Rhododendron yakushimanum HybridenSorte mit außergewöhnlich leuchtender Blüte.
Sorte mit außergewöhnlich leuchtender Blüte.

Das Besondere an Yakushimanum-Hybriden ist, dass sie im Gegensatz zu anderen Rhododendren, normale Gartenböden mit einem gewissen Kalkgehalt tolerieren. In der Regel haben wir im Garten pH-Werte zwischen 6,0 und 7,5, was man als neutrale Bodenverhätnisse bezeichnet [1].
Diese Werte sind für gewöhnliche Rhododendren ungeeignet, denn sie wünschen einen sogenannten sauren Boden, der zwischen (pH-Wert) 4.0 und 5.0 liegt. Moorbeetpflanzen (Rhododendren gehören dazu) benötigen solche Standortverhältnisse.
Die Yakushimanum-Hybriden kommen jedoch mit pH-Werten von 4.5 bis 6.5 aus. Bei ihnen braucht man also keine speziellen Substrate, um den Boden im Garten aufzubessern. Die Yakushimanum-Gehölze stehen in Farbigkeit und Blütenfülle den herkömmlichen Arten in nichts nach. Im Gegenteil, die Blütenfülle ist eher reicher.

Diese immer bekannter werdende Hybriden-Gruppe stammt von einer Wildart, die auf der japanischen Insel Yaku Shima in gebirgigen Höhen um 1500 bis 1900 Meter ihr ursprüngliches Zuhause hat. Die sehr frostharten Gehölze haben einen dicht gedrungenen Wuchs und wachsen relativ langsam. Ihr Habitus ist etwas breitwüchsiger und vielleicht auch etwas malerischer gegenüber den anderen Rh.-Hybriden.
Eine weitere Besonderheit ist, dass sie, wie andere Hochgebirgspflanzen auch, eine hohe Sonnenverträglichkeit haben. Damit kann man sie auch in die volle Sonne pflanzen und benötigen nicht, wie bei anderen Rhododendronarten der Fall, eine lichte Überschattung.

Verwendung

Auch hier die Besonderheit zuerst: Rh. yakushimanum eignet sich entsprechend des oben Gesagten für Dachgärten und Dachterrassen. Daneben pflanzen Gartengestalter diese immergrünen Blütengehölze in Heide- und Steingärten, in Innenhöfe oder in Pflanzkübel der Stadtbegrünung.

In knalligem Rosa.

Was sind INKARHO-Rhododendron bzw. INKARHO-Hybriden?

Nach meinen Recherchen ist INKARHO® eine geschützte Wortmarke (Handelsname) für Yakushimanum-Rhododendren, auf welche herkömmliche Sorten veredelt wurden. Eine wirklich clevere Idee, denn so nimmt man die kalktolerante Art als Veredlungsunterlage für alle anderen Arten und -sorten, welche sonst nur auf Moorbeet-Erde gedeihen würden.
Verkauft werden INKARHO-Sorten in den verschiedensten Blütenfarben (auch gelb) und sogar mit duftenden Blüten.

Pflege und Rückschnitt

Rhododendron yakushimanum Marietta weissgelbRhododendron yakushimanum, Sorte 'Marietta'

Yakushimanum-Rhododendren bedürfen keiner außergewöhnlichen Pflege. Wer dafür die Zeit hat, der kann die verblühten Blüten ausbrechen. Schnittarbeiten sollten kurz vor dem Austrieb im April erfolgen. Dadurch ist es auch möglich, die Pflanzen als Hecke (Duftblütenhecke) zu schneiden. Um sie in Form zu bringen, muss solch eine immergrüne Hecke wenn nötig natürlich im Breitenwachstum gebremst werden. Hier also den regelmäßigen Rückschnitt nicht versäumen. Nicht unerwähnt darf bleiben, dass die INKARHO-Hybriden meist üppiger wachsen, als die japanische Urform.
Gedüngt wird nur im April mit chlorfreiem Dünger oder besser lediglich mit Hornspänen (Naturdünger).

Die Verwendung der oben genannten Formen bietet eine gute Alternative zur sinnlosen Verschwendung von Torferden. Denn sie wird bei diesen Gehölzen nicht benötigt.
Ob Yakushimanum-Rhododendren im Wurzelbereich gemulcht werden sollten, ist mir nicht bekannt, doch eine dünne Mulchschicht aus Kompost schadet sicher nicht.

Weitere kalktoleranten Rhododendren

An dieser Stelle sind von den herkömmlichen Rhododendronarten noch zwei zu nennen, die ebenfalls als weniger kalkfeindlich eingestuft werden:

Rh. hirsutum (Almenrausch): stammt aus den Kalkalpen; liebt sonnige, trockene Lagen; dicht verzweigt; bis ein Meter hoch; Blüten purpurrot, seltener weiß; für Steingärten geeignet

Rh. x praecox (Vorfrühlings-Rh.): sehr verbreitete, im März/April blühende Züchtung mit karminrosa Blüten; etwa ein Meter hoch werdend


Bemerkungen und Literatur:

[1] Für Rhododendren benötigen wir einen luftigen, lockeren Boden, der reichlich Humus enthält, mit einem wasserdurchlässigen Grund. Zudem muss der Boden einen sauren pH-Wert aufweisen, der zwischen 4.0 und 5.0 liegt.
Wichtig: Der pH-Wert von normalem Gartenboden variiert üblicherweise zwischen 6,0 und 7,5. Ein pH-Wert von 7,0 gilt als neutral. Ein pH-Wert unter 7,0 deutet auf sauren Boden hin, während ein pH-Wert über 7,0 auf alkalischen Boden hinweist.
Was den optimalen Standort für Rhododendren betrifft, so ist weiterhin wichtig, dass Boden und Umgebungsluft möglichst gleichbleibend gleichmäßig feucht sind. Auch wird oft fälschlicherweise vermutet, dass diese Gehölze Schattenpflanzen sind, doch das sind sie nicht! Für Blüte und Gesundheit benötigen sie Licht und um Licht-Konkurrenz zu vermeiden, sollten sie auch nicht zu eng gepflanzt werden.
https://web.archive.org/save/https://www.rhodo.org/standort

Weitere Informationen habe ich aus dem Baumschule-Vollsortiment-Katalog 1996, Media Nord GmbH übernommen.

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