Kirschlorbeer HeckenPrunus 'Herbergii', härtester Heckenlorbeer.
Prunus 'Herbergii', härtester Heckenlorbeer.

Neben der freien Pflanzung in Grünanlagen wird Kirschlorbeer, gern für dichte Hecken verwendet. Kirschlorbeer ist sehr robust. Er wächst mit etwas guter Pflege auch unter großen Bäumen, eben genau dort wo es bei anderen Hecken-Pflanzen Schwierigkeiten mit dem Wurzeldruck dieser Großgehölze gibt. Es gibt Sorten, die besonders robust sind und Sorten mit besonders schönen, glänzenden Laub.

'Herbergii' und 'Caucasica' sind aus meiner Sicht die besten Kirschlorbeer-Heckenpflanzen, bzw. die absoluten Klassiker. Besonders trockenheits- und schattenverträglich ist 'Otto Luyken'. Es gibt sie in Baumschulen und bei Online-Händlern zu kaufen.

Sortenbeschreibung der wichtigsten Heckensorten

  • Prunus laurocerasus 'Caucasica' - sie ist von den großblättrigen Sorten die frosthärteste; ihre Blätter werden bis 15 Zentimeter lang und halb so breit, oben nicht spitz auslaufen, glänzend dunkelgrün. Aufrechter kräftiger Wuchs. Die Herkunft ist nicht eindeutig nachweisbar.
  • Prunus laurocerasus 'Herbergii' - von Herberg in Westfalen als sehr winterharte Sorte ausgelesen. Diese Lorbeerkirsche wächst aufrecht und bildet dichte Kegel, ähnlich wie die Sorte 'Fisseriana'. Starkwüchsig. Bester Heckenlorbeer.
  • Prunus laurocerasus 'Leander' - gilt als Heckenlorbeer, gut winterhart. Mittelstarker, ungeschnitten breitbuschiger Wuchs.
  • Prunus laurocerasus 'Novita' (auch 'Novitas') - aufrechter Wuchs, dunkelgrüne Blätter, soll wenig krankheitsanfällig sein.
  • Prunus laurocerasus 'Otto Luyken' - Schmale Blätter, mittel- bis schwachwüchsig, ohne Schnitt breit ausladender Wuchs. Kaum ein anderes immergrünes Gehölz ist so resistent gegen Trockenheit und verträgt so viel Schatten und Wurzeldruck großer Bäume, wie diese Sorte. Neigt sehr zur Blütenbildung im Mai.
  • Prunus laurocerasus 'Schipakensis' - von Späth 1889 aus Bulgarien eingeführt, bei uns nur bis zwei Meter hoch. Bis 12 Zentimeter lange, schmal elliptische Blätter, oberseits glänzend grün; sehr auffallende Blüten in langen Trauben; sehr winterhart.
  • Prunus laurocerasus 'Schipakensis Macrophylla' - Auslese von Böhlje in Westerstade, stark und locker wachsender Busch; Blätter größer und breiter als bei 'Schipakensis', ganz eicht gesägt und in einer deutlichen Spitze auslaufend; sehr dekorativ. Im Herbst oft eine Nachblüte. Winterhart.

Die beliebteste immergrüne Hecke

Kirschlorbeer ist eindeutig die beliebteste immergrüne Hecke. Und tatsächlich ist das kräftige, leuchtende Grün der Kirschlorbeerblätter ein echter Hingucker. Wer eine Kirschlorbeerhecke pflanzen möchte, der sollte vor allem darauf achten, das er keine zu starkwüchsige Sorte kauft, denn wenn das immergrüne Gehölz erst einmal angewachsen ist, dann kann es sehr üppig treiben (Prunus laurocerasus 'Rotundifolia' wird bis zu 4 Meter hoch!).
Der Standort kann schattig sein, aber volle Sonne wird ebenso vertragen. Optimal ist Halbschatten. Sollte Kirschlorbeer wirklich einmal Frostschäden erleiden, so schneidet man die braunen Triebe aus. Die Hecke regeneriert sich danach wieder schnell. Mit einem lockeren Schnitt versehen, bieten Kirschlorbeerhecken den schönsten Anblick. Wer kantig geschnittene Hecken mag, der sollte dann doch lieber auf Eibe oder Thuja ausweichen.

Prunus laurocerasus CaucasicaPrunus laurocerasus 'Caucasica', ein Hecken-Klassiker.

Vorteile und Nachteile der Kirschlorbeer-Hecken

Vorteile :-)
Kirschlorbeer hat eine wunderschöne grüne Farbe und sieht auch im Winter sehr lebendig aus. Kirschlorbeer-Hecken sind in ihrer Art beinahe durch kein anderes Pflanzenmaterial zu ersetzen (Ausnahme: Ilex). Er ist sehr robust und wächst auch unter großen Bäumen. Am besten gedeiht das Gehölz im milden norddeutschen Raum mit feuchten Wintern.

Nachteile :-(
Viele der Kirschlorbeer-Sorten vertragen keinen strengen Frost. Auch zugige Ecken sind ungeeignet, da stetiger Wind rasch zur Austrocknung der immergrünen Blätter führt, was wiederum braune Blätter zur Folge hat. Winterliche Morgensonne verschärft dieses Problem zusätzlich. Frostschäden entstehen durch die Transpiration der immergrünen Blätter bei Sonneneinstrahlung. Ist der Boden tief gefroren, dann können die Wurzeln kein Wasser nachziehen. Die Schäden sind also richtiger als Trockenschäden zu bezeichnen. Das Wässern der Hecke an frostfreien Wintertagen ist deshalb durchaus sinnvoll. Wer kein Talent zum Schneiden der Kirschlorbeerhecke hat und die Blätter zerschneidet, bekommt eine unschöne Gesamtansicht der Hecke, und die Pflanzen neigen zu Krankheiten. [TJ.4.4.23-1]Zählpixel ©Thomas Jacob