Anbauanleitungen und Permakultur

Tropischer Wald

Etwa seit 2008 beschäftige ich mich mit dem Thema Nutzgärten und das besonders unter dem Aspekt der Eigenversorgung. Dazu gibt es bereits auch vielerlei Literatur, seien es nun Fachbeiträge oder Erfahrungsberichte und diese sowohl über herkömmlichen Gartenbau als auch über alternative Anbaumethoden. Ungefähr ab 2010 wurde dabei ein Thema immer öfter Gegenstand der Betrachtung. Es handelt sich um den Waldgarten im Sinne eines Nutzgartenkonzepts, um in einem weitgehend natürlichen Ökosystem, pflanzliche Lebensmittel zu produzieren. Bis vor etwa einem halben Jahr betrachtete ich diesen Entwurf eher skeptisch und habe erst Ende 2021 eine eigene effiziente Form gefunden, diese Prinzipien praktisch umzusetzen. Dabei habe ich jedoch die klassische Form der Permakultur-Waldgärtnerei, wie sie in Folge beschrieben ist, individuell abgeändert. Das ist auch nötig, weil vorgefertigte Konzepte häufig die Erwartungen nicht erfüllen.

Pflanzarbeiten im Tiefbeet

Das Thema Tiefbeetkultur ist auf meiner Garten-Webside noch recht neu, denn ich selber praktiziere sie erst seit wenigen Jahren. Die Technik, die ich hier anwende, ist die modern entwickelte Methode von John Jeavons aus Kalifornien. Ähnliche Verfahren kennen wir aber auch schon aus den Niederlanden. Sie sind dort seit über 200 Jahren gebräuchlich. Die kalifornische Variante unterscheidet sich von älteren Anbautechniken allerdings dadurch, dass bei ihr die Pflanzen auf den Beeten dichter stehen, als traditionell. Was meine eigenen Erfahrungen betrifft, so bemerkte ich jedoch bereits nach kurzer Zeit, dass sich nicht alle Vorgaben dieser Anbaumethode eins zu eins umsetzen lassen. Auf Grund anderer klimatischer Bedingungen entwickelten sich manche Kulturen nicht wie erwartet. Der Weiteren musste ich auch feststellen, dass sich nicht alle Gemüsearten zum Dichtpflanzen eignen.

Pastinaken Tiefwurzler

Allgemein teilt man Pflanzen in Flach-, Mitteltief- und Tiefwurzler ein. Auch bei den Gartengemüsen ist das so. Im sogenannten Mischkulturanbau ist es beispielsweise üblich, tiefwurzelnde mit flachwurzelnden Gemüsekulturen zu kombinieren, wie etwa Zwiebeln mit Möhren bzw. Schwarzwurzeln. Wer auf seinen Beeten nur eine dünne Schicht an Mutterboden hat, der muss sich zwangsläufig mit dem Wurzeltiefgang der Kulturpflanzen beschäftigen.

Hügelbeet mit Mischkulturen

In den 1980er Jahren durfte wohl in keinem Buch über Gemüseanbau im Kleingarten das sogenannte Hügelbeet fehlen. Dieses war eine Art Komposthaufen-Beet mit verschiedenen Schichtungen. Im Innersten dieser Komposthügel ist Geäst eingebracht, dann folgt halb verrotteter Kompost, dann Laub, Pflanzenreste und dergleichen, dann Mist und Komposterde und zu guter Letzt eine Mulchschicht. Es mag zwar Hügelbeete geben, welche besondere Vorteile aufweisen und dem Naturkreisläufen nahe stehen (Permakultur, Hügelkultur) – diese sollen hier auch beschrieben werden – doch wenn die soeben beschriebene Variante funktionieren würde, dann hätten wir diese Jahrzehnte lang "erfolgreich" erprobte Kultur heute viel häufiger in den Nutzgärten zu bewundern.

mein Permakulturgarten

Hier stelle ich gern meinen kleinen Selbstversorgergarten vor, den ich seit wenigen Jahren im Sinne der Permakultur bewirtschafte. Permakultur definiere ich als eine an der Natur orientierte Kreislaufwirtschaft, die weitgehend regional verankert ist. Generell ist die Bewirtschaftung in Land-, Fisch-, Waldwirtschaft und Gartenbau ein Prozess, bei dem wir nicht gegen die Natur arbeiten sollten. Dieses Konzept sind wir bestrebt, umzusetzen, doch ist es meistens nur in kleinen Schritten realisierbar.