Japanische Teezeremonie, Geschichte: Der chinesische Dichter Luh-yü verfasste um 700 das berühmte "Cha King" ("Ch'a King) – die erste umfangreiche Abhandlung über Teeanbau und Teezubereitung. Im Jahre 801 brachte der Mönch Saicho Teesamen mit nach Japan und baute ihn in Hieizan an.
Der Zenpriester Murata Shuko (1422–1502) befasste sich mit der Kunst der Teezubereitung aus der Sichtweise des Zen. Er kannte den Ablauf der Teegesellschaften am Hofe der Shogune.
Innerhalb der Klassenschicht der Handelsleute, die eng mit der Philosophie den Zen vertraut waren, entwickelte sich ebenfalls ein Teeritual. Die bedeutendste Persönlichkeit aus dieser neu entstehenden Tradition war Takeno Jo-o (1512–1555). Er begründete den Stil der Zubereitung des Wabi-Tees in einer einfachen Hütte mit schlichten Teegerätschaften. Takeno Joo "vereinigte die Ästhetik des Zen mit der demokratischen Lehre der Gleichheit aller. Dieser Stil wurde später von Sen Rikuyu, dem Schüler Jo-o's bis zur Vollkommenheit entwickelt", auch die Teehütte mit dem darumliegenden Garten.
Sen Rikyu (1522-1591) auch Sen no Soekis, verband mit dem Ritual der Teezubereitung spekulative, lebensphilosophische Gedanken. So diente nun die Teezeremonie der Einübung von 4 Lebenshaltungen:
- Harmonie und Frieden
- Hochachtung und Ehrfurcht
- Reinheit
- Stille und Gelassenheit (durch die Übung 1.-3.)
Obwohl man als Europäer schnell den Eindruck bekommt, dass die Teezeremonie die menschliche Vollkommenheit anstrebt, so ist das Gegenteil der Fall. Der Weg der Tee-Kunst hat im Kern den Gedanken der Annahme der eigenen Unvollkommenheit.
"Des Teewegs Urgrund:
Wasser sieden lassen,
Tee schlagen und
ihn mit aufrichtigen Herzen trinken - nicht mehr!
Man sollte dies wohl wissen."
Sen Rikuyu