Bei meinen journalistischen Recherchen zum Thema Eigenheimbau stoße ich immer wieder auf interessante Spartipps. Hier habe ich diese einmal zusammengestellt: 1. Der Grundriss des Baukörpers. Je kompakter dieser ist, umso preiswerter seine Errichtung. Ein würfelförmiges Eigenheim, auch mit Keller, hat ein sehr günstiges Kostenverhältnis von Körperhülle zum Rauminhalt. Auch in der Energiebilanz sind solche Formen optimal. Längliche oder L-förmige Häuser sind beliebt (L-Bungalows), doch sie haben das ungünstigste Verhältnis von Umbauungs-Oberfläche zum gewonnenen Raum. In der Energiebilanz kann sich dies ungünstig auswirken.
Bekannt ist, dass in den USA die billigsten Einfamilienhäuser gebaut werden. So gibt es beispielsweise diesen Würfel-Typ unter der Bezeichnung "American Foursquare". Das sind einfache Holzhäuser mit einfachster Dacheindeckung (Dachpappe), welche oft selbst aufgebracht und später problemlos selber repariert werden kann.
2. Flachdächer und Dächer ohne große Neigung sind kostengünstig und können vom Besitzer leicht selbst gewartet werden. Moderne Dachbeläge (Kunststoff-Dachbahnen) für Flach- oder wenig geneigte Dächer sind sehr haltbar und nicht mehr mit der herkömmlichen Dachpappe vergleichbar.
Blockbohlenhäuser sind interessant, denn am Bau ist 3. sehr viel realistische Eigenleistung möglich. Der Bauherr benötigt ein Fundament, welches eine Fachfirma herstellen sollte. Die vorgefertigten Blockbohlen können vermutlich von jedem pfiffigen Heimwerker (2 Personen mindestens?) zusammengezimmert werden. Mir ist bekannt, dass Hersteller der Blockhäuser verlängerte Garantieleistungen für ihre Produkte anbieten. Das kann Kostenrisiken mindern.
4. Schlüsselfertig bauen lassen? Ich bin der Meinung, Handwerker wie Dachdecker, Klempner, Heizungsbauer, Elektriker und zum Teil auch Fliesenleger und Fensterbauer braucht man ein Leben lang. Auf lange Sicht gesehen sind die Handwerker nahe am Ort preiswerter als ständiger Handwerkerwechsel und Leistungen von weit entfernten Firmen. Es ist ein überschaubarer Aufwand und spart Kosten, die nötigen Handwerksleistungen selber zu organisieren.
5. Kostenrisiken in der Bauphase und beim Geldverkehr kann man nach meinen Recherchen durch Treuhänderkontoverwalter erheblich mindern. Übrigens auch eine Bauhaftpflicht.
6. Besorge dir mit vergleichbaren Angeboten immer mehrere Kostenvoranschläge für eine Bau- oder Handwerksleistung. Das ist zwar allgemein bekannt, aber wie oft hält sich der Privatmann daran?
7. Eine Möglichkeit ist es, einen Maximalpreis vorzugeben und sich dazu Angebote einzuholen. So finden sich nicht selten Möglichkeiten, an die man zuvor gar nicht gedacht hat.
8. In vielen Fällen kann es sinnvoll sein, einen Fachmann für die Bauaufsicht einzuschalten, der die Bauabnahmen macht und darauf achtet, dass die Kosten nicht ausufern. Ein Bau kostet am Ende immer mehr, als man geplant hat - in der Regel um die 20 %. Damit lohnt der Kosteneinsatz für den Architekten oder Bauingenieur für die Bauüberwachung bzw. -oberleitung allemal.
9. Grunderwerbssteuer: Es könnte durchaus sein, dass der Käufer eines neuen Eigenheimes hohe Steuern zahlen muss, wenn er Grundstück und Haus komplett kauft . Recherchiere nach der Bemessungsgrundlage für die Grunderwerbsteuer und sprich die Problematik auch beim beim Notar an! Vermutlich spart der Bauherr viel Geld, wenn er zuerst das Grundstück kauft und erst mit zeitlichem Abstand (?) das Eigenheim darauf baut, denn dann wird für die Steuerbemessung das Eigenheim nicht mitgezählt. Anderenfalls zählt es in der Wertbemessung mit. Wenn also das Haus mit 200.00 € vom Finanzamt veranschlagt wird, dann wären bei angenommener Grunderwerbssteuer von 3,5 %** = 6.000 € fällig, die ohne Not eingespart werden könnten. (**in vielen Bundesländern höher!)
Bilder: Fotolia.com und Ungerpark bei Dresden (Musterhauspark), sowie Musterhäuser der Firma FISCHERHAUS in dem Ort, wo vermutlich das beste Weißbier der Welt gebraut wird, Bodenwöhr. Mehr Infos zum Toskana-Haus und zum mediterranem Baustil.