Die Goldkerrie, Kerria japonica, auch Ranunkelstrauch oder Japanisches Goldröschen genannt, mit einfachen gelben Blüten ist sicher nicht so bekannt, wie die gefüllte Sorte Kerria japonica 'Pleniflora'. Sie hat aber besondere Vorzüge, welche viel zu wenig bekannt sind. Das Ziergehölz ist ein robuster, verhältnismäßig kleiner Strauch, der nicht viel Pflege braucht.
Botanik
Kerria japonica gehört der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) an, doch die Herkunft ist nicht, was der Name vermuten ließe, Japan. Die Heimat der Goldkerrie ist China; genau gesagt die Provinzen Jangsu, Hubei und Sichuan. Von dort aus wurde die Pflanze verbreitet und ist nun wohl auch in ganz Ostasien verwildert.
Standort, Rückschnitt und Vermehrung
Die Goldkerrie wächst sowohl in voller Sonne als auch im Halbschatten. Und selbst in schattigen Passagen gedeiht das Ziergehölz noch gut. Es ist zwar dann nur sehr locker bestockt, d.h. es bildet weniger Triebe aus, doch Blüten erscheinen trotzdem reichlich. Wasserdurchlässiger, lockerer Boden wird bevorzugt. In voller Sonne sollte der Strauch nicht zu trocken stehen.
Das Gehölz kann im Ganzen umgepflanzt werden, sollte dann aber um 50 % zurückgeschnitten werden. Das kann von September bis April geschehen. Ansonsten erfolgt jeder Schnitt nach der Blüte. Selbst ein kompletter Rückschnitt auf 5 cm über Boden, ein sogenannter Verjüngungsschnitt ist möglich.
Die Goldkerrie lässt sich leicht durch Teilung, Stecklinge und Steckhölzer vermehren. Für den Hausgebrauch wird die Teilung mit dem Spaten empfohlen. Da sich das Gehölz an der Basis mit Ruten immer etwas ausbreitet, braucht man dort nur Stücke mit dem Spaten abzustechen. Diese werden an anderer Stelle 3 cm tiefer eingepflanzt und angegossen. Die beste Zeit für diese Arbeiten sind die Monate März, September, Oktober und November.
Verwendung
Die ungefüllten, goldgelben Schalenblüten (Blüte von Mai bis Juni) leuchten in den halbschattigen Orten unserer Gärten, was Kerria japonica als Ziergehölz so wertvoll macht. Zudem schafft sie es auch, sich gegenüber der flachen Wurzeln großer Bäume zu behaupten. Der rundlich wachsende Strauch aus rutenförmigen Trieben wird etwa 1,5 m hoch, ebenso breit und ist sommergrün. Im Herbst färben sich die Laubblätter leuchtend gelb und geben einen guten Kontrast zu den hellgrünen Trieben ab.
Der Strauch, der im Vergleich zur bekannteren und verbreiteteren Sorte 'Pleniflora' weniger wüchsig ist, kann sowohl als Solitärgehölz als auch in einer Gruppenpflanzung Verwendung finden. Gruppenpflanzungen, also lockere Zierstrauchgruppen eignen sich besonders gut für den Vor- oder Staudengarten.
Auf Friedhöfen kann die Goldkerrie für Anlagenbepflanzungen gewählt werden, da sie unkompliziert und pflegeleicht ist. Sie verträgt jeden Rückschnitt, braucht aber kaum beschnitten zu werden. Kerria japonica ist auch in freiwachsenden Hecken (Blütenhecken) unterzubringen, welche aber nicht zu hoch werden sollten.
Empfehlung: Pflanze die Goldkerrie eng neben Flieder (Syringa). So erzielt man folgende gestalterische Effekte: Einerseits bilden die Komplementärfarben der Blüten, also das Gelb der Kerrie zu den Lila-, Violett- und Rosatönen des Flieders einen interessanten Kontrast. Andererseits deckt das niedriger stehende Laubwerk der Goldkerrie die Bereiche der Fliederbüsche ab, die mit den Jahren immer kahler werden. Im Laufe ihres Lebens werden Fliedersträucher nämlich von unten her etwas schüttern.
Sorten
- 'Picta' – hat grün-weiß panaschierte Blätter und einfache Blüten; durch die Panaschierung für schattige Standorte prädestiniert, weil sie finstere Ecken aufhellen
- 'Pleniflora' – viel verwendete und sehr alte Auslese mit gefüllten Blüten
- 'Simplex' – eine Auslese mit einfacher Blüte