Ich kenne zugige Terrassen und weiß, wie es nervt, wenn bei schönem Wetter ständiger Wind stört und die Terrasse kaum genutzt werden kann. Nun hast du drei Möglichkeiten, Abhilfe zu schaffen. Du kannst die Terrasse absenken, du kannst den Sitzplatz mehr oder weniger Einhausen (Verglasen), oder du pflanzt entsprechend platzierte Hecken. Eine weitere, schnell umzusetzende Möglichkeit, ist der Einsatz von speziellen Windschutzmatten, was unten eingehender beschrieben wird.
Es ist tatsächlich so, dass effizienter Windschutz nicht immer leicht und mit wenigen Mitteln zu schaffen ist. Werden Haus und Terrasse neu angelegt oder rekonstruiert, sollte man sich deshalb schon in der Planungsphase mit dem Thema beschäftigen. Es bringt schon viel, wenn du dich einige Male mit Klappstuhl und Campingtisch auf das Grundstück begibst und bei einer Tasse Kaffee an verschiedenen Plätzen die Windintensität prüfst.
Bei Hausneubau zu beachten:
- Wo besteht natürlicher Windschutz?
- Habe ich Platz für Windschutzhecken?
- Geht eine Senkterrasse anzulegen?
- Könnte ich bei den Baumaßnahmen am Haus Windschutzwände mit einplanen? Liegt die Terrasse in einer Nische des Hauses, hast du den Windschutz schon ganz gut im Griff und meist ebenso den Sicht- und Lärmschutz.
Der Sitzplatz im Garten wird also nicht nur nach der Sonne ausgerichtet, sondern er sollte auch im Windschatten des Hauses liegen oder im Schutze eines Gehölzstreifens. Vor dem Haus ist es meist die SO-Seite.
Warum eine Mauer oder eine Bretterwand allein keinen Windschutz bietet
Stell dir vor, deine Terrasse liegt in einem beständigen Windstrom, der vier Meter hoch ist und du setzt diesem eine zwei Meter hohe Mauer in den Weg. Weil ein natürlicher Luftstrom nicht nach oben ausweicht, wird sich die Strömungsgeschwindigkeit erhöhen und die Masse an Luft, die vorher vier Meter Platz hatte, zwängt sich nun über die Mauerverengung und hat da nur zwei Meter Platz. Sicher wird bei diesem Beispiel ein Teil des Windes nach oben abgeleitet, aber insgesamt beschleunigt sich der Luftstrom und verwirbelt sich hinter der Mauer stark.
Aus diesem Grunde bringt eine Mauer allein noch keine besonderen windschützenden Effekte. Die Mauer (Hecke, Spalier, Verglasung) sollte also noch mit einer Überdachung kombiniert werden. Diese muss nicht zwingend eine feste Terrassenüberdachung sein. Um den Wind abzuleiten, genügt es auch, ein begrüntes Gitter oder eine Markise anzubringen.
Wind muss ausgekämmt werden
Vielleicht hast du schon einmal von einem sogenannten Windkamm gehört und das Wind zum Beispiel durch Windschutzpflanzungen heruntertransformiert werden kann. Wenn die Luftströmungen also durch ein Gebüsch hindurch müssen und nicht darüber hinweg. Um zu testen, ob dieses Prinzip auch auf deiner Hausterrasse etwas nützt, könntest du es zunächst oder auch ergänzend mit sogenannten Windschutznetzen versuchen. Diese mattenartigen Netze kämmen wie gesagt den Wind und können an der Terrasse auch die Funktion eines Sichtschutzes erfüllen. Die Kosten hierfür sind überschaubar. Hersteller solcher Netze ist zum Beispiel die Firma Tenax, bzw. sind ähnliche Produkte im Internet leicht zu finden – die meist als Meterware auch in kleineren Abmessungen zu finden sind. Die Windschutznetze werden hauptsächlich in der Landwirtschaft verwendet, doch mit etwas Heimwerkererfahrung ist damit ein akzeptabler Sicht- und Windschutz montiert.
An Stelle der oben beschriebenen Kunststoffnetze können wir aber auch natürliche Materialien verwenden, wie Rollmatten aus Schilf oder Bambus. Bei diesen Konstruktionen ist allerdings darauf zu achten, dass sie bei Sturm nicht umkippen, den an solchen Flächen liegt eine ordentliche Windlast an. Die Tenax-Netze sind in der Regel etwas grobmaschiger und winddurchlässiger als eine Schilfmatte, womit diese doch um einiges stabiler und vielleicht auch effektiver sind. [TJ.8.3]