Schwachfilziger Sonnenhut (Rudbeckia subtomentosa) – schön, aber selten – warum?

Schwachfilziger Sonnenhut Rudbeckia subtomentosa

Wie so manch andere Sonnenhutstaude ist Rudbeckia subtomentosa, der "Schwachfilzige Sonnenhut" in unseren Gärten nur wenig vertreten und das mag sicher nicht nur an dem recht holprig klingenden deutschen Namen liegen. Bei den Amerikanern nennt man die Zierpflanze Duftender- oder Süßer Sonnenhut oder gar "Süße Scharzäugige Susanne". Das klingt schon um einiges besser. Dabei entwickelt die mehrjährige Blütenstaude einmalig schöne Sonnenhut-Blüten, deren lange Zungen mit der Zeit malerisch überhängen. Das warme Gelb der Blüte steht im Farbkontrast zur fast schwarzen Mitte, die eine zylinderartige Form besitzt und somit tatsächlich wie ein Sonnenhut erscheint.

Die Blüten verströmen einen leicht süßen Anisduft. Daher auch der Name "Duft-Sonnenhut". Die Blüten stehen für die Zwecke der Duftverströmung für uns in angenehmer Höhe. Die Büsche werden 1,60 m hoch und 60 bis 90 cm breit. Mit dieser Höhe in den Rabatten wird der Flor auch aus der Ferne gut wahrgenommen.

Der einzige Makel und der Grund der Seltenheit im Garten ist wohl der, dass der Schwachfilzige Sonnenhut einen Standort in voller Sonne wünscht, aber auch einen feuchten Boden. Der Standort muss zwar nicht dauerhaft feucht sein, denn Trockenperioden werden gut überstanden, doch letztlich muss der Grund kühl bleiben und die Blüte aber in voller Sonne stehen. In der Heimat, dem mittleren Westen der USA, stehen die Pflanzen mehr in den feuchten Bereichen der Prärie, etwa an Flussläufen und in lichten Wäldern auf nährstoffreichen Böden. So sollte also auch der Standort in unserem Garten sein.

Schwachfilziger Sonnenhut Rudbeckia subtomentosaRudbeckia subtomentosa

Die oben genannten Standortansprüche finden wir wohl eher in Parkanlagen vor, wo Rudbeckia subtomentosa durchaus auch gepflanzt werden kann. Wenn oben auch von einer guten Fernwirkung geschrieben ist, so sollten wir im Park oder Garten aber auch die Möglichkeit bekommen, den Flor und den aus der Nähe konsumieren zu können. Im Garten könnte dies zum Beispiel ein gestalteter Platz mit Quellstein sein. Es sind luftige Positionierungen gewünscht, damit kein Mehltau die Pflanzen befällt.

Die Blütezeit reicht vom Juli bis in den September hinein. Von den Büschen können wir Schnittblumen schneiden. Im Herbst wird das Laub entfernt, womit auch schon alle Pflegearbeiten erledigt sind.

Im Vergleich zu den vergleichbaren Gartenformen des Sonnenhutes, etwa dem Deams-Sonnenhut (Rudbeckia fulgida var. deamii), kann Rudbeckia subtomentosa nicht mithalten – zumindest, was die Länge der Blütezeit betrifft. Deamii blüht nämlich von Ende Juni bis weit in den Herbst hinein und auch was die Standfestigkeit betrifft, ist Deamii überlegen. Trotzdem sollten wir dort, wo wir für Rudbeckia subtomentosa einen Platz finden, diesen auch nutzen, denn letztere hat doch den stimmungsvolleren Flor, der leicht ins melancholische abgleitet.