Mit einer Treppe im Vorgarten bzw. direkt an der Haustür muss der Bauherr recht oft das Niveau von der Straße zum Haus ausgleichen. Hierzu gebe ich dir einige wichtige Gestaltungstipps. Hinter dem Haus hat man im allgemeinen mehr Freiheit, seine persönlichen Gestaltungswünsche zu entwickeln und umzusetzen. Zur Straße hin in einem quasi halböffentlichen Bereich sollte man nicht von gewissen Grundregeln abweichen und das sind zuallererst Sicherheit und Bequemlichkeit.
Technische Regel: Genormte Stufenabmessungen unbedingt einhalten
Das gilt für jede Treppe sowohl im Haus als auch im Außenbereich: Stimmt das sogenannte Schritt-Maß der Stufen nicht, so kommt es beim Treppensteigen leicht zu Fehltritten und Personen können stürzen. Der Thematik Treppen-Maße habe ich eine ganze Seite gewidmet.
Hauseingangstreppe: Baustil des Hauses beachten
Außentreppen, die aus Sandstein bestehen und nun ausgetreten sind, mit Fliesen verkleidet. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern ist zugleich selten verkehrssicher.
Soll die Treppe an einem älteren Gebäude erneuert werden, so ist es wichtig, zu wissen, welche Materialien in der jeweiligen Epoche verwendet wurden. Nicht selten werden im Zuge des Modernisierungswahns gravierende Fehler gemacht. So werden dannAn historischen Gebäuden baute man meist mit ortsüblichem Naturstein in Form von Blockstufen. Notfalls kann man diese Natursteinstufen auch durch Beton-Blockstufen ersetzen.
Besonders schwierig ist der Bau von Stufen aus Ziegelsteinen (Klinkerziegel, Backstein). Dieser Werkstoff ist in manchen Gegenden durchaus üblich und zwar dort, wo es keine Steinbrüche zum Abbau von Naturstein gibt, so z.B. im Norden von Deutschland. Wer nun trotzdem eine Treppe aus Ziegelsteinen bauen möchte, sollte wissen, dass das Norm-Schrittmaß mit Ziegelsteinen schwer einzuhalten ist und sich entsprechend informieren (s.Link)
Prinzipielle Idee: Überdachte Treppe vor der Haustür
In Amerika finden wir an den traditionellen Holzhäusern mit ihren großen Veranden eine gute Lösung für überdachte Eingangsbereiche. Die Veranda bildet eine Art Terrasse am Eingang, sodass man nicht direkt von der Treppe in das Haus geht. Auf ihr steht zudem der Gast bei Regen nicht in solchem, und bei Schnee und Glätte ist ein überdachter Vorplatz sowieso ideal.
Diese Idee lässt sich in veränderten Form auch auf viele unserer Häuser übertragen zum Beispiel mit einem großzügigen Treppenabsatz vor der Tür, der gemeinsam mit den Stufen von einem Vordach überspannt wird.
Wer die Treppe an seinem Haus verkehrssicher bauen will, der sollte auch bei wenigen Stufen an das Geländer denken.
Abschließend läßt sich sagen: Nur was funktioniert, ist schön. Die bisherigen Hinweise sind funktionale Tipps. Der folgende Vorschlag hat rein gestalterischen Charakter.
Großzügiges Gestalten, Rundtreppe usw.
Zum Thema Treppen am Hauptportal gibt es einen Grundsatz, der schon oben auf allen Bildern zu sehen ist. Wenn ich repräsentative Treppenaufgänge schaffen will, dann darf die ganze Gestaltung nicht zu schmächtig aussehen. Aus diesem Grund macht man die Stufen auch meist etwas breiter, als es von der Benutzung her nötig ist. Das ist auch erforderlich, wenn die Treppe vor einer Tür endet. Befindet sich vor der Tür noch ein sogenanntes Treppenpodest, ist der Zugang gefälliger und bequemer.
Natürlich gibt es auch Situationen, die einen großzügig angelegten Zugangsweg mit breiten Stufen nicht ermöglichen. Da bietet das letzte Bild eine gute Lösung. Die abgerundeten Stufen weiten den engen Hauszugang optisch auf.
Allerdings denke ich, dass unsere Altvorderen über solche Gestaltungsfragen nicht viel nachgedacht haben. Sie haben sie rein intuitiv umgesetzt, und das meist mit wenig Aufwand, wie dieses Beispiel an einem Kleinbürgerhaus des 19. Jahrhunderts zeigt.