Hitzeschutz für die Terrasse

Porch Veranda

Wer seine Terrasse oder einen Sitzplatz im Garten in der kühlen Jahreszeit geplant hat und in dieser Zeit froh war, wenn ein paar wärmende Sonnenstrahlen dort auftrafen, der ist häufig erstaunt, wenn derselbe Platz in den Sommermonaten durch Hitzestau gelegentlich unbenutzbar wird. Für die unangenehme Hitzeentwicklung gibt es mehrere Gründe. Zum einen kann es an der fehlenden Beschattung liegen, oder die gewählten Materialien heizen sich sehr stark auf. Auch eine Bepflanzung kann die klimatischen Bedingungen positiv verändern. So kann man mit viel Grün oder verschiedenen technischen Beschattungen für Kühlung sorgen. Aber auch die Art der Materialien und die Farbwahl (dunkel/hell) haben einen gewissen Einfluss.

Helles oder dunkles Material?

Bekannt ist, dass sich dunkle Belagplatten oder Wellbitumendächer in der Sonne aufheizen und die Terrasse in heißen Mittagsstunden zum Backofen werden lassen. Wäre also die Verwendung von hellen Baumaterialien für das Gartenprojekt die Alternative? Nur theoretisch, denn helle Bodenbeläge, Sichtschutzwände usw. haben mitunter eine sehr unangenehme Blendwirkung, je nach Lichteinstrahlung. Das ist schon ein Dilemma.

Die empfehlenswerte Lösung ist genau der Mittelweg. Das heißt, verwende leicht getönte Materialien. Sie sind dem Auge ohnehin angenehmer als schwarz, dunkelgrau oder grellweiß. Für den Bodenbelag gibt es zudem die Möglichkeit, ein Material einzusetzen, welches sich durch die Sonne wenig aufheizt. In dieser Hinsicht besonders gut geeignet ist das sogenannte Thermoholz. Dieses Naturmaterial, welches für Beläge, Seitenwände oder Terrassendächer Verwendung finden kann, wurde mittels hoher Temperaturen konserviert (dauerhaft haltbar gemacht). Da bei dieser Verarbeitungstechnik auch alle Feuchtigkeit aus den Holzzellen verdampft ist, kann es zum einen kein Wasser mehr aufnehmen, was der Haltbarkeit sehr zuträglich ist, und zum anderen nimmt das thermisch behandelte Holz keine Wärme auf. Das macht es für deine Zwecke zum Favoriten.

Veranda Holzbelag mit schlafender KatzeAngenehme Oberflächen

Sonnenschirm, Markise, Dach – was ist das beste?

Desweiteren stehen uns die verschiedensten technischen Schattenspender zur Verfügung. Zu den meisten habe ich hier auf diesen Seiten bereits allerhand geschrieben:

All diese Produkte funktionieren in einer Hinsicht gut: Sie spenden Schatten. Doch ich bin der Meinung, dass nichts so wirksam beschattet und kühlt, weil es zugleich das gesamte (Raum)Klima beeinflusst, wie eine ausladende Baumkrone. Im Frühjahr werden die wärmenden Sonnenstrahlen noch durch das Geäst hindurchgelassen, im Sommer schließt sich durch das Laub das Schattendach, kühlt und beschattet den Sitzplatz. Wer Bäume mag, wird mir zustimmen. Wer den zusätzlichen Aufwand wie Schnittarbeiten und Laubfegen scheut, der wird sich auch durch meine Argumente nicht überzeugen lassen. Nur soviel sei noch erwähnt: Es gibt auch einige Laubholzarten, die relativ klein bleiben und dennoch schirmartige Baumkronen bilden.

SonnensegelBildrechte © bambooline.de

Zum Bild: Hier sorgen Sonnensegel für einen schattigen Sitzplatz zusammen mit dem fürs Auge angenehmen Terrrassendeck aus Bambusdielen (Anbieter elephant Bambusprodukte GmbH). Das sehr harte Material aus Bambusfasern und Kunstharz ist langlebig. Was das Aufheizen in der Sonne betrifft, liegt es im Mittelfeld.

Veranda

Eine weitere Möglichkeit ist die Veranda (amerikanisch: Porch), welche nach meiner Auffassung für unsere Verhältnisse sehr zu empfehlen ist, weil sowohl heiße Tage als auch Dauerregen den Aufenthalt im Freien beeinträchtigen können. Wenn wir sowieso Geld investieren, dann ist es doch am besten, das Projekt multifunktional umzusetzen. Das ist jedenfalls meine Meinung dazu. Allerdings sollte die Überdachung nicht zu niedrig sein, weil es bei ungenügender Höhe zu einem Wärmestau kommen kann. Mein Vorschlag wäre, drei Meter Höhe nicht zu unterschreiten. So bekommen auch dahinterliegende Fenster noch ausreichend Licht. Zudem wird der überdachte Raum heller, was besonders im Frühjahr und Herbst, wenn die Sonne tief steht und wenig wärmt, und somit noch kein Schatten benötigt wird, von Vorteil ist.

Im Hochsommer über die heißen Mittagsstunden spendet das Dach dann ausreichend Schatten, selbst wenn die Veranda südlich exponiert ist.

Letztes Bild: Hier noch ein typisch amerikanischer Porch aus dem Süden. Neben dem Schattendach sehen wir auch bodentiefe Fester mit Lamellen-Jalousien, wie wir sie aus dem Mittelmeerraum kennen. Sie dienen im geschlossenen Zustand bei gleichzeitiger Beschattung einer besseren Belüftung der Innenräume. Ein ähnliches Prinzip finden wir auch beim "Französischen Balkon".

PorchPorch

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