Weiden FlechtzaunAuf meinem Hof.
Auf meinem Hof.

Geflochtene Zäune sind sicher eine der ältesten Bauten als Grundstücksbegrenzung und traditionell unter vielerlei Völkern zu finden, zumindest dort, wo das entsprechende Material zur Verfügung steht. Im mittleren und östlichen Europa wurde diese uralte Bautechnik, also das Flechtwerk, in Verbindung mit Lehm auch für den Bau der Häuser verwendet und lebt heute im Zusammenhang mit der Lehmbautechnik wieder auf.

Ebenso sind die Flechtzäune in den letzten 20 Jahren wieder in Mode gekommen. Inzwischen werden sie aus Hasel- und Weidenruten, Holz- und Spaltholzstangen, Heidekraut oder Fichtenreisig in traditioneller Bauweise angeboten, oder die etwas hochwertigeren aus Holzlamellen oder dünnem Bambusrohr. Natürlich gibt es auch Zaunelemente aus Kunststoff, doch für den Ziergarten sind diese sicher nicht die beste Wahl.

einfacher Flechtzaun Weide

Sichtschutz oder Windschutz

Wurden früher die Flechtzäune zur Einfriedung von Grundstücken, Landgärten oder des Hühnerhofs verwendet, so sind sie heute höchstens noch am Bauerngarten, der auch eine besonderer Zierfunktion haben soll, im Einsatz. Doch auch nahe an Terrassen und um kleinere Wohngärten (z.B. am Reihenhaus) fungieren sie bestens und zwar als Sichtschutzelemente. Das Flechtwerk wirkt bei weitem nicht so streng, wie andere Materialien und neben dem Blickschutz ist es eine brauchbare Abschirmung gegen Wind. Der Wind verliert in Gartenräumen nämlich dann seine Wirkung, wenn er durch Geäst oder halt durch ein Weidenflechtwerk “gekämmt” wird. Geschlossene Zäune oder Mauern hingegen bewirken, dass die Luftströmung kanalisiert wird und unangenehme Zugluftströme entstehen.

Die oben genannte Eigenschaften machen die Vorteile von Flechtzäunen aus. Einen guten Lärmschutz geben sie allerdings nicht. Dafür braucht es nun wieder Zaunelemente, die nicht die kleinste Ritze aufweisen. Darüber informierst du dich hier.

Stil beachten

Eingangs bin ich kurz auf die alte Flechtbauweise eingegangen und habe den Lehmbau erwähnt. Damit ist die Richtung vorgegeben, wo solch ein Flechtzaun vom Stil her hingehört. Er passt auf ländliche Grundstücke und Gärten und dorthin, wo Fachwerkhäuser stehen. Auch am traditionellen, wie auch modernen Holzhaus sorgen beispielsweise Weidenzäune für das entsprechende natürliche Flair.
Steht die Frage, ob denn der moderne Glas- oder Betonbau die Kombination mit Flechtzäunen zulässt? 
Glas lässt sich nur mit der strengen Form des Bambus kombinieren. Entsprechende Bambus-Elemente gibt es. Bild unten - Bildrechte und Lieferant ist ©GH Product Solutions (moderner Bambuszaun)

Bambuszaun geflochten©2016 GH Product Solutions.

Beton ist in gewisser Weise ein Ersatzbauverfahren bezüglich des Lehmbaus. So passen sicher Holzflechtzäune mit Rautenmuster zu diesen modernen Architekturformen, doch sollten die Holzelemente einfache Rechteckformen aufweisen und jeweils einen gut abgesetzten Rahmen haben.

Aus welchem Holz?

Neben den erwähnen, geflochtenen Zäunen aus Gerten (daher auch das Wort Garten) gibt es in den Baumärkten ein ganzes Arsenal an Sichtschutzelementen aus Holz mit geflochtenen Holzlamellen. Diese besitzen Rechteckformen oder haben einen oben geschwungenen Rahmen. Ausgefacht sind sie entweder mit parallel gesetzten Lamellen oder mit dem Versatz im Rautenmuster. Kombinationen gibt es natürlich auch.

Holzlamellen Zaun

Wer diese Holzlamellenzäune kaufen will, muss sich neben entsprechenden Formen auch für eine Holzart entscheiden. Die Frage des Materials geht oft mit dessen Haltbarkeit einher. Das ist in diesem Fall genauso wie bei der Auswahl von Terrassendielen und ähnlichen Bauelementen für den Außenbereich. Produkte aus Weichholz werden aus heimischen Holzarten hergestellt und sind im Vergleich die preiswertesten. Mit entsprechender Schutzbehandlung können sie eine gewisse Zeit halten, fangen aber oft nach ca zehn Jahren an zu verwittern und werden unbrauchbar. Haltbarer aber leider auch teurer sind Produkte aus Hartholz. Unschlagbar in der Haltbarkeit sind sogenannte Tropenhölzer, die sehr beständig gegenüber Witterungseinflüssen sind, deren Produktion aber kein gutes Immage anhaftet. Deshalb möchte ich an dieser Stelle das sogenanntes Thermoholz protegieren, da es am ressourcenschonendsten ist. Dieses Material besteht aus heimischen Holzarten und wird durch ein besoderes thermisches Verfahren sehr haltbar gemacht und damit resistent gegenüber Feuchtigkeit und deren Auswirkung wie Schimmelbildung und Fäulnis.

Bild Riffelholz-Lamellenzaun: © markus53 - Pixabay.com