Terrrassenpflanzen im SchattenFunkien als Terrassenpflanzen.
Funkien als Terrassenpflanzen.

Die Verwendung von winterharten Stauden als Dauerbepflanzung in Kübeln ist noch nicht so im Fokus der Hobbygärtner, doch es gibt viele schöne Beispiele dafür. So lassen sich Funkien (Hosta), eine wunderschöne Blattstaude, leicht im Pflanzkasten oder in größeren Blumentöpfen kultivieren. Sie eignen sich besonders gut für Schatten und Halbschatten. Ähnlich ist es mit den Pracht-Fetthennen (siehe unten). Diese sind zunächst die typischen Vertreter der Pflanzen, welche viel Sonne lieben, aber auch im Halbschatten gut fort kommen.

Wenn wir hier von "winterharten Stauden" lesen, so ist das natürlich ein "weißer Schimmel", denn bekanntlich sind alle Stauden winterhart. Doch nicht alle eignen sich auch gleich gut als Kübelpflanzen. Es gibt durchaus empfindliche Arten, die im Winter sehr leiden. Entweder mögen sie es nicht im Kübel zu überwintern, wenn dieser völlig durchfriert. Auf der andern Seite mögen sie Frostschutzabdeckungen nicht, die in warmen, nassen Wintern die Erde zu feucht belässt. Demzufolge haben wir hier eine entsprechende Auswahl getroffen.

Sedum, Heuchera und Saxifraga

Prinzipiell kann man davon ausgehen, dass alle sogenannten Mauerpflanzen, die etwa für die Bepflanzung von Trockenmauern geeignet sind, auch in Töpfen und Pflanzgefäßen gut und mit wenig Pflege gedeihen. Das sind vor allem die verschiedenen Sedum-Arten. Ich habe beispielsweise Sedum reflexum (Felsen-Fetthenne, Tripmadam) schon einige Jahre in einem Pflanztopf stehen, quasi ohne Pflege. Und auch den Winter überstehen sie gut.

Prachtfetthenne Staude KübelpflanzeDie Prachtfetthenne wird 50 bis 60 hoch und breit.

Aus der Welt der winterharten Stauden muss an dieser Stelle die Hohe Fetthenne genannt sein. Sie ist ziemlich resistent gegen Trockenheit und Pflanzgefäße machen ihr nichts aus. Vom Austrieb der fleischigen Blätter im Frühling, bis zur Ausbildung der Blütenteller und deren Flor – bis hin zum Verblühen im Spätherbst, sehen diese Stauden dekorativ aus. Selbst nach dem Verdorren im Herbst behält sie noch die Form und ist quasi als Trockenpflanze den ganzen Winter über im Zusammenspiel mit Schnee und Reif eine Zierde. Für unsere Zwecke verwenden wir die Pracht-Fetthenne (Hylotelephium spectabile), vor der es Sorten mit hellgrünem und dunkelrotem Laub gibt.

Eine weitere hochinteressante Gruppe von Stauden sind die Heuchera, zu deutsch Purpurglöckchen. Es sind wunderschöne, immergrüne Blattzierstauden, die je nach Sorte durch ihre Blattform und -farbe wirken. Sie gedeihen in Sonne und Schatten. Die zierlichen roten Glockenblüten, die im späten Frühjahr und im Frühsommer erscheinen, sind dann noch eine Zugabe.

Das Purpurglöckchen gehört übrigens zur Familie der Steinbrechgewächse (Saxifragaceae). Diese Pflanzenfamilie umfasst sehr formenverschiedene Stauden, von denen sich auch sehr viele für Pflanzgefäße eignen. Eine dieser Gattungen ist übrigens der namensgleiche Steinbrech (Saxifraga), der sich wiederum in 480 sehr formenverschiedene Arten aufteilt, die fast alle typische Steingartenpflanzen sind und damit natürlich auch in Töpfen und auf dem Balkon sehr gut gedeihen.

Links: Sedum reflexum, Tripmad...
Rotblättrige Heuchera-Hybride ...
Heuchera sanguinea, Blüte

Gräser und Bambus

Wer Gräser mit zu den Stauden rechnen möchte, der sollte das bemerkenswerteste Ziergras nicht vergessen, welches sich auch für Kübelpflanzungen eignet: den Bambus. Man sieht ihn heute oft in großen Pflanzbehältern als Sichtschutz in der Stadt und zwar an Kaffees und Gaststätten in den Fußgängerzonen. Die meisten Arten des nicht zu hoch wachsenden Gartenbambus eignet sich hierfür.

Hakonechloa macra Aureola Japanisches BerggrasHakonechloa macra 'Aureola' Japanisches Berggras (wintergrün, auch für Schatten geeigent).

Ein mehr ausladend und etwa 40 cm hoch wachsendes Ziergras für Kübel ist Hakonechloa macra, das Japanische Waldgras, das auch an schattigen Plätzen wächst.