Anbauanleitungen und Permakultur

Porree in Dichtpflanzung

Die biointensive Gartenbaumethode nach John Jeavons – "GROW BIOINTENSIVE® – kommentiert vorgestellt:
Der intensive Gartenbau nach Jeavons (GB-Gärtnerei) ist mit seinen acht Prinzipien ein Muster-Anbausystem, welches uns zeigen will, dass es möglich ist, mit einem Selbstversorgergarten die grundlegende Ernährung einer Familie in veganer Form zu ermöglichen. In seinem System gibt es weiterhin die echt interessante 60/30/10 Regel, die besagt, dass man auf 60 Prozent der zur Verfügung stehenden Fläche im Garten Getreide anbauen sollte, wobei das Stroh für die Kompost-Düngung gebraucht wird. 30 Prozent der Anbaufläche wird mit "Kalorien-Pflanzen", das sind kalorienreiche Gemüse zur grundlegenden Ernährung, bestellt. 10 Prozent des Kulturlandes sollte mit Gemüsepflanzen bebaut sein, welche Vitamine und Mineralien liefern [1]. Es ist also ein insich geschlossenes, gärtnerisches und wirtschaftliches System. Im deutschen Sprachraum ist es kaum verbreitet [2]. Ich vermute, es liegt daran, dass anfangs einige Anbautechniken falsch verstanden (ungünstig übersetzt) wurden.

Kleines Indianerbeet

Ich kenne die Indianerbeete – sie werden auch Aztekenbeet oder Milpa genannt – aus den 1980er Jahren, wo sie meist als Mulch- und Hügelbeete angelegt wurden. Darauf pflanzte man dann mehrere Gartenkulturen in Mischkultur. Damals waren es wohl Mais, Stangenbohnen, Kürbisse und Tomaten, doch irgendwie hatte sich dieses Konzept nicht so richtig durchgesetzt und vielleicht hatte man da auch verschiedene alte indianische Anbaumethoden miteinander unzulässig vermengt.

Ertragreicher Permakulturgarten

Hier gebe ich eine konkrete Anbauanleitung für einen Selbstversorgergarten in Reihen-Mischkultur. Nach dieser Anleitung wird das Gartenland in langen durchgehenden Reihen bestellt. Da durch die Beet-Reihen am Ende fasst immer unterschiedliche Gemüsearten nebeneinanderstehen (Ausnahme: Vorkultur mit Frühkartoffeln), entsteht auf der Gesamtfläche eine abwechslungsreiche Mischkultur. So kann auf einem relativ kleinen Raum eine intensive Permakultur betrieben werden.

Strohmulch im Reisfeld

Wenn wir uns heutzutage eingehender mit dem alternativen Land- und Gartenbau beschäftigen, so stoßen wir früher oder später auf den Namen des Japaners Fukuoka Masanobu, der 2008 seinen Lebensweg in Iyo (jap. Insel Shikoku) 95jährig vollendete. Als junger Mann studierte der Sohn begüterter Landbesitzer Mikrobiologe und Agrarwissenschaft und arbeite auf diesem Gebiet in staatlichen Behörden. Durch eine schwere Lungenentzündung im Jahre 1937 erfuhr Fukuoka durch spirituelles Erleben dann aber einen Sinneswandel. Dieser führte dazu, dass er seinerzeit die Praktiken der modernen westlichen Agrarwissenschaft verwarf, um von da an die Ideale einer natürlichen Landwirtschaft zu verfolgen. Dabei spielten auch Zen-Buddhistische Anschauungen und daoistische Philosophien eine Rolle, welche ein gegen die Natur gerichtetes Handeln verwerfen.

Zwiebelbeet in Tiefbeetkultur

Der eine oder andere Gartenfreund hat sich vielleicht schon einmal mit dem Gedanken getragen, sein Gartenland zu vergrößern, um seine Anbauflächen hauptsächlich für Gemüse zu erweitern. Natürlich ist so etwas mit zusätzlichen Kosten verbunden. Gäbe es aber eine Möglichkeit, ohne Zukauf oder zusätzliches Pachtland die vorhandene Anbauflächen um das doppelte oder gar vierfache zu vergrößern, wäre das doch eine feine Sache. Aus 200 Quadratmeter Beetfläche 800 Quadratmeter machen? Ja, das geht. Die Verfechter der Tiefbeetkultur behaupten [1] dies, einfach, indem sie ihre Flächen mehr in der Tiefe nutzen und damit doppelte, dreifache oder vierfache Erträge als bisher generieren. Zugegeben, allein durch tief gelockerten Boden erhalten wir im Vergleich zum üblichen Gartenbau keine vierfachen Ernten, doch mit der dann möglichen viel dichteren Bepflanzung und einer perfektionierten Anbauplanung kommen wir unseren Wünschen schon näher.