Man kann sich trefflich darüber streiten, ob es besser ist, ein kleines Eigenheim zu bauen oder das Vorhaben großzügiger anzugehen, weil in der Bauphase zwischen klein und etwas größer kein besonderer Unterschied besteht. Jedoch: Wenn sich etwa im Rohbau die Kosten zur großzügigeren Variante nicht sehr viel nehmen, so summieren sie sich in der Menge. Und so können die Baukosten auch schnell aus dem Ruder laufen, wenn man sich nicht genau an das erste Ideenkonzept hält.
Besserer Wiederverkaufswert
Ein kleines Eigenheim hat jedoch auch gewisse Vorteile, welche ich zunächst nennen will. Jedes neu gebaute Haus, sei es nun massiv oder in der Fertigbauweise, hat einen bestimmten Wiederverkaufswert. Auch wenn du nicht vorhast, deine Immobilie in absehbarer Zeit zu veräußern, so ist es für den Notfall und daraus folgend auch für den Beleihungswert (Hauskredit) relevant, ob die Immobilie leicht verkäuflich ist und ob sie bereits von ihrer Gliederung her ihren Wert hält oder sogar steigert. Meines Wissens ist das bei kleinen Einfamilienhäusern viel eher der Fall, als bei großen Heimen. Kleine Häuser werden eher gesucht (Eigenheime für Singles), als umfangreiche Anwesen. Auch die Möglichkeit, solch ein Eigenheim komplett zu vermieten, steigt mit hoher Wahrscheinlichkeit bei optimaler, also kleiner Größe. Wer kleine Zimmer hat und diese aber hochwertig ausstattet, wird ebenfalls den Wert des Gebäudes steigern. Im folgenden Bild sind das zum Beispiel eine vornehm getäfelte Wand, welche mit wenig Aufwand das Flair des ganzen Hauses hebt. Die verglaste Landhaustür mit Oberlicht verbindet den Wohnraum unmittelbar mit dem Garten und lässt das Hausinnere dadurchgroßzügiger wirken.
Optische Tricks
Unten in meinen Video-Notizen folgt ein schönes Beispiel, welches zeigt, dass man mit einigen optischen Tricks ein kleines Eigenheim großzügiger erscheinen lassen kann. Da mein Fachgebiet aber die Gartengestaltung ist, möchte ich darauf hinweisen, dass bei kleinem Baugrundstück ein kleines Einfamilienhaus logischerweise den Garten größer wirken lässt. Um das Haus herum ist somit ordentlich Platz für den Nutz- und Ziergarten sowie für die Wohnterrasse. Allein dadurch kann ein kleiner Baukörper größer wirken, als ein Haus von doppelter Größe, welches auf winziger Fläche steht und eingezwängt ist von benachbarten, ähnlichen umfänglichen Eigenheimbauten.
Wer den Garten als grünes Wohnzimmer betrachtet, was ich gern propagiere, der wird ihn als Erweiterung des Hauses sehen und bald bemerken, dass die Hausgröße für die Wohnqualität gar nicht so entscheidend ist. Letztlich hat man in großen Häusern nur mehr Stauraum für Plunder, doch den kann man auf dem Grundstück auch in klug und dezent platzierten Geräteschuppen unterbringen oder weitgehend vermeiden.
Meine interessanten Video-Notizen
Im Video wird eine kleines Eigenheim vorgestellt, welches im ersten Moment ganz gewöhnlich erscheint, doch dem ist nicht so. Wer genauer hinschaut, wird eine kluge, ja geniale Raumplanung bemerken. Im kurzen Video sehen wir auch eine sehr dezent aufgestellte Fertiggarage, welche durch ihre Form und Platzierung das Grundstück optisch nicht verkleinert.
Möglichkeiten offen halten
Erwähnt sein an dieser Stelle auch die Möglichkeit, dass man bei der Planung die Option behält, das Eigenheim bei dringendem Bedarf baulich zu erweitern. Dazu habe ich hier geschrieben. Besonders Baukörper mit Flachdach oder Pultdach sind dafür prädestiniert. Wohnraum (z.B. Gästezimmer, Arbeitszimmer) kann man aber auch erweitern, indem man das Gartenhaus dafür herrichtet. Gibt es diesbezüglich Probleme mit dem Bauamt, möchte ich die Alternative nicht unerwähnt lassen, im Grundstück einen Wohnwagen aufzustellen. Wem das zu unromantisch ist, der weiche auf einen Zirkuswagen aus. Letztere gibt es heute in Luxus-Ausführung mit völlig autarker Wasserver- und entsorgung.