Rotbuchenhecken besitzen ein besonderes Flair, dass sich schlecht umschreiben lässt. Sie wirken edel und ernst und hauchen ihrer Umgebung Seele ein. Das glänzende dunkelgrüne Laub ist sehr zierend, und die Hecke sieht dadurch immer gesund und kräftig aus. Auch die Herbstfärbung der Blätter ist unbeschreiblich schön und romantisch. Das wertvolle Gehölz hat zudem noch den Vorzug, dass es zu den heimischen Laubbäumen zählt und neben dem Zierwert ökologisch sehr nützlich ist.
Das sommergrüne Gehölz ist ein Verwandlungskünstler. Nachdem Fagus sylvatica im Frühling mit frischem, saftigen Grün ausgetrieben ist, bekommen es bald ein kräftig dunkelgrünes und glänzendes Blattwerk. Die Rotbuche hat ihren Namen nicht etwa von einer rotblättrigen Belaubung, sondern von der leicht rötlichen Farbe des Holzes. Die Sorten der Art mit den rötlich-schwarzen Blättern werden Blutbuche genannt. Sie kommen ebenfalls als Heckengehölz in Frage. Einige Sorten treiben auch gelbgrün [1] oder rötlich aus und bekommen später eine dunkelgrüne Farbe (Bild).
Zum Bild: Fagus sylvaticapurpurea ist die Art der Blutbuche, deren Blätter dunkelroten austreiben und sich später grün färben. Sie wird als Veredlung in Baumschulen angeboten. Doch für unseren Zweck sind Sämlingspflanzen besser geeignet und auch preiswerter, denn für einen Hecke benötigt man schon einiges an Pflanzen. Preiswerte Kaufangebote kann man auch in Forstbaumschulen einholen.
Pflanzung und Pflege
Rotbuchen gedeihen am besten an sonnigen und halbschattigen Standorten mit möglichst kalkhaltigem Boden. Sie bilden flache Wurzeln aus, und deshalb darf im Wurzelbereich von Buchen später kein Boden aufgeschüttet werden. Mit 125 bis 150 Zentimeter Höhe haben die Pflänzlinge eine optimale Größe. Sie werden überwiegend als Heister angeboten. Das sind Büsche ohne ausgebildeten Stamm.
Der erforderliche Pflanzabstand beträgt 50 bis 60 Zentimeter. Es wird immer nur in einer Reihe gepflanzt. Dabei dürfen die Gehölze nicht tiefer in den Boden gesetzt werden, als sie vorher im Topf gestanden haben. Bei wurzelnackten Setzlingen darf die oberste Wurzel nur ein Zentimeter tief mit Erde bedeckt sein.
Nach der Pflanzung schneiden wir die Setzlinge 1/3 zurück, und dann ist es wichtig, regelmäßig zu wässern. Die Wurzeln dürfen nicht vollständig austrocknen. Das kann vor allem im Hochsommer rasch geschehen. Und auch noch im zweiten Jahr nach der Pflanzung besteht diese Gefahr, und das ausreichende Bewässern sollte stets im Blick behalten werden. Erst nach dieser Zeit des Anwurzelns bedarf die Hecke weniger Zuwendung.
Rotbuche eignet sich besonders gut, um hohe Hecken zu ziehen. Vier bis sechs Meter sind dabei durchaus möglich. Durch regelmäßigen Schnitt kann das Gehölz aber auch auf etwa 1,50 Meter gehalten werden. Der Rückschnitt erfolgt in der Regel Ende Mai / Anfang Juni und wird im August wiederholt. Ist es erforderlich, das Gehölz stärker zurückzuschneiden, ist der ausgehende Sommer für diese Arbeiten der beste Zeitpunkt. Dann verheilen die Wunden noch bis zur kalten Jahreszeit, und die Pflanzen nehmen am wenigsten Schaden.
Dünger: Eine Düngung darf nach der Pflanzung auf keinen Fall erfolgen, weil sich die Faserwurzeln erst ausbilden müssen, die zur Aufnahme von Dünger geeignet sind. In der zweiten Vegetationsperiode dürfen mit einem Universaldünger moderat Nährstoffe zugeführt werden. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gelegentliche Gaben von Stickstoff (Hornspäne) die grüne Laubfarbe noch üppiger werden lassen.
Zum Bild: Solche Pflanzungen, die den Garten umschließen und durch den Bogen am Eingang auch nicht unterbrochen werden, bringen ein großes Stück Räumlichkeit und Behaglichkeit in die Gartengestaltung. Neben der gestalterischen Komponente bieten sie idealen Sichtschutz und in windigen Gegenden ein angenehmes Mikroklima. An dieser Stelle sei nochmals daran erinnert, dass geschnittene Hecken durchaus ein Ersatz für Zäune sind. Sie sollten niemals vor oder hinter einen Zaun gepflanzt werden. Und das ganz besonders, wenn es sich um eine teure Rotbuchenhecke handelt.
Mit der folgenden kleinen Bildergalerie soll gezeigt werden, wie sich das Gehölz mit den Jahreszeiten verändert. Die Herbstfärbung der Buchenwälder ist bekanntlich wunderschön, und so ist auch das Herbstlaub der Buchenhecke eine echte Zierde für den Garten. Im Herbst bleiben die abgestorbenen Blätter oft noch wochenlang hängen, doch irgendwann im Januar, wenn die Tage trüb und düster sind, leuchtet das silbergraue Geäst heiter zum Haus herüber. Romantisch erscheinen die knorrigen Äste mit silbriger Rinde. An nebligen und verregneten Wintertagen wirken sie positiv auf unser Gemüt.
[1] Die Sorte 'Zlatia' treibt goldfarben aus und vergrünt dann später.