'Azur Star' in Zwischenkultur zu Erbsen.Junger 'Azur Star' in meinem Garten.
Junger 'Azur Star' in meinem Garten.

Brassica oleracea var. gongylodes L. 'Azur Star': Dieser sehr frühe Kohlrabi (Oberrübe) gilt für Kleingärtner seit Jahrzehnten als schönste blaue Treib- und Freilanform. Es ist eine schnell wachsende* Sorte, mit der eine ganzjährige Kultur möglich ist. Noch bis in den Juli hinein kann 'Azur Star' gesät und anschließend verpflanzt werden.

Unter Glas kann die Aussaat bereits ab Mitte Januar erfolgen, im Freiland dann ab Mitte März, wenn es die Witterung erlaubt.
Die spezielle Kleingartensorte ist schossfest (treibt nicht ohne Knollenbildung durch) und platzt auch nur selten auf. Die Knolle ist rund, leicht platt, tiefblaue und zart. Ihr hoher Stiel macht eine Ernte leicht.
Die Belaubung ist mittelstark und feinstielig. Hier sei daran erinnert, dass junge Kohlrabiblätter eines der gesündesten Gartengemüse sind. Sie sind eiweißreich, haben reichlich Provitamin A und sehr viel Vitamin C.
Die Kohlrabiknollen zeichnen sich durch einen sehr feinen Geschmack aus.

Freilandsaat Kohlrabi 'Azur Star'Die Freilandsaat sollte mit Schneckenkorn geschützt werden.

Weitere Beschreibung

  • Samenbedarf: 1,5 Gramm pro 10 Quadratmeter
  • Saattiefe: 1 – 2 Zentimeter
  • Keimfähigkeit: 45 Jahre
  • Keimdauer: variiert je nach Temperatur sehr, bei 12°C etwa 10 Tage.
  • Pflanzabstand: 30 x 25 Zentimeter
  • Ertrag: etwa 15 – 20 kg auf 10 Quadratmeter, daneben 1 kg pro 10 Quadratmeter Kleintierfutter (Blätter und Schalen)

Mit meinen Recherchen konnte ich noch nicht das Alter der Zuchtform sowie den Züchter feststellen. Auf jeden Fall ist es keine Hochzuchtsorte (F1).
Vermutlich kann man von 'Azur Star' den Samen selber gewinnen. Dafür macht man eine Aussaat im Sommer, überwintert dann die Pflanzen (Einschlag) und lässt sie im zweiten Jahr blühen und fruchten. Im Juli reifen die Samen in dünnen Schoten, die rasch geerntet werden sollten, da die Schoten an heißen Tagen aufspringen und dabei die kleinen schwarzen Samenkörnchen herausschleudern. 

* Es gibt weiße und blaue Variante. Die weißen entwickeln sich schneller als die blauen. Die blauen Formen werden in der Regel weniger von Schädlingen befallen als die weißen.

Literatur & Quellen: Dr. Manfred Ernst: Gemüsebau im Garten, Berlin 1981.

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