
Der Weißkohl, Brassica oleracea convar. capitata var. alba, ist eine Gemüseart, die auch Weißkraut, Kopfkohl oder Spitzkohl genannt wird. Hier folgen nun die wichtigsten Infos zu Anbau und Aussaatzeitpunkt, Überwinterung der Sämlinge für frühen Anbau sowie eine Anbauanleitung zum Weißkraut, außerdem einige interessante Informationen bezüglich der Besonderheiten der Kultur.
Boden und Lage: Im Untergrund wünscht der Weißkohl, wie alle Kohlarten, einen feuchten, lehmigen, tief bearbeiteten Boden und tiefe Lage. Der Boden muss gut gekalkt sein, damit die gefürchtete Kohlhernie die Pflanzen nicht befällt. Gegen die Versauerung des Bodens hilft z.B. das Einbringen von Holzasche; Man gibt davon 1 kg pro m². Gedüngt wird der Weißkohl reichlich mit Stallmist oder Komposterde. Der Anbau erfolgt in 1. Tracht. Wem der Anbau von Weißkohl zu schwierig erscheint, der kann sich zunächst auch für den Wirsingkohlanbau entscheiden. Der Wirsing ist dem Weißkraut recht ähnlich, doch seine Bodenansprüche sind geringer.
Kurz-Infos zu den Kohlarten
- Abgesehen von Kohlrabi und Grünkohl sind es recht anspruchsvolle Gemüse
- Der Boden sollte immer gut gekalkt sein
- Niemals Kohl auf Kohl anbauen
- Weißkraut ist ein hoch basisches Lebensmittel
Aussaatzeitpunkt: Frühsorten werden Anfang März unter Glas oder auf der Fensterbank, mittelfrühe und späte Sorten in der ersten Aprilwoche bis 15. April ins Anzuchtbeet im Freien ausgesät. Man kann übrigens auch eine August-Septemberaussaat machen und dann die Jungpflanzen überwintern lassen. Das Überwintern der Weißkohlpflanzen geschieht im kalten Frühbeet unter Glas oder in geschützten Lagen unter leichter Decke (Fichtennadeln zwischenstreuen) auch im Freien. Pflanzzeit ist dann Ende März.
Auspflanzung: Vom Frühbeet oder Zimmerfenster werden die frühen Weißkohlpflänzchen Ende März/Anfang April ausgepflanzt. Sonst in der dritten Aprilwoche, von der Freilandaussaat letzte Maiwoche. Aufs Beet werden die Sprösslinge in 3 Reihen mit einem Abstand von 40 bis 50 cm gesetzt.
Pflege: Kräftig gießen, ab und zu Dunggüsse. Etwa dreimal flach hacken oder besser nach dem ersten Hacken häufeln.
Ernte: Frühen Weißkohl (Spitzkohl) erntet man ab Juli bis August. Der frühe Kohl muss geerntet werden, sobald die Köpfe genügend entwickelt sind, sonst platzen sie, wenn andauern Regenwetter eintritt. Die Köpfe der Spätkultur sollen so lange als möglich im Freien bleiben. Erst, wenn starke Fröste zu erwarten sind (Anfang November), beginnt man mit der Ernte und mit dem Einlagern ins Winterquartier.
Aufbewahrung: Überwinterung der Kohlköpfe entweder mit Wurzel in Erdbeeten oder Kellern eingeschlagen oder Aufbewahrung ohne Wurzel im Schuppen oder oder einer Miete.
Sorten: Für den Selbstversorgergarten interessant sind besonders die Frühsorten (Spitzkohl) zum Sofortverbrauch und Spätsorten für die Winterlagerung und Herstellung von Sauerkraut.
Vorkultur: Möhre, Petersilie, Sellerie, rote Rübe, Zwiebel, Porree, Salat, Spinat, Erbse, Bohne, Gurke und Tomate sind Gemüsesorten, die vor dem Weißkohlanbau auf demselben Beet stehen können.
Mischkultur und Zwischenkultur: Hierfür eignen sich Erdbeeren, Salat, Kohlrabi, Frühkartoffeln und Spinat.
Ungünstige Vor-, Nach- und Mischkultur: Kohl sollte niemals auf Kohl angebaut werden. Ausnahmen bilden hierbei Kohlrabi und Grünkohl als Nachkultur. Ungünstig ist weiterhin die Mischkultur mit Zwiebelgewächsen (Knoblauch, Porree, Zwiebel) und Chinakohl. (Mischkultur mit Kartoffel ist umstritten.) Außerdem sollte die Folgekultur von Rettich und Radieschen vermieden werden.
Verwendung: Weißkohl verarbeitet man zu Krautsalaten, Bratgemüse, Sauerkraut und vielen anderen Gerichten.