richtige Kopfkohl LagerungGelagert wird überkopf. Blätter und der Strunk wird nicht entfernt.
Gelagert wird überkopf. Blätter und der Strunk wird nicht entfernt.

Heutzutage wird Kopfkohl kaum noch eingelagert, und selbst der eingefleischte Selbstversorger muss dies nicht unbedingt tun, da zur Alternative Rotkraut eingekocht, Sauerkraut angesetzt und winterfrischer Wirsing angebaut werden kann. Wer dennoch das Gemüse über Winter einschlagen möchte, kann dies folgendermaßen tun. Die Tipps stammen aus einem Gartenbuch der 1920er Jahre:

Die richtige Ernte

Kopfkohl, der für die Überwinterung bestimmt ist, muss bei trockenem Wetter geerntet oder zum Nachtrocknen unter einem luftigen Dach mit den Wurzeln nach oben aufgestellt werden, bevor er in die Überwinterungsräume gebracht wird. Im Herbst suchen wir also bei möglichst trockenem Wetter auf den Beeten aus dem Kohlvorrat die festesten Köpfe heraus und ziehen diese mit den Wurzeln aus der Erde. Sämtliche Umblätter bleiben dran.
Wer keinen geeigneten Raum zur Verfügung hat, kann auch an einer trockenen Stelle des Gartens eine 30 bis 40 Zentimeter tiefe Grube (Furche) graben und den Boden mit Sand bedecken, falls der Grund lehmig und kittig sein sollte. Nun werden die Kohlköpfe dicht nebeneinander mit den Wurzeln nach oben hineingestellt. Ist der Vorrat untergebracht, wird der Raum zwischen den Kohlköpfen mit Erde gefüllt. Wenn sich Frost einstellt, werden die mit Erde bedeckten Köpfe noch mit Laub zugeschüttet. So aufbewahrt hält sich der Kohl bis März und länger. Bei längerer Lagerung ist aber zu bedenken, dass ein Platz gewählt wird, der in Frühjahr nicht sofort bestellt wird.
Wer den Kohl nur für kurze Zeit aufbewahren will, kann ihn auch auf dem Hausboden oder im trockenen Keller (oder ähnliche Räume) überwintern. Soll er auf dem Hausboden überwintert werden, so legt man auf den Fußboden eine Lage trockenes Stroh und stellt hier die Köpfe mit dem Strunkende nach oben schichtweise übereinander auf. Tritt Frost ein, dann muss der Kohl hinreichend geschützt werden (mit Decken, Planen oder Säcken abdecken).

Im Keller legt man die Rot- und Weißkohlköpfe auf Lattengestelle.

Quelle: Das Bild und der Text (verändert) stammt von A. Bier; Lohnende Gemüsezucht; Erfurt um 1925, im Verlag des Erfurter Führer im Obst- und Gartenbau.

Lagersorten

Man beachte, dass es beim Rotkohl, wie auch beim Weißkohl spezielle Lagersorten gibt, die bevorzugt für die Einlagerung verwendet werden sollten.