Tabak selber anbauen – Teil 5: Die Pflege der reifenden Tabakpflanze

Ausgewachsener Tabak.

Das Wachstum des Tabaks setzt im Hochsommer rasch ein, nachdem er im Frühjahr recht langsam gewachsen ist. Die Vegetationszeit beansprucht nur 100 bis 110 Tage. Deshalb bilden sich auch bald Blütenstände an den Pflanzen.

Das Köpfen (Stutzen) des Tabaks

Da es beim Tabakanbau darauf ankommt, dass die Nährstoffe und Säfte allein den Blättern zugute kommen, müssen die Blütenstände rechtzeitig abgeschnitten werden (Köpfen des Tabaks). Das geschieht, wenn die ersten Blüten aufgebrochen sind. Um zu verhüten, dass bei diesen Arbeiten der Stängel aufreißt, ist beim Köpfen ein scharfes Messer oder eine gut geschliffene Gartenschere zu verwenden.

Durch das Köpfen erreicht man ein besseres Längen- und Breitenwachstum der Blätter. Es werden ferner die Ernteerträge an den Blättern nicht nur höher, sondern es steigern sich gleichzeitig ihre Inhaltsstoffe. Auch wachsen die Blätter längere Zeit, ohne dass sich die Reifezeit wesentlich verlängert.

 

Das Entgeizen der Seitentriebe geschieht ähnlich wie bei den Tomaten

Da die sehr zügig wachsende Tabakpflanze einen Überschuss an Nähr- und Speicherstoffen in den Blättern und Stängeln erzeugt, wachsen nach dem "Köpfen" aus den Blattachseln heraus sehr schnell Nebentriebe (Geizen), welche rasch Blüten- und Fruchtstände treiben. Diese Geizen sind (wie bei der Tomate) durch Ausbrechen zu entfernen. Dabei sollte man es sorgfältig vermeiden, die Blätter zu verletzen. Auch dürfen keine abgerissene Stängelteile auf den Blättern liegen bleiben.

Tabak geht in die BlüteDer Tabak geht in die Blüte.

Das Entgeizen nimmt man am besten nachmittags vor, wenn die Blätter hängen und nicht so leicht brechen. Bei frühreifen Tabaksorten bilden sich naturgemäß weniger Geizen-Triebe als bei den spätreifenden Sorten (z.B. Geudertheimer). Um diese Zeit enthalten die Blätter schon viel "Tabakharz", mit welchem man sich die Kleidung beschmutzen kann. Deshalb binde man auf dem Tabakfeld besser eine alte Schürze um.

Die Reife der Blätter

Nach dem Köpfen und Geizen wachsen die Blätter besonders bei feuchtwarmem Wetter sehr lebhaft. Sie reifen aber nicht auf einmal und können daher auch nicht gleichzeitig geerntet werden. Zuerst reifen die untersten 2-3 kleinen Blätter (die Grumpen) und dann schreitet die Reife der Blätter von unten her nach oben vorwärts.

Literatur & Quellen:

  • Die Praxis im Tabakanbau zum Selbstunterricht für Pflanzer, Radebeul 1946.
  • [TJ.26.7] Zählpixel I