldzauber' – schwach wachsend, ca. mannshoch; tief goldgelbe Blüten; stark duftende Sorte
  • Forsythia ovata 'Tetragold' – klein, kompakt, natürlich bis 1,5 Meter hoch; tiefgelbe Blüten zeitig im März/April
  • Forsythia ovata 'Dresdner Vorfrühling' – straff aufrechter Wuchs, 2 Meter hoch und nur 1,5 Meter breit; Blüte zeitige im März/April
  • 'Minigold' – Zwergform; 1,2 bis 1,6 Meter hoch; gedrungene Blüten

Forsythia intermedia Week EndDie Sorte 'Week End' eignet sich gut für mittelhohe Hecken

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