Die Thematik der Düngung ist beim Tabakanbau sehr erst zu nehmen, denn bei falscher Düngung kann die Qualität sehr leiden. Vor allem das Zuviel an Stickstoff bewirkt, dass die Blätter schlecht ausreifen. Die Folge davon ist, dass solcher Tabak schlecht brennt, der Rauch übel riecht und ein schlechtes Aroma hat. Deshalb ist es besser, man düngt zu wenig Stickstoff als zu viel.
Schon die sogenannte Vorfrucht im Fruchtfolgewechsel kann sich negativ auf die Tabakqualität auswirken, nämlich dann, wenn im Vorjahr Hülsenfrüchte auf dem Beet/Feld angebaut wurden. Hülsenfrüchte (Leguminosen) reichern bekanntlich durch die Knöllchenbakterien an ihren Wurzeln den Boden mit Stickstoff an, was sich für den Anbau von Tabak ungünstig auswirkt.
Prinzipiell ist beim Tabakanbau ein Fruchtfolgewechsel gar nicht nötig. Er kann quasi als Monokultur einige Jahre auf dem selben Schlag stehen, was sogar die Qualität der Blätter befördern soll. Für den Beginn einer eigenen Tabakkultur im Garten sollte also am besten altbebautes Gartenland genommen werden. Wer sich ein separates Tabakbeet anlegen möchte, der sollte eine frisch umgegrabene Wiesenfläche nicht sofort für den Tabakanbau verwenden. Dem neuen Gartenboden fehlt noch die nötige Lockerung und Kapillarität. Besser ist es, wenn man auf dem neu gewonnen Acker erst einmal Kartoffeln anbaut und ihn im Folgejahr zum Tabakacker umfunktioniert.
Der beste natürliche Dünger für die Kultur ist gut verrotteter Stallmist, der schon im Herbst des Vorjahres eingebracht wird. Dann wird noch im Herbst grobschollig umgegraben.
Wichtig: Die Kalidüngung
Günstig ist eine Kalidüngung. Tabak ist ein sogenannter Kalifresser. Ein guter Dünger hierfür ist Holzasche, die zwei Monate vor der Pflanzung eingehackt wird. Spätere Einarbeitung könnte die zarten Wurzeln der Setzlinge verätzen. Meist verwendet man jedoch Kunstdünger. Dieser wird vorzugsweise im (Mitte/Ende) April in den Boden eingearbeitet. Hierbei ist darauf zu achten, dass chlorarme Kalidünger zum Einsatz kommen, wie Kalimagnesia oder Schwefelsaures Kali. Diese chloridarmen Kalidünger sind auch für Obst, Gemüse, für Weinreben und Kartoffeln empfehlenswert.
"Eine reichhaltige Düngung erhöht den Wert des geernteten Tabaks (er reift besser aus), denn Kali (ohne Chlor) bewirkt, dass der Tabak leichter brennt. Man streut schwefelsaures Kali
bei Zigarrengut 4-6 kg pro Ar (100 m²),
bei Schneidegut 6-8 kg pro Ar (100 m²)."
Weitere Düngung der Tabakkultur
Phosphordüngung ist allgemein nur bei armen Böden angebracht. Es genügen 2 kg Superphosphat oder Thomasmehl pro 1Ar (100 m²). Ist der Boden sauer, so dünge man moderat mit kohlesaurem Kalk im Herbst oder Winter zuvor. Hat man nicht mit Stallmist gedüngt, so kann etwas Stickstoff gegeben werden: z.B. Kalk-Ammon-Salpeter mit 3 kg für 1 Ar (100 m²) - kein schwefelsaures Ammoniak verwenden. Einen Teil des Düngers arbeitet man 8-10 Tage vor der Pflanzung im Mai ein und der Rest kann als "Kopfdünger" dem bepflanzten Beet im Juni zugegeben werden; doch ist beim Streuen darauf zu achten, dass nichts auf die Tabakblätter fällt.
Literatur & Quellen:
- Die Praxis im Tabakanbau zum Selbstunterricht für Pflanzer, Radebeul 1946.
- [TJ.26.6] I