Rhododendron

Eine gesunde, reich blühende und möglichst pflegeleichte Rhododendronpflanzung bekommen wir nur, wenn die Voraussetzungen bezüglich Standort und Boden stimmig sind. So ist zum Beispiel die oft vertretene Meinung falsch, dass diese Gehölze schattig stehen müssten. Ideal ist hingegen ein lichter, leichter Schatten, der von lockeren Baumkronen geworfen wird. Allerdings darf diese lockere Überpflanzung nicht aus flach wurzelnden Bäumen bestehen. Rhododendren selber sind Flachwurzler und mögen es überhaupt nicht, wenn sie unterirdisch Konkurrenz bekommen.
Allein diese ersten Eigenheiten zeigen uns, dass wir bei diesen außergewöhnlich schönen Blütengehölzen, einiges beachten müssen. Ähnliches gilt für Bodenverhältnisse, Pflanzung und Pflege. Darauf wird nun genauer eingegangen.

Standort und gewünschte Bodenverhältnisse

Wie eingangs bereits erwähnt, sollte der Standort für Rhododendren und Garten-Azaleen eher sonnig sein. Wenn dazu noch gesagt wurde, dass die Gehölze eine leichte Überschattung benötigen, dann ist das in dem Zusammenhang zu sehen, dass Rhododendren neben einem beständig leicht-feuchten Boden, auch eine beständig leicht-feuchte Umgebungsluft wünschen. Ein lichter Schatten kann das unterstützen.
Ideal sind deshalb auch Situationen in der Nähe von einem stehenden oder fließenden Gewässer. Im Garten kann ein künstlich angelegter Teich gleiches bewirken.

Der Boden sollte reich an Humus, gut durchlüftet und dauerhaft feucht sein. Stauende Nässe wird allerdings nicht vertragen. Aus diesem Grunde sind Standorte auf Böden ideal, welche in der Tiefe Wasser abzuleiten vermögen, etwa wenn sie einen sandigen oder kieshaltigen Untergrund besitzen. Günstig, was die Wasserableitung betrifft, sind aber auch Plätze an geneigten Flächen oder Hängen, wenn es nicht gerade Südhänge sind, die sich in der Mittagshitze stark aufheizen und austrocknen.
Unbedingt sollte Beachtung finden, dass Rhododendronerde einen Säurewert (ph-Wert) zwischen 4,5 und 5,5 haben sollte – das ist sogenannter saurer Boden (für sog. Moorbeetpflanzen bestimmt) und entspricht dem eines Nadelwaldbodens.
Eine Ausnahme bilden die INKARHO-Rhododendren, die einen ph-Wert von 4,5 bis 6,5 tolerieren (neutraler Gartenboden besitzt 6,0–7,5) und so vertragen sie damit auch ganz normale, wenig aufgebesserte Gartenerde.

Kiefer zur Überpflanzung von Rhododendron und AzaleenKiefer (Pfahlwurzler) zur Überpflanzung von Rhododendron und Azaleen

Pflanzung besser nicht kurz vor dem Winter

Die empfohlene Pflanzzeit für Rhododendren und Garten-Azaleen geht von März bis Anfang Mai. Da sie in dieser Zeit blühen, ist das besonders für die Auswahl der Blütenfarbe und eine gute Komposition der Pflanzen vorteilhaft. Sollte dieser Zeitpunkt versäumt worden sein, kann man auch noch von Ende August bis Ende September pflanzen. Wichtig ist, dass die Pflanzen noch bis zum Winter gut anwurzeln können, denn sie (und da ganz besonders die immergrünen Arten) verdunsten auch im Winter Wasser. Haben sie bis zum Einsetzen des Frostes kein stabiles Wurzelgeflecht aufgebaut, erleiden sie in langen Kälteperioden Trockenschäden.
Zusätzlich sollte man bei lang anhaltender Trockenheit auch im Winter gießen, denn die Blätter transpirieren, wie bereits erwähnt, auch in der Kälte. Ist der Wurzelballen durchgefroren, dann können die Pflanzen vertrocknen, weil durch den Boden kein Wasser nachkommt.
Neu gepflanzte immergrüne Gehölze und umgepflanzte Exemplare sollten im Januar/Februar vor Morgensonne geschützt werden. Der Einfluss der Sonne erhöht den Feuchtigkeitsverlust.
Vor der Pflanzung sollte der Boden im Umfeld der Grube gut gelockert werden. Bei der Größe des Pflanzlochs richtest du dich nach der Größe des Wurzelballens. Es müssen keine unnötig tiefen Gruben ausgehoben werden, weil sich die Wurzeln weniger in die Tiefe ausbreiten als in die Breite.
Nach dem Pflanzen wird gut angegossen und in den kommenden Wochen bei Trockenheit regelmäßig gewässert.

Rhododendron im WinterDieser sommergrüne Rhododendron schützt sich im Winter vor starker Kälte, indem er seine Blätter zusammenrollt.

Rhododendron umpflanzen

Auch alte Rhododendrongehölze lassen sich recht leicht umpflanzen. Der flache Wurzelballen wird mit dem Spaten weitläufig umstochen. Danach hebelt man den Strauch mit dem Spaten aus.
Der optimale Zeitpunkt für das Verpflanzen von immergrünen Rhododendren ist wie bei der Neupflanzung März bis Anfang Mai und Ende August bis Ende September. Sommergrüne Arten können auch noch im November umgesetzt werden. Wichtig ist nur, dass das Gehölz nach dem Umpflanzen etwas zurückgeschnitten und gut gemulcht wird. Sonst werden die Pflanzen wie oben behandelt.

Pflege, Düngung

Die beliebten Blütengehölze sind relativ pflegeleicht. Man kann sie bei Bedarf problemlos beschneiden. Bei starker Trockenheit wird gegossen und sonst achte man darauf, dass der Wurzelbereich der Gartengehölze mit einer geeigneten Mulchschicht bedeckt ist. Diese, den Boden bedeckende Schicht schützt die Erde und damit die flachen Wurzeln vor Austrocknung und bei beständiger Sonneneinstrahlung vor allem vor Überhitzung.
Gedüngt wird lediglich im Sommer am besten nur mit speziellem Rhododendron-Dünger. Auch Hornspäne sind gut geeignet. Sie sind ein natürlicher Stickstoffdünger.
Wenn Standort und Boden optimal sind, werden deine Rhododendren gesund und vital wachsen. Fehlt eine der erforderlichen Bedingungen, dann werden die Blätter gelb und die Büsche wirken mager und spärlich. Auch eine aufwendige Pflege bringt dann keinen zufriedenstellenden Erfolg. In diesem Fall ist eine radikale Lösung die Beste - das Roden der Büsche. Ehe du deine Kräfte für die Pflege erfolgloser Pflanzen vergeudest, solltest du dir grundlegende Gedanken über eine zweckmäßige Gartengestaltung machen und deinen Garten gegebenenfalls völlig neu planen.

RhododendronhybridenGesunder Habitus von Rhododendronhybriden.


Literatur & Quellen:

Harri Günther; Schöne Blütengehölze; Berlin 1979

Eiselt/Schröder; Laubgehölze; Radebeul 1977

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