Die Tradition, ein Baumpaar oder einen einzelnen Baum vor das Haus oder am Tor zu pflanzen, ist so alt, dass der Brauch auf Intentionen wie Ahnenkult (Holunder) oder Schutzfunktion vor bösen Geistern (Weißdorn) und Naturereignissen zurückgeht. Allerdings diente der Baum oft auch lediglich dem Sonnenschutz am Hauseingang oder mit seinen Blüten (Linden) den Bienen als Nahrung.
Heute dient der Hausbaum häufig nur noch als dekoratives Element. Doch es schwingt auch immer ein wenig die Sehnsucht nach Schutz und Geborgenheit, die unsere Vorfahren mit dem Wald in Verbindung brachten, mit. Noch im Mittelalter lebten die Menschen oft in oder an lichten Wäldern, die durch Waldwirtschaft und Beweidung (Waldweide) aus den Urwäldern entstanden und ihnen Schutz und Nahrung boten.
Welche Baumarten eignen sich?
Es sollten Baumarten verwendet werden, die nicht zu riesig werden, aber mit hohem Stamm und breiter Baumkrone die oben beschriebenen Wirkung eines lichten Haines bringen. Das heißt: Von oben braucht es ein schützendes Blätterdach, aber unten darf es sowohl die Passanten nicht behindern (am Hauseingang) als auch die Sicht zum Haus oder vom Haus zum Eingangstor nicht beeinträchtigen. Dafür braucht es vor allem "kleine Bäume" mit hohem Stamm.
sogenannte Kugelbäume. Das sind hochstämmige Gehölze, die in der Baumschule in 2 bis 2,5 m Höhe mit einer schwachwüchsigen Gehölzsorte veredelt worden sind:
Geeignet sind beispielsweise- Acer platanoides 'Globosum' - Ahorn
- Prunus fruticosa 'Globosa' - die Kugelkirsche (Hochstamm) als Strauch: Steppenkirsche, Sandkirsche
- Prunus subhirtella 'Plena' - gefüllt blühende Winterkirsche auf Hochstamm veredelt
- Robinie pseudoacacia 'Umbraculifera' - Robinie
- Quercus Palustris 'Green Dwarf' - Eiche
- Liquidambar styraciflua 'Gum Ball' - Kleinkroniger Kugelamberbaum
Weitere Baumarten
Natürlich muss man nicht immer strenge architektonische Baumformen vor dem Haus stehen haben. Auch Bäume, die einen natürlichen, fächerartigen Wuchs aufweisen, können Verwendung finden, wenn sie so gepflanzt werden, dass ihre Äste beim Begehend des Vorgartenweges nicht stören. Das sind:
- Prunus - Zierkirschen (Bergkirsche, Winter- und Frühlingskirsche)
- Betula utilis jaquemontii - Himalajabirke, alle kleineren Birkenarten
- Acer - Zierahorn (Feuerahorn, Japanischer Ahorn)
- Magnolia - Tulpenbaum
Säulenartige Baumformen sind nicht empfehlenswert. Lediglich, wer sein Haus und Grundstück im Toskanastil gestaltet hat, kann als Hausbaum zypressenartige Gehölze verwenden. Dann sollten aber auch wirklich alle Elemente in diesem Stil gehalten sein.