Bergkirsche Prunus sargentiiMalerisch ist die Blüte im Kontrast zum dunklen Geäst.
Malerisch ist die Blüte im Kontrast zum dunklen Geäst.

Wir können ohne Übertreibung sagen, dass die Bergkirsche (und besonders die Ziersorte 'Accolade') die schönste Wildkirsche für Gärten und städtische Grünanlagen ist. Sie vereint viele Vorteile in sich, die sie für diese Verwendung so geeignet machen. Die Hauptsache ist dabei, dass es sich um einen kleinen Baum mit malerischem Wuchs handelt, der zunächst straff aufrecht wächst. Im Alter bekommt er eine ausladende Krone, welche man durch Schnitt schirmartig gestalten kann. So ist es möglich, Zugangswege im Vorgarten mit diesem Gehölz wunderbar zu beschatten. Im Frühjahr erfreut es uns mit einem rosa Blütenmeer und im Herbst mit auffällig buntem Laub. Für die Vase geschnitten und vorgetrieben sind die Blüten verhältnismässßig lange haltbar und im zeitigen Frühjahr ein willkommener Zimmerschmuck.

Ein weiterer nicht zu verachtender Vorteil ist, dass die Blätter zeitig ihre Herbstfärbung bekommen und dann auch noch sehr früh herabfallen. Das geschieht bereits Ende September bis Anfang Oktober.
Aus diesem Grunde sind sie empfehlenswert für pflegeleichte Grünanlagen, die Ende Oktober bereits winterfest gemacht werden müssen. Ähnlich zeitig fällt das Laub auch beim Feuerahorn, der im Habitus gut zum Bergahorn passt. Letzterer verträgt größere Trockenheit.

Die immergrünen Gehölze und Koniferen setzen sie Blüten erst richtig ins Rampenlicht

Botanik, Heimat usw.

Die Bergkirsche Prunus sargentii (Syn. Prunus serrulata sachalinensis) wächst wild in Japan, Korea und auf der russischen Insel Sachalin. In seiner Heimat wird es ein mehrstämmiger, strauchartig wachsender oder einstämmiger Baum, der bis 25 Meter hoch werden kann. Bei uns bleibt dieser aufgrund des Klimas wesentlich kleiner. Alte Bäume bleiben mit acht bis zwölf Meter im Wachstum begrenzt, wenn sie nicht ohnehin durch Schnitt klein gehalten werden. Zudem wachsen sie sehr langsam. Erst nach zwanzig Jahren hat die Bergkirsche ihre durchschnittlich sieben oder acht Meter Höhe erreicht. Die Sorte Prunus sargentii 'Accolade' (siehe unten) bleibt noch zwei bis drei Meter darunter.

Blüten Prunus sargentii BergkirscheDie Art ist ungefüllt und hat karminroten Grundblätter, welche duchleuchten.

Das Gehölz hat eine glänzend rote bis kastanienbraune Rinde und rötliche Triebe. Die Blätter sind verkehrt eiförmig und werden an die 12 Zentimeter lang und sechs Zentimeter breit. Ihre Ränder sind fein, aber scharf gesägt. Die Früchte sind eirunde, etwa ein Zentimeter große, glänzende schwarz-rote Kirschen, die bitter schmecken aber nicht giftig sind.

Blüten

Die rosa Blüten erscheinen meist schon im April und sind einfach, das heißt ungefüllt. Sie punkten dafür mit ihrer Größe von drei bis vier Zentimeter. Der Blütenkelch ist röhrig-glockig und die verkehrt eiförmigen Kronenblätter sind ausgerandet. Der Grund der Blüten ist von rötlichen, drüsig gezähnten Tragblättern umgeben. Sie sitzen an zwei- bis vierblütigen Trugdolden. So ist der Flor sowohl aus der Nähe betrachtet interessant als auch in seiner Fernwirkung, denn er besticht durch seine enorme Blütenfülle. Nicht zuletzt ist die Bergkirsche eine Bienenfutterpflanze.

