mein Nutzgarten im HerbstMein Nutzgarten im Herbst 2013.
Mein Nutzgarten im Herbst 2013.

Das ist mein Gemüsegarten im Frühherbst 2013. Im Folietunnel steht der vorgezogene Herbstsalat der Sorte Winterbutterkopf und davor, auf einer nicht mehr sichtbaren, im Juli gepflanzten Erdbeer-Reihe der winterharten Brokkoli 'Purple Sprouting' mit riesigen Blättern. Vereinzelt wächst auch noch der Grünkohl recht ordentlich, ebenso der Winterkohlrabi, ein sogenannter Riesenkohlrabi.

Allerdings habe ich mich seit diesem Jahr von dem Mythos bzw. der Hoffnung, ohne zusätzliche Gabe von Kunstdünger üppige Ernten zu bekommen, befreit. Ich habe nach der Erstbestellung des Gartens (Frühkartoffeln, Salat usw.) mit Kunstdünger gedüngt und zwar zunächst mit Kalkstickstoff und, wo nötig, mit Blaukorn. Daneben wurde der Kompost für des kommende Jahr mit Kalkstickstoff aufgebessert, neben der Zugabe von Terra-Preta-Kohle und Dolomitkalk.

Die bisherigen Versuche, nur alternativ mit Kompost, wenig verfügbarem Pferdemist, Brennnesseljauche und dergleichen zu düngen, haben nur sehr wenig gebracht. Das hat vor allem folgende Gründe:

  • Stallmist ist optimaler Dünger, aber meist nicht in den nötigen Mengen aufzutreiben
  • Kompost war vor 100 Jahren ein hochwertiger Dünger, weil er meist mit Jauche aus der Jauchengrube und Mist aus der Kleintierhaltung aufgebessert wurde. Der reine Kompost aus Pflanzenabfällen, wie er heute zur Verfügung steht, ist nur ein Boden- aber kein Pflanzendünger.
  • Ist derartiger Naturdünger (Begriff "Dünger" kommt von "Dung", also Stallmist) nicht vorhanden, so braucht es Ersatz. Und das ist zunächst Kunstdünger. Besonders, wenn man Kohlarten oder Salat im Garten anbauen möchte, muss zusätzlich gedüngt werden, sonst kann man es lassen.

Kleintierhaltung als Alternative zur Chemnie

Kalkstickstoff StickstoffdüngerWer keinen Stallmist hat, der sollte den Kompost wenigstens mit einem Kunstdünger (Stickstoff) aufbessern.Nun gibt es aber Vorbehalte gegen die Verwendung von Kunstdünger im Kleingarten (Selbstversorgergarten), weil relativ hohe Kosten oder prinzipielle Ablehnung von Chemie, die ich durchaus teile. Da bleibt als Alternative nur, sich der Kleintierhaltung zuzuwenden. Mit diesem Gedanken spiele ich nun. In früheren Zeiten (DDR) hatte ich bereits schon einmal diverses Kleingetier gehalten. Da wir uns in vielerlei Hinsicht heute wieder auf DDR-Verhältnisse zubewegen (Kinderkrippen, kaputte Straßen, Blockparteinen, Staats-Propagandamedien, EUdSSR usw.), werde ich wohl auch in dieser Hinsicht an alte Zeiten anknüpfen ;-).

Kaninchenhaltung ist die einfachste Methode, an Naturdünger heranzukommen. Die Hühnerhaltung ist bezüglich der Rentabilität (frische Eier, Resteverwertung) für die Eigenversorgung eine weitere Möglichkeit und bringt auch etwas Dung. Hühner galten früher auch als "Schweine des kleinen Mannes", denn sie verwerten fast jedes Futter.

Des weiteren soll hier eine der effizientesten "Tierhaltungen" erwähnt werden, und zwar ist das die Zucht von Karpfen. Sie bringen mit wenig Futter und Zeit viel "Ertrag", sie mögen keine fließenden Gewässer (Gartenteich genügt) und man kann das Teichwasser offensichtlich gut als Flüssigdünger verwenden.

Wer also auf weitgehende Autonomie durch Garten-Selbstversorgung steht, der muss eigentlich auch Kleintierhaltung betreiben.

Meine Video-Notizen zum Thema: