Holzterrassen sind sehr in Mode gekommen. Das kann sehr unterschiedliche Gründe haben. Zum einen ist der optische Eindruck immer ein ganz besonderer, und zum anderen ist sein Verhalten bei Temperaturunterschieden ein besseres als bei Steinfußboden. Holz heizt sich bei Sonneneistrahlung nicht so stark auf und ist auch noch bei großer Hitze angenehm zu betreten, und bei Kälte kühlt es nicht so stark aus. Wer sich für einen Terrassenbelag aus Holz entschieden hat, sollte dann auch die weitere Gestaltung des Gartens daran orientieren.
Alternativen zu Tropenholz
Die bei Terrassendielen verwendeten Harthölzer sind in der Regel tropische Hölzer oder seltene Holzarten des Borealen Nadelwaldes, wie zum Beispiel die sibirische Lärche. Eine weitere Möglichkeit stellen imprägnierte Hölzer dar. Diese sind billiger, können jedoch chemische Schutzmittel enthalten. Die sehr haltbaren WPC-Dielen (Holz-Kunstharz) sind langelebiger und einfacher zu bearbeiten als Tropenholz, beinhalten aber Kunststoffe. Einzig die Thermohölzer, die durch Hocherhitzung haltbar gemacht werden, halten mit. Dort mögen manche Nutzer aber die entstandenen Teerstoffe in Inneren des Materials nicht, welche ausdünsten können. Deshalb verwendet man Thermodielen nur für Außenterrassen und nicht als Belag für den Innenbereich.
Die wichtigsten Hölzer für Terrassendielen:
Neben den genannten Alternativen stehen für den Terrassenbau folgende Materialien zur Verfügung. Sie sollten für den Zweck und die jeweilige Verwendung genau geprüft und verglichen werden. Nicht alle Tropenhölzer werden um Urwald geschlagen, sondere stammen aus Plantagen wie unserer heimischen Nutzhölzer allesamt.
Garapa
Garapa ist der am weitesten verbreitete Handelsname für einen Baum, welcher den Johannisbrotgewächsen angehört. Dies ist eine Gewächsart, welche besonders häufig in den Tropen und Subtropen vorkommt und meist Hülsenfrüchte bildet. Neben dem üblichen Namen wird das Holz in verschiedenen Ländern auch unter anderen Namen gehandelt. So heißt es in Argentinien ibira-piapuña oder in Brasilien jataí-amarelo. Brasilien ist auch das Land, an dem Garapa am häufigsten vorkommt.
Der Baum hat einen geraden, hohen Wuchs und einen Stammdurchmesser von 0,6 bis 1,5 Meter. Wie auch der Bangkirai hat der Garapa eine hohe Dichte und einen geraden bis wechseldrehwüchsigen Faserverlauf, weshalb er relativ schwer zu bearbeiten ist. Das frisch geschlagene Holz ist zitronengelb, dunkelt jedoch recht schnell braun nach. Es enthält dann keine Farbstreifen. Das Material nimmt sehr langsam Wasser auf und trocknet ebenfalls langsam. Es hat beim Trocknen eine geringe Neigung zu kleineren Oberflächenrissen.
Douglasie
Die nach dem schottischen Botaniker benannte Douglasie ist ein Baum aus der Familie der Kieferngewächse. Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt im Westen Nordamerikas, doch heutzutage sieht man sie auch als einen der wichtigsten, in Europa nicht heimischen Bäume an. Hier wird sie bis zu 60 Meter hoch. In ihrer Heimat wird die Douglasie doppelt so groß. (Das größte Exemplar, das man bis heute gefunden hat, maß ganze 133 Meter. Das ist mehr als jeder noch aufrecht stehende Baum in der heutigen Zeit.). Die Douglasie wächst sehr schnell wächst und macht sie damit zu einem erstklassigen Nutzbaum. Für den Einsatz im Außenbereich eignet sie sich gut, da sie im Kern sehr gut imprägnierbar ist.
Kapur
Kapur ist ein in Süd-Ost-Asien wachsendes Gehölz, das sich durch eine schöne, rotbraune und einheitliche Farbe zu erkennen gibt. Es wird meist in Indonesien, Malaysia und Europa genutzt. Das Holz ist gradfaserig und hat kaum Drehwuchs. Dies macht es zu einem ausgezeichnet zu verarbeitenden Material. Es ist von mittlerer Schwere und neigt relativ selten zu Oberflächenrissen. Kapur ist sehr witterungsfest, doch in permanentem Kontakt zur Erde wird eine Imprägnierung empfohlen.
Sibirische Lärche
Die Sibirische Lärche, welche zu den wichtigsten Waldbäumen Russlands gehört, ist in Westsibirien heimisch und eine Pflanzenart aus der Gattung der Lärchen in der Familie der Kieferngewächse. Zwar herrscht in ihrer Heimat kein, für starkes Wachstum typisches, tropisches Klima, dennoch kann ein Exemplar bis zu 45 Meter hoch werden und widersteht Wind, Wetter und sogar kurzfristigen Überschwemmungen. In der Natur kann der Baum bis zu 500 Jahre alt werden, wobei ihm sein guter Widerstand gegen Frost hilft. In Russland ist der Baum zwar heimisch, doch der Anbau zur Holzproduktion erfolgt überwiegend in Finnland und Schweden. Ein Vorteil bei der Produktion dieser Baumart ist, dass sie sehr schnell wächst.
Bankirai
Bangkirai ist hierzulande eines der beliebtesten im Außenbereich verwendete Hölzer, welches ursprünglich aus Indonesien stammt. Dieses Gewächs, welches auch den Namen Yellow Balau trägt, wächst auch noch in anderen tropischen Ländern wie Indien, Thailand, Sri Lanka oder Vietnam. Es erreicht eine Höhe von bis zu 50 Metern und fällt durch seine hohe Dichte auf. Ein sehr beeindruckendes Merkmal des Holzes ist, dass es in der Regel nicht schwimmt. Es ist ein sehr viel festeres Hartholz als beispielsweise die deutsche Eiche (seine Festigkeitswerte liegen ungefähr 50% über denen der Eiche) und es ist darüber hinaus auch noch schwerer. Da es in seinem Heimatland tropischen Bedingungen ausgesetzt ist, ist es sehr wetterfest und auch ohne jegliche Imprägnierung sehr beständig gegen Pilze und Insekten. Ein kleiner Nachteil ist, dass das Material relativ schwer zu bearbeiten ist und beim Trocknen zu kleineren Oberflächenrissen neigt.
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