Prunus sargentii Bergkirsche büschelförmige Blüten

Ansprüche, Verwendung

Die Bergkirsche liebt kalkhaltigen Boden, etwas Feuchtigkeit und viel Sonne. Sie ist mit ihrer schirmartigen Baumkrone ein idealer Schattenspender in Vorgärten und an Terrassen. Auch kann sie gut am Rande eines Steingartens stehen oder begleitend an einer Treppe. Das Gehölz eignet sich hervorragend zur Gestaltung der Grünanlagen von Schulen, Kindergärten oder Spielplätzen, da es immer heiter und freundlich wirkt und die Anlage, wie oben bereits erwähnt, pflegeleicht bleibt.

Rosa Blüten Prunus sargentii Accolade VorgartenbaumDie Blüten der Sorte 'Accolade' sind leicht gefüllt und durchgehend rosa. Hier ist sie als Vorgartenbaum gepflanzt.

Sowohl in der Nachbarschaft als auch unter dem Gehölz empfiehlt es sich, üppige Trupps von Frühblühern wie Scilla, Puschkinia, Chionodoxa, Hyazinthen und Narzissen anzusiedeln, welche gleichzeitig blühen. Auch das blau blühende Waldgedenkemein (Omphalodes verna) kann als Bodendecker unter der Zierkirsche wachsen und gibt mit seinen blauen Blüten einen besonderen Farbkontrast. Um die Wirkung des Flors zu steigern, sollten wir auch auf den Hintergrund schauen, vor dem die Blütenkirsche steht. Eine farblich passende Hausfassade oder kontrastreiche Gehölzpartner (Bild oben), sind ein guter Rahmen für das Blütengemälde.

Prunus sargentii 'Accolade' ein idealer Vorgartenbaum

Prunus sargentii AccoladeDie Zierkirsche gibt dem öden Straßenplatz einen Hauch von ihrer natürlichen Schönheit ab.

Sie wird ein zierlicher kleiner Baum, der mehr srauchartig wächst und im Alter gut fünf Meter Höhe erreicht.
Die Zweige dieser Sorte wachsen breit bogenförmig und bilden eine schirmartige Baumkrone. Der malerische Wuchs ist auch unbelaubt im Winter imposant, besonders bei einer exponierten Einzelstellung. 'Accolade' eignet sich hervorragend für die Pflanzung in Innenhöfen und für Pflanzkübel. Neben der wunderschönen Blüte und dem anmutigen Habitus der Accolade-Sachalin-Kirsche ist die prächtige Herbstfärbung, welche vom Orange bis zum Scharlachrot variiert, das Besondere dieses Gehölzes. Seine Blüten erscheinen schon sehr früh, oft in der ersten Aprilwoche, sind leicht gefüllt und kräftig in der Farbe. Die Färbung des Flors wandelt sich. Anfangs entfaltet sich zartes Dunkelrosa und wird von Tag zu Tag stufenweise heller.

Prunus sargentii AccoladePrunus sargentii 'Accolade'. Die schönste Wildkirsche im Angebot.

Kaufen und Pflanzen

Die Bergkirsche wird in den verschiedensten Größen ab 30 bis 50 Zentimeter Höhe bis zu großen Starkbäumen mit bis zu 25 Zentimeter Stammumfang von Baumschulen angeboten. Für den Hausgebrauch müssen aber nicht unbedingt die hochstämmigen, teuren Bäume gekauft werden. Es tun bereits Größen zwischen einen und zwei Meter, welche sich mit Schere und Astsäge auch vom Laien zum Hochstamm ziehen lassen. Diese eigenen Zöglinge sind dann meistens nicht so gerade in der Form, wie die Baumschulware, aber gerade das ist gewünscht und macht den bereits vielfach erwähnten malerischen Wuchs aus.
Man kauft die Bergkirsche im Topf oder Container, also mit einem Erdballen, was das Pflanzen von März bis November ermöglicht. Nach der Pflanzung sollte im ersten und zweiten Jahr gut gewässert werden, da das Ziergehölz Trockenheit ohnehin nicht mag und besonders in der Anwachsphase regelmäßiger Pflege bedarf. Auch Unkraut ist in den ersten Jahren vom Wurzelballen fernzuhalten. Gedüngt wird nach der Pflanzung nicht.

Prunus sargentii HochstammHochstämme zum Beginn der Laubfärbung

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