
Es heißt: "Keinen Kohl auf Kohl anbauen!" – möglichst nicht in den nächsten 4-5 Jahren. Ist das wirklich so problematisch?
Kohl im Fruchtfolgewechsel, an sonnigem Standort und auf gut gekalktem Boden, sowie mit Kali gut versorgt, wird kaum von Krankheiten und Schädlingen befallen.Es ist tatsächlich so, dass man eine Kohlart nicht auf ein Beet pflanzen darf, auf dem im Vorjahr schon einmal Kohl gestanden hat. Beim Anbau von Kohl sollte wirklich gut auf einen Fruchtfolgewechsel geachtet werden.
Dieses Prinzip ist aber zu relativieren, wenn man zum Beispiel frühen Kohlrabi hier und da auf Beeten einstreut, wo man halt Platz für einen einzelnen Kohlrabi findet. D.h. bei sehr lockerem Mischkulturanbau ist die Sache weniger problematisch, als wenn immer gleich ein ganze Beet voll angepflanzt wird.
Ein weitere Ausnahme wäre der Spätanbau von Grünkohl in 2. Tracht auf dem vorjährigem Kohlbeet, auf dem zwischendurch (als Vorkultur) im Frühjahr bis Juni Frühkartoffeln kultiviert wurden.
Den Tipp habe ich aus fachlich ernstzunehmender Literatur (Sobischek, Josef - Der kleine Garten, Wien und Leipzig, um 1940). Hier ist weiterhin zu lesen: Nach dem 2. Jahr der Grünkohlkultur im Herbst/Winter folgt dann ein 3. Jahr ohne Kohl mit Gemüsen der 3. Tracht und dann im 4. Jahr wieder Kohlgemüse in 1. Tracht.
Prinzipell kann aber auch, wie oben schon erwähnt, bei einem Mischkulturanbau der Nacheinanderanbau eher erfolgen. Eine einfache Möglichkeit des Anbaus ist der Mischkulturanbau in Reihen.