Topinambur KnollenEssbare Topinambur-Knollen.
Essbare Topinambur-Knollen.

Wenn du dieses Gemüse der brasilianischen Indianer (Tupinambá) für ein Kochrezept benötigst, oder wenn du Futter für die Kleintierhaltung brauchst, dann findest du garantiert auch einen Platz im Garten, an dem du diese Sonnenblumenart (Helianthus tuberosus) anbauen kannst. Der Anbau ist sehr einfach, denn die Pflanze ist sehr anspruchslos. Wer allerdings die Knollen leicht und häufig ernten möchte, der sollte den Boden doch etwas vorbereiten und auflockern. Weitere Namen für das Gewächs sind: Erdbirne, Erdsonnenblume, Erdschocke und Zuckerkartoffel.

Standort und Boden

Am besten wächst Tobinambur auf leichten Böden. Auf sandigen Böden können die Knollen sehr leicht ausgegraben werden. Tonböden sollten mit Komposterde aufgebessert. Eine Sandbeigabe lockert zusätzlich auf. Das lohnt sich, weil die Pflanzen immer am gleichen Platz stehen bleiben können. Nur auf stehender Nässe (etwa in feuchten Senken) gedeihen die Pflanzen nicht gut. Volle Sonne und auch dichter Halbschatten werden vertragen. In meinem Garten haben die Tobinambur-Stauden zugleich die Aufgabe, als Sichtschutz vor dem Komposthaufen zu dienen.

Pflanzung

Rankgeruest für KletterpflanzenEs muss nicht immer in einer wilden Gartenecke angebaut werden.Der Tobinambur benötigt zur Vermehrung Knollen (es genügen 2 cm große Rhizomstücken oder man teilt eine Knolle mit scharfem Messer) die man sich das ganze Jahr bei einem Gartenfreund ausgraben kann. Am günstigsten ist natürlich das Frühjahr. Auf einem kleinen Areal von 1,5 x 2 m (man kann auch eine lange Reihe ziehen) lockere ich den Boden gut auf und lege die Knollen etwa 4 – 5 cm tief, bei Neupflanzung aller 40 cm. Hat man im März/April gepflanzt, dann haben sich die Tobinambur-Stauden bis zum Herbst flächig ausgebreitet.

Man kann nun von September bis April Knollen ausgraben und wie erwähnt verwenden. Wird die Grünmasse als Futter benötigt, kannst du schon im September alles Blattwerk komplett ernten, denn im Frühherbst bekommt das Laub häufig Mehltau und ist dann für die Kleintierversorgung verdorben. Neben der Haupterntezeit können die Knollen aber auch die restliche Zeit des Jahres ausgegraben und verbraucht werden. Nach der Haupternte lockert man den Boden mit einer Grabegabel, ohne den Boden zu wenden. Das wären dann schon alle Kulturarbeiten. Die kleineren Knollen, die im Boden verblieben sind, treiben von allein wieder aus.

Wer eine größere Fläche zur Verfügung hat und Topinambur extensiv anbauen möchte, der kann auch Reihen pflanzen, ähnlich dem Anbau der Kartoffeln, und diese anhäufeln. Das erleichtert die Ernte erheblich.

Der Tobinambur ist eines der wenigen Wurzelgemüse, die im Winter im Beet verbleiben und dort direkt bei Bedarf ausgegraben werden. Aber auch der Einschlag im Keller oder in Erdegruben ist möglich.

Am Kompost ist die Staude ein ...
Mit wenig Aufwand eine gute Er...
Viel Blattmasse. Topinambur zä...

Mulchen, die einfache Art der Düngung und zugleich: Unkrautentsorgung

Natürlich ist es gut, die Stauden etwas zu düngen. Ein simple Methode ist es, das Tobinambur-Beet ständig zu mulchen. Das Besondere dabei ist, dass man hier das ganze Jahr über mit dem frisch gejäteten Unkraut (mit Samen), was man sonst nie auf den Kompost bringen würde, mulchen kann, denn: Wo Topinambur wächst, gedeiht kein anderes Unkraut!

Verwendung

Helianthus tuberosis Tobinambur, gelbe BlütenEssbar sind die Knollen. Dafür benötigt man entsprechende Rezepte. Ich selber habe das leicht süßlich schmeckende Gemüse bisher selten verwendet. Die frischen Triebspitzen der Blätter können ebenfalls gegessen werden. Sie können in Salaten Verwendung finden. Die Blüten können in einem Sommerblumenstrauß zum Einsatz kommen. Aber auch einzeln bringen sie uns den Sommer ins Haus.

Ähnliche Wintergemüse (interessant für den einfachen Selbstversorgeranbau) sind Pastinaken (sehr ergiebig) und Schwarzwurzeln (eine Delikatesse).

Da Topinambur eine ergiebige Futterpflanze ist, finde ich seinen Anbau für die Kleintierhaltung im echten Selbstversorgergarten (autonome Wirtschaft) wichtig.