Wurzelgemüse und Zwiebelgemüse

Zwiebelbeet

Wenn man sich auf die Statistiken des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz [1] bezieht, liegt bei Zwiebeln der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland bei ca. sieben Kilogramm. Um nun für den Anbau eine ausreichende Menge für den Eigenbedarf zu kalkulieren, gilt es zu allererst zu ermitteln, wie oft in unserem Haushalt gekocht wird, und wie viele Mahlzeiten außer Haus eingenommen werden. Wer jeden Tag selber kocht, benötigt natürlich mehr Speisezwiebeln, als ein Haushalt, in dem nur am Wochenende Speisen zubereitet werden. In unserem Beispiel gehen wir von einem Haushalt aus, indem oft gekocht wird. Um gleich eine fixe Größe zu nennen, meine praxisbezogenen Schätzungen liegen ziemlich nahe an den statistisch ermittelten sieben Kilogramm. Werden beim Kochen besonders viele Gemüsezwiebeln verwendet, so kann der Bedarf pro Person durchaus auch auf bis zu zehn Kilogramm steigen. In Haushalten, wo selten gekocht wird, kann der Bedarf durchaus auch nur halb so hoch sein. Mit diesen groben Kennzahlen können wir nun recht gut kalkulieren. [2]

Topinambur Knollen

Wenn du dieses Gemüse der brasilianischen Indianer (Tupinambá) für ein Kochrezept benötigst, oder wenn du Futter für die Kleintierhaltung brauchst, dann findest du garantiert auch einen Platz im Garten, an dem du diese Sonnenblumenart (Helianthus tuberosus) anbauen kannst. Der Anbau ist sehr einfach, denn die Pflanze ist sehr anspruchslos. Wer allerdings die Knollen leicht und häufig ernten möchte, der sollte den Boden doch etwas vorbereiten und auflockern. Weitere Namen für das Gewächs sind: Erdbirne, Erdsonnenblume, Erdschocke und Zuckerkartoffel.

Ägyptische Plattrunde, Sorte von 1868

Der Anbau der Roten Bete, auch Rote Rübe oder Salatrübe genannt, wird zwar in der Gartenliteratur oft kurz abgehandelt, doch ein paar Hinweise gilt es zu beachten: Empfehlenswert sind die Rüben im Selbstversorgergarten für den Herbstanbau und für jeden Kleintierhalter, der Futter benötigt. Der Ertrag pro 1 m² kann bis zu 4 kg Rüben betragen; hinzu kommt noch die Blattmasse zum Verfüttern.

Winterheckzwiebeln Allium fistulosum

Allium fistulosum, die Ewige Zwiebel nennt man auch Winter-, Heck-, Winterhecke- oder Winterheckwiebel und sie hat neben diesen noch endlos viele andere Namen, bis hin zu Frühlings- oder Lauchzwiebel. Bei diesem Gemüse ist es nämlich so, dass die Anbauform, die Form der Vermarktung und die Verwendung in der Küche den jeweiligen Namen prägt. Hier wird zunächst die Variante beschrieben, von der wir (ähnlich dem Schnittlauch) nur das das Röhrenlaub schneiden. Der Anbau im eigenen Garten ist durchaus sinnvoll, weil wir mit der Art durchgängig fast das ganze Jahr grünen Zwiebellauch ernten können. Allerdings ist es ein Irrtum, dass die Pflanze wintergrün ist. Von Ende Oktober bis Anfang März ernten wir keinen Lauch. Dafür ist das Gewächs robust und kann dort platziert werden, wo sonst anderes Gemüse nicht gut fortkommt.

Zwiebeln trocken lagern

Im Garten sind die selber angebauten Küchenzwiebeln (Gemüsezwiebeln) meist schon im August reif, doch diejenigen aus der landwirtschaftlichen Produktion brauchen etwas länger. Von Ende September bis in den Oktober hinein ist die Erntesaison der lagerfähigen Sorten für den Handel. In dieser Zeit werden die Zwiebeln in den Supermärkten oft zu besten Angebotspreisen verkauft, sodass sich die Bevorratung lohnt, wenn die Möglichkeit der Lagerung besteht. Hat man keine frostfreien Räume, können im Gartenhaus oder auf dem Balkon problemlos die geernteten Küchenzwiebeln bis Weihnachten ohne besonderen Frostschutz bis in den Monat Mai hinein lagern.