Viburnum tinus Lorbeerschneeball

Dieses immergrüne Gehölz ist nicht besonders bekannt, obwohl es mit seiner Blüte im Winter und Vorfrühling schon eine Besonderheit darstellt. Der Grund mag der sein, dass der kleine Strauch zwar winterhart ist, aber größere Kälte nicht verträgt. Man kann den Lorbeerschneeball zwar auch als Kübelpflanze verwenden, doch so ein Pflanzkübel muss dann schon etwas Winterschutz bekommen und dann wird man die Blüte nicht immer genießen können.

Dabei muss unbedingt erwähnt sein, dass die weißen/rosa, etwa 8 cm breiten Doldenblüten sehr stark und angenehm durften, wie übrigens viele der Winterblüher. Vermutlich ziehen diese Pflanzen mit ihrem Duft die wenigen Fluginsekten an, die sich bei niedrigen Temperaturen rauswagen. Eine Verwendung wäre, Viburnum tinus im Pflanzkübel in einen relativ kühlen Wintergarten zu stellen, wo man dann auch etwas von der Blüte hat. Vom Frühling bis zum Sommer hätte man ihn dann draußen auf der Terrasse, wo er mit seinen dunkelgrünen Lorbeerblättern eine Zierde ist.

Freilandpflanzung und Pflegetipps

In milderen Gegenden kann der Mittelmeerschneeball auch direkt in Freiland gepflanzt werden. Dort wird es ein Busch von 2 x 2 m oder höher. Man kann aus diesen Gehölzen sogar kleine Bäume ziehen. Die höhere Zucht des Duftgehölzes hat den Vorteil, dass die Blüten so der Nase näher sind. Überhaupt pflanze man sie so, dass man im Winter Blüte und Duft auch erleben kann, also beispielsweise nahe der Eingangstür oder dem Zugangsweg zum Haus.

Der Lorbeerschneeball wächst auf normalen, tiefgründigen Gartenböden am besten. Plätze in Sonne und Halbschatten sind optimal. Der Boden sollte etwas Grundfeuchte besitzen, doch Staunässe (hohes Grundwasser) wird nicht gut vertragen. Je länger das Gehölz im Freiland steht, um so frostfester wird es. Wie alle Immergrünen sollten sie geschützt vor winterlicher Morgensonne stehen.

Man kann das Gehölz schneiden, stark zurückschneiden und in Form bringen. Vor allem sollten abgestorbene Äste im Frühjahr herausgenommen werden. Viburnum tinus lässt sich leicht durch sogenannte Sommerstecklinge vermehren. Im August steckt man einen geschnittenen Ast in sandige Erde, stülpt ein Glas darüber und lässt dieses bis zum Herbst drauf. Im Winter wird reichlich Winterschutz gegeben (Vlies), und im kommenden Sommer kann der bewurzelte Steckling umgepflanzt werden. Die Pflanzen und Früchte gelten als giftig.

Synonyme und Sorten

Viburnum tinus ist in unserem deutschen Sprachraum unter verschiedenen Synonymen zu finden. Man nennt ihn auch Lorbeerblättriger Schneeball, Laurustinus, Immergrüner Schneeball, Lorbeer- oder Mittelmeerschneeball. In den Baumschulen hierzulande findet man meist leider nur die zwei Sorten Viburnum tinus 'Eva Price' und 'Gwenllian' zu kaufen.

Alle gängigen Sorten auf einen Blick:

  • 'Eva Price' – sehr kompakter Wuchs
  • 'Exbury Form' – gilt als gut frosthart; bei uns selten im Handel
  • 'French White' – "Französisches Weiß"; starkwüchsig; im Blatt sehr schönes Dunkelgrün
  • 'Gwenllian' – kompakter Wuchs; nur 1,5 m hoch; schöner Fruchtbehang
  • 'Little Bognor' – Blüten erscheinen bereits ab Spätsommer
  • 'Lucidum' – starkwüchsig, aber frostempfindlich; selten im Handel
  • 'Pink Prelude' – Blüten mit Farbmetamorphose; anfangs weiß, später tiefrosa
  • 'Purpureum' – dunkelroter Blattaustrieb, ähnlich dem Prunus laurocerasus 'Etna'® ('Anbri'); aber nicht so spektakulär, wie bei Pieris 'Forest Flame'
  • 'Spirit – zeitig; reichblühend; weiß; selten im Handel
  • 'Spring Boquet' – "Frühlings-Blumenstrauß"; kompakt; reichblühend; mit bräunlich grünem Blattaustrieb
  • 'Variegatum' – panaschierte Blätter; frostempfindlich; bei uns selten im Handel
Nutzgarten
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