
Ist im Herbst das Wintergemüse eingelagert und ein Teil vom Weißkraut zu Sauerkraut verarbeitet, gibt es im Dezember fast nichts zu tun. Neben regelmäßiger Kontrolle des Obstes und Gemüses ist jetzt Zeit, die verschiedenen Anbaumethoden z.B. die des Kartoffelanbaus zu überdenken und gegebenenfalls zu optimieren. Dann, mit dem Vorkeimen der Frühkartoffeln zum Ende des Monats Januar, geht das Gartenjahr auch schon wieder los.
Kleiner Kartoffelacker im Selbstversorgergarten.Beim Kartoffelanbau (meist Frühkartoffeln) hat man die Möglichkeit, die Reihen auf den herkömmlichen Gartenbeeten mit 1,20 m Breite unterzubringen oder aber einen kleinen Frühkartoffelacker mit beispielsweise 6 m Breite und 5 m Länge durchgehend ohne Zwischenwege anzulegen. Mit solch einem Acker nutzt du die Gartenfläche besser aus, denn der empfohlene Reihenabstand von 40 cm ist in der zusammenhängenden Fläche besser auszunutzen als auf einzelnen Beeten.
Ist der Kartoffelschlag im Juni abgeerntet, dann kann die 6 m breite Fläche anschließend recht leicht in vier nebeneinanderliegende à 1,20 m breite Beete (+ 35 cm Zwischenwege) aufgeteilt und mit Folgekulturen bestellt werden. Das sind im wesentlichen vorkultivierter Grünkohl (für den Winterbedarf), Herbstkohlrabi, Steckrüben, Tomaten1, oder man sät direkt Buschbohnen oder Rote Beete noch im Juni. Nach der letzten Ernte der Bohnen und Tomaten kann sogar noch Spinat gesät oder Wintersalat gepflanzt werden (drei Ernten pro Jahr!). Der 6 x 5 m große Kartoffelacker fügt sich gut in einen durchschnittlichen Kleingarten und bringen für die Selbstversorgung einen recht ordentlichen Ertrag. Man kann von den 30 m² zwischen 80 und 90 kg Frühkartoffeln ernten und hat dann die gesamte Fläche nochmals für eine zweite Gemüseernte zur Verfügung.
Man kann sich beim Frühkartoffelanbau dafür entscheiden, ob man die Reihen relativ eng nebeneinander legt - etwa auf 40 cm. Hier sollte der Abstand innerhalb der Reihe bei ca. einem Fuß liegen, also etwa bei 28 cm. Solch ein Kartoffelbeet ist dann sehr dicht bepflanzt und das Kartoffelkraut hält problemlos das Unkraut nieder. Die andere Möglichkeit ist, einen Zeilenabstand von 60 cm zu wählen. Hier kann der Abstand der Kartoffelpflanzen innerhalb der Reihen bei nur 15 cm liegen. Beide Varianten beruhen auf alten Erfahrungswerten und bringen etwa gleiche Erträge. Bei der letzten Anbaumethode liegt zwischen den Zeilen die Erde frei. Diesen schmalen Streifen kann man sogar noch zu einem Mischkulturenanbau nutzen und hier Stangenbohnen2 säen. Die Stangenbohnen beginnen gerade dann zu tragen, wenn die Kartoffeln im Juni geerntet werden. Es stört nicht, wenn durch das Ausgraben der Kartoffelknollen die Stangenbohnen, die erst in der Rille lagen, nun mit Erde angehäufelt sind.
1 Die Tomaten für die Juni-Pflanzung werden April gesät.
2 Die Stangenbohnen werden an einzelnen senkrechten Stangen gezogen. Hier hast du auch die Möglichkeit, die robuste Feuerbohne (Prunkbohne) zu verwenden. Sie kann schon Ende April/Anfang Mai gesät werden und ist damit um einiges früher reif, als die Stangenbohne. Bei Frost erhalten sie gleichzeitig mit den Frührakrtoffeln Schutz.