'La Ratte', die alte französische Kartoffelsorte (1872) habe ich seit diesem Jahr im Garten-Anbau und werde sicher noch ausführlicher darüber schreiben. Die eigenartig länglich geformte Knolle ist festkochend und soll einen ausgesprochen guten, nussartigen Geschmack besitzen, den der Autor bisher allerdings nicht feststellen konnte. Bei wikipedia ist zu lesen: "Ein geschützter Markenbegriff ist La Ratte du Touquet aus der Umgebung der nordfranzösischen Gemeinde Le Touquet-Paris-Plage", was vermutlich eine Verkaufsmarke ist, denn diese alte Kartoffelform ist nach meinen Recherchen eine freie Sorte.
Was den Geschmack der Erdäpfel betrifft, so ist es aber auch eine Tatsache, dass dieser sehr abhängig von Boden und Klima ist und von der Art und Weise, wie gedüngt wird. Im besten Falle werden die Frühkartoffeln gar nicht gedüngt, aber auf gut kultivierten Boden angebaut. So viele zur Thematik des Geschmacks.
Im Anbau gehört 'La Ratte' zu den früh bis sehr früh reifenden Kartoffeln. Das unterscheidet sie von dem sehr ähnlichen 'Bamberger Hörnchen'. Beide alten Sorten haben diese hörnchenartige Form, sind gelbschalig und gelbfleischig. Eine Besonderheit mag sein, dass die Knollen eine relativ feste, etwas ledrige Haut besitzen. Bereitet man diese "Ratten-Hörnchen" als Pellkartoffeln zu, so lassen sie sich nach dem Kochen dadurch recht einfach schälen. Aber auch bei der Zubereitung als ungeschälte Backkartoffeln stört die feste Schale nicht, sie ist nach dem Backen knackig und in keiner Weise zäh. Ich baue sie im Garten nicht in Massen an, aber auf 4 bis 5 laufenden Reihen-Metern habe ich sie derzeit in Kultur und möchte auch nicht darauf verzichten.