Gestaltungsregeln

Windschutzwall

Sinnvoll bei der Landschafts- und Gartengestaltung ist es, das Bodenprofil nicht wesentlich zu verändern, da die gewachsene, natürliche Bodenstruktur dabei zerstört wird. Ohne zwingende Gründe sollten also künstliche Hügelformen, gerade im Gärten, vermieden werden. Eine andere Sache ist es, wenn der Hügel (oder Wall) eine Funktion besitzt, wie beispielsweise als Schutzwall in windigen Gegenden.

Kontrastreiche Gartengestaltung Laubengang

Mal angenommen, du hast dir mit viel Mühe und guten Ideen einen schönen Ziergarten angelegt, und am Ende fehlt der ganzen Optik dann doch irgendwie der Pfiff, und du weißt nicht, woran es liegt. Der Hauptgrund dafür ist fast immer, dass der Anlage die nötige Spannung fehlt. Es fehlen die nötigen Gegensatzwirkungen (Bild 2), denn Kontraste richten sich auf die Gefühlswelt des Betrachters. Bei der Vernachlässigung der Darstellung dieser "korrespondierenden Gegensätze" bleibt die Gestaltung des Gartens oder der Terrasse ohne Spannung und langweilen das Auge.

Landschaftsgarten

Hier der dritte Teil einer kleinen Sammlung von Gartengestaltungsregeln, welche aus dem 19. Jahrhundert von dem Muskauer Fürst Pückler stammen. Am Ende geht es vor allem um die Frage, inwieweit es möglich ist, auf gärtnerische Art und Weise künstliche Landschaften anzulegen. Und man muss sagen, dass dies den europäischen Gartenkünstlern wohl nie so recht gelungen ist, ganz im Gegensatz zu den fernöstlichen Gestaltern, die es noch heute bestens beherrschen. Dieses Thema soll hier kurz angerissen werden.

kleines Haus farbige Fassade

Hier folgt das überarbeitete Kapitel "Farbe" aus "Die Gartengestaltung der Neuzeit" von Willy Lange aus dem Jahre 1907: Es ist ein wertvoller Standartratgeber zur Thematik der Farben und ihrer Verwendung in der Gartengestaltung bis hin in den Wohnbereich des Hauses hinein. Lies die Regeln genau und wende sie bewusst und zielgerichtet an: "Die Empfindung für Farben in unserer Gesellschaft ist ständig wechselnd, schon mit der Entwicklung der einzelnen Persönlichkeit jedes Menschen; es wechseln die Farben mit der jeweiligen Mode, sowie mit den Auffassungen der Künstler (Malerei), sowie auch im Zusammenhang mit der vorherrschenden Architektur und dem Wohnstil. Auf dieser Grundlage wechselt der Sinn für Farbe, ihre Verwendung in den verschiedenen Zeiten, früher mit Jahrhunderten und Generationen, heute sehr schnell, mitunter von Jahr zu Jahr.

Buchsbaumhecken auf einer Splitterfläche

Es ist eine planerische Regel, dass man Splitterflächen in einer Gartengestaltung möglichst vermeiden sollte. Schon aus gestalterischer Sicht ist das nicht optimal, und nichtzusammenhängende Teile einer Grünanlage lassen sich zudem schwerer pflegen. Das beste Beispiel hierfür ist sicher eine Rasenfläche. Sie ist in einem Stück leicht zu mähen, und das vielleicht sogar mit einem Mähroboter. Doch auf zerstückeltem Rasen, vielleicht noch mit trennenden Steinkanten, ist effektive Arbeit nicht möglich.

Themen

126-optische-wahrnehmung-der-formenOptische Effekte und Täuschungen. Beispiele zur Wahrnehmung von Formen: – Konkave Formen wirken transparent, so auch Gräser oder Gehölze mit aufgelockertem Habitus – sie stören nicht die räumliche Gliederung des Gartens. Konvexe Formen sehen wir als Körper, sie ziehen die Blicke an und wecken unsere Aufmerksamkeit. Das Rechteck könnte ebenso ein Fenster oder ein Steinklotz sein – das Gartentor ist eine transparente Barriere.

Koreanischer GartenFeng Shui, ein fernöstiches Gestaltungskonzept für Garten und Wohnen: Harmonie beeinflusst unsere Wohlbefinden, und wenn man Harmonie als Ausgleich sich ergänzender Gegensätzlichkeiten (Yin und Yang) betrachtet, so will die Lehre des Feng Shui den Menschen mit seinem Lebensraum (Kosmos, Natur) im Ausgleich sehen. Dabei ist der Mensch ein Gegensatz-Teil seiner Umgebung und er ist mit ihr durch eine Kraft-Energie verbunden: dem Chi (Qi). Für manche mag diese Denkart eine Hilfe darstellen, um unsere alte, menschliche Ur-Verbundenheit mit der Natur besser verständlich zu machen. Doch diesen mystischen Chi-Energiefluss (den man sich als einen unsichtbaren ätherischen Wasserstrom vorstellen mag) gilt es in der Natur wahrzunehmen und in unseren Wohn- und Arbeitsplatz zu lenken.