Die wenigsten Pflanzen, die draußen auf der Terrasse oder dem Balkon in Kübeln stehen, sind frostfest. Sie müssen über den Winter, geschützt vor Minusgraden, untergebracht werden. Dabei sind folgende goldene Regeln zu beachten: Regel Nr. 1: Je wärmer der Raum ist, in dem die Kübelpflanzen stehen, um so mehr Licht benötigen sie. Die meisten Gewächse werden bei 5 °C und 12 °C überwintert, das entspricht am Heizkörper der Frostsicherung (Sternchen).
Regel Nr. 2: Die Terrassenpflanzen müssen auch im Winterquartier etwas gegossen werden, aber die Erde darf nicht tropfnass sein, sondern nur feucht. Je wärmer die Schützlinge stehen, um so öfter muss gegossen werden. Achtung, keinen Dünger geben! Den benötigen die Pflanzen erst wieder in der Wachstumsperiode.
Regel Nr. 3: Die Räume, besonders wenn darinnen Möbel stehen, sollten regelmäßig gelüftet werden. Durch Gießen und Transpiration bei immergrünen Pflanzen wie Olive, Kamelie, Oleander, Orangenbäumchen, gelangt viel Feuchtigkeit in die Raumluft und lässt Wände und Möbel feucht werden und schimmeln, da in kühlen Räumen der Taupunkt des Wasserdampfes niedriger liegt als in beheizten Zimmern.
In alten Kellern, welche Temperaturen um die 4 bis 8 °C aufweisen und die etwas Raumfeuchte besitzen, können die meisten Terrassenpflanzen auch völlig dunkel überwintern.
Weitere Tipps:
- Laubabwerfende Topfpflanzen können problemlos im kühlen Keller überwintern. Ebenso ist das auch mit robusten immergrünen Gehölzen möglich, wenn der Topfballen ganz behutsam feucht gehalten wird.
- Die Kübelpflanzen dürfen nicht zu dicht gestellt und sie müssen gut luftig stehen, aber nie im Durchzug.
- Schädlingsbekämpfung oder Behandlung gegen Pilze und Krankheiten rechtzeitig vor dem Einmotten durchführen.
- Übrigens ist es eine durchaus sinnvolle Alternative, wirklich wertvolle Pflanzen zum Überwintern in eine Gärtnerei zu geben.
Es wird nie alles so funktionieren, wie du es dir vornimmst:
Nicht immer gelingt es, alle tropischen oder mediterranen Pflanzen zu überwintern. Ein Hauptgrund dafür kann sein, dass kein geeigneter Raum zur Verfügung steht, oder dass eine übersehene Krankheit oder Schädlinge der Pflanze den Garaus machen.
Manchmal aber hat man es auch einfach nicht geschafft, sie rechtzeitig ins Warme zu bringen. Eine einzige Frostnacht kann da schon viel Schaden anrichten. Auch mir ist das schon passiert. Besonders bei Pflanzen, die ich geschenkt bekomme, die aber nicht so meine Liebhaberstücke sind, bin ich etwas nachlässig. Und so geht es sicher vielen Gartenfreunden. Deshalb sollte man auch nie sauer sein, wenn man selber eine Pflanze verschenkt hat, die dann nicht entsprechend weiterkultiviert wurde, vertrocknet oder gar erfroren ist. Bedenke immer: Jeder hat seine ganz speziellen Lieblingspflanzen und auch die Gärtnereien wollen im nächsten Jahr wieder etwas verkaufen.
PS. Wo es sich ergibt, mache ich mir gern kurze Video-Notizen. So auch zum Thema Pflanzen-Überwinterung: Oleander, Fuchsien, Pelargonien usw. oder auch deren Rückschnitt: Abutilon
Kurzübersicht. Bekannte Kübelpflanzen.
Viele Blütengehölze benötigen eine Ruheperiode im Winter, um Kraft für viele neue Blüten im kommenden Jahr zu sammeln (z.B. Hibiskus).
- Oleander: Überwinterung bei 5 bis 15 °C. Bei diesen Temperaturen braucht er kaum Licht. So ist ein dunkler, kühler Keller dafür gut geeignet.
- Olivenbaum: Generell vertragen Olivenbäume Temperaturen unter Null. Auch in ihrer Heimat gibt es im Winter Frosttage. Allerding langanhaltender Bodenfrost ist für sie schädlich. Im Freien brauchen sie in unseren Breiten unbedingt Winterschutz.
Steht ein Olivenbaum dagegen in einem Pflanzgefäß, werden Temperaturen unter Null nur kurzzeitig toleriert. Er wird wie Oleander überwintert. - Mandevilla (Dipladeni, Sundaville): Überwinterung warm und hell. Mandevillen vertragen keine Temperaturen unter 10 °C.
- Hibiskus, Roseneibisch, Zimmerhibiskus: Überwinteung nicht unter 10 °C. Roseneibisch blüht an den Zweigen, welche im Frühjahr zu wachsen beginnen - also am einjährigen Holz. Zur Überwinterung kann man den Eibisch etwas zurückschneiden. Im Februar erfolgt dann nochmals ein kräftiger Rückschnitt.
- Kamelien kalt überwintern! Kamelien dürfen über den Winter nicht zu warm stehen. "Frostfrei, aber deutlich unter 15 °C" meinen die Fachleute. Sie können durchaus einige Zeit im kühlen Keller überwintern. Wichtig dabei ist lediglich, für ausreichen Luftfeuchtigkei zu sorgen. Trockene Luft schadet ihnen.
- Fuchsien: Überwinterung im kühlen, dunklen Keller. Die Wurzeln eingeschlagen in feuchten Torf, Sand oder Erde (praktisch in Blumenkästen). Vor dem Einlagern können die Pflanzen auch stark eingekürzt werden. Ende Februar werden sie in Blumentöpfe gesetzt und hell und kühl gestellt.
- Pelargonien, Geranien: Überwinterung wie Fuchsien im dunklen, kühlen Keller. Es lassen sich nur die Zonale-Pelargonien leicht überwintern.
- Margeritenbäumchen, Strauchmargeriten: Hell überwintern. Im Herbst nicht zu spät, besser bereits im Spätsommer in ein helles Quartier bringen, wo die Heizung auf Frostschutz steht .. dort sind dann im Winter so um die 8 bis 10 °C. 1/3 Rückschnitt erst nach der Überwinterung und dann im Sommer nach der ersten Hauptblüte ebenfalls ein Drittel. Auch auf der Terrasse sonnig stellen!
- Winterharte Palmen: Eine der härtesten Palmenarten ist die Chinesische Hanfpalme (Trachycarpus fortunei). Die aus dem Himalaja stammende Palme verträgt bis -18 °C. Sie wächst sehr schnell. Die Stammhöhe sollte bei 30 cm liegen, ehe sie ins Freiland gepflanzt wird. Bei Freilandüberwinterung müssen die Blätter mit Folie vor Feuchtigkeit geschützt werden. Ansonsten Überwinterung wie Oleander.
Kübelpflanzen draußen überwintern?
Was diese Thematik betrifft, so ist es zwar möglich, frostgefährdete Pflanzen mit reichlich Winterschutz draußen zu überwintern. Wenn wir nicht die Möglichkeit über ein entsprechendes Winterlager verfügen, so ist es jedoch um so ratsamer nur absolut winterharte Kübelpflanzen zu verwenden. Dem Link folgend ist ein reiche Auswahl gelistet und beschrieben. Auf der anderen Seite wäre es absolut risikoreich leicht-winterharte Gewächse auf dem Balkon oder auf der Terrasse zu ziehen und sie draußen zu überwintern. Das kann etliche Jahre lang gut gehen, doch irgendwann passiert es dann doch, dass die lange gehegten und gepflegten Pflanzen im Winter eingehen. Extreme Kälte kann dies bewirken, aber auch wochenlange feuchte Witterung oder starke Temperaturschwankungen.