Drei Ursachen: Manchmal kann es vorkommen, dass die Zucchinipflanze einfach keine Früchte ausbildet. Dass hat genau drei Gründe. Die erste Ursache der Problematik ist die, dass man mindestens zwei der Pflanzen nebeneinander pflanzen sollte (natürlich mit dem nötigen Abstand von ca einem Meter), denn diese Kürbisgewächse wollen zur besseren Befruchtung gern einen "Partner" neben sich stehen haben. Fehlt der Fremdbefruchter, ist das schon mal nicht hundert Prozent optimal. Diesen Punkt, wenn nötig zu verbessern, ist in der Stadt um so wichtiger, wenn man das Prachtstück auf dem Balkon für sich alleine stehen hat.
Haben wir aber Gärten in der Nähe, wie das auf dem Lande oft der Fall ist, dann müsste theoretisch die Befruchtung durch Bienen und Blütenpollen aus fremden Gärten garantiert sein, weil dort fast immer artgleiche Kürbisformen (Cucurbita pepo, Gartenkürbis) gepflanzt sind. Die Bienen, die im Sommer nicht besonders viele Blüten zur Verfügung haben, würden dann den Pollen in einem recht großen Terrain verbreiten, weil ihr Sammelgebiet in dieser Zeit recht groß ist. Der zweite, fremde Befruchter-Zucchini ist aber kein unbedingtes Muss. Wir können die Betäubung auch selber in die Hand nehmen:
Männliche und weibliche Blüten
Zucchini besitzen männliche und weibliche Blüten. Die männlichen Blüten haben einen ganz dünnen Stiel – sie sind also leicht auszumachen – und die weiblichen besitzen einen etwas verdickten Stielansatz. Nach der Pflanzung und bei Wassermangel bekommen die Pflanzen mitunter sogenannten Stress (Wachstumsstress), bei dem sie kaum weibliche Blüten ausbilden. Besonders auf dem Balkon, oder wer die Zucchinipflanzen im Kübel kultiviert, der sollte dann die wenigen weiblichen Blüte von Hand mit einem Pinsel bestäuben. Das sollte dann schon bald Erfolge bringen.
Phosphormangel oder schädliche Kalkdüngung
Wenn der Ertrag später im Jahr aussetzt, also nach guten Anfangserträgen, dann kann dafür die Ursache Phosphormangel sein. Es fehlt also der nötige Dünger für die Fruchtbildung. Es gibt spezielle Phosphordünger, die für die Zucchini auf dem Balkon (im Kübel) und ebenso im Freiland verwendet werden können: Thomasphosphat oder Blaukorn (Mischdünger) – das sind beides Kunstdünger. Wer es natürlicher will, der muss auf Stalldung zurückgreifen, also bei der Pflanzung Mist mit eingraben und am besten im Juli noch einmal mit Stallmist mulchen.
Für die Zucchini auf dem Balkon gibt es noch eine elegante Lösung. "Kleinvieh macht auch Mist" – heißt es. Selbst mit dem Mist von Meerschweinchen oder Zwergkaninchen kannst du deine kleine Balkonfarm ausreichend mit nötigem Dünger versorgen. Das ist durchaus ernst gemeint. Auch Kletterbohnen (Feuerbohnen) oder Tomaten gedeihen mit dieser Kleintier-Mistdüngung optimal. Was Zucchini und Kürbisse gar nicht mögen, dass ist eine frische Kalkdüngung. das verursacht Stress und wie oben schon erwähnt Ertragsausfälle.
Wetterumschwung und zu heiß
Eine dritte Möglichkeit, welche das Ansetzen und Wachsen der Kürbisfrüchte aussetzen lässt, ist ein Wetterumschwung von kühler Witterung auf einen heißen Tag (selten anders herum). Dann verkümmern oft etliche der kleinen, angesetzten Früchte und bilden sich nicht weiter aus. Auch anhaltend heißes Wetter ist ungünstig. Merkwürdigerweise ist es nicht so, dass tropische Gemüse – das betrifft z.B. Zucchini, alle Kürbisse und auch Gurken – um so besser gedeihen, je höher die Temperaturen sind. Die Tropengewächse mögen Temperaturen um die 20 °C bis 25 °C. Diese milde Wärme sollte möglichst konstant sein und dazu möglichst eine hohe Luftfeuchtigkeit bestehen. Ungünstig sind dreißig Grad Hitze am Tage, dann wieder nur fünfzehn Grad in der Nacht und dazu noch trockene Luft und Witterung.