Der Schlangenkürbis (Keulenzucchini) besteht hingegen fast nur aus Fruchtfleisch und er lässt sich auch sehr leicht schälen. Darüberhinaus ist sein Erscheinungsbild recht imposant. Wenn die Früchte dieser Sortengruppe noch jung sind, dann kannst du die Schale bei der Zubereitung auch dran lassen. Überhaupt ist es so, dass junge Früchte ganz genau so wie Zucchini geerntet und zubereitet werden können, also völlig ohne Schalenabfall und Kerngehäuse. Diese wundersam langgezogenen Früchte gehören nicht einer einzigen Kürbisart an, sondern drei verschiedenen Arten, worauf wir achten müssen, was deren Lagerfähigkeit betrifft.
Lässt man die Kürbisfrüchte mehr ausreifen, dann hat man einen gewöhnlichen Kürbis und verwendet ihn auch so, beispielsweise für Suppen oder Aufläufe. Der voll ausgereifte Schlangenkürbis ist gut lagerfähig, je nach Sorte etwa bis Januar, Februar.
Entsprechende gute Erfahrungen habe ich mit der rankenden und sehr ertragreichen Sorte 'Trombetta di Albenga' und mit der Sorte 'Langer von Nizza' gemacht. Von diesem kann man 2–3 Kürbisse ausreifen lassen und die restlichen jung ernten.
Aus den jungen Früchten der 'Herkuleskeule' lassen sich mit der Käsereibe dünne Streifen scheiden, welche wir für die verschiedensten Gemüse-Rouladen verwenden können – beispielsweise für Frühlingsrollen. Letztere natürlich im Hoch- und Spätsommer zubereitet, da diese Kalebassenfrüchte nur dann frisch zur Verfügung stehen. Allerdings lassen sich diese Streifen auch trocknen und dann in Öl einlegen und damit haltbar machen.
Die Anbauanleitung ist die des Gartenkürbis.
Sorten und Arten (kleine Auswahl)
- Cucurbita moschata 'Trombetta Di Albenga' Keulen-Zucchini (Zucchetta Rampicante Tromboncino) mitunter bis 1,5 Meter lang, ertragreich, besitzt einen sehr guten Geschmack.
- Cucurbita moschata 'Langer von Nizza', ertragreich.
- Cucurbita species 'Snake Gourd', bis zu einen Meter lang, dünn, späte Reife.
- Cucurbita species 'Speckled Snake' bis 1,5 Meter lang, dünn, grün/hellgrün panaschiert.
- Lagenaria siceraria 'Herkuleskeule' (Kalebasse), jung essbar (Bild unten)
- Trichosanthes cucumerina ist die Schlangenhaargurke, jung essbar, welche ein tropisches Gemüse ist, mitunter wird mitunter auch Schlangenkürbis genannt, womit Verwechslungen möglich sind.
Zum Schluss sei nochmals darauf hingewiesen, dass die hier vorgestellten Varietäten auch eine enorme Zierwirkung besitzen, wenn wir sie entsprechend im Garten platzieren. Ich habe sie zum Beispiel von einem kleinen temporär angelegten Komposthaufen, nahe an einem wilden Kirsch-Pflaumenbaum gepflanzt. Von dort aus haben sie sich in den Baum gerankt und kommen so um vieles besser zur Geltung, als auf dem Boden.
In diesem Bildbeispiel handelt es sich um die Sorte 'Herkuleskeule' (also eine Kalebasse), welche in der fotografierten Größe in der Küche kaum noch zu gebrauchen ist. Sie werden jung geerntet, oder, wie oben im Bild zum Wickeln von Gemüse-Rouladen (Frühlingsrollen) verwendet. Kurz gesagt: wer die Möglichkeit hat, diese Art und Sorte anzubauen, der mach es. Die Voranzucht Mitte April (im Topf) darf allerdings nicht versäumt werden. [TJ.9.17] ©Thomas Jacob, 6.2.2